Das Bundesamt für Statistik hat kürzlich Zahlen zu den zehn grössten Schweizer Städten veröffentlicht. Luzern sticht im Vergleich bei einigen Punkten hervor.
In keiner anderen grossen Schweizer Stadt gibt es so wenig Haushalte mit Kindern wie in der Stadt Luzern. Das zeigen neue Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Dieses hat kürzlich die «City Statistics» zu den Lebensbedingungen in den zehn grössten Schweizer Städten aktualisiert.
In der langjährig angelegten Studie sammelt das Bundesamt Daten zu verschiedensten Aspekten des Lebens in Schweizer Städten und Agglomerationen. Eine Auswertung von «Watson» zeigt dabei spannende Erkenntnisse, wenn Luzern mit den anderen Schweizer Städten Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern, Winterthur, St. Gallen, Lugano und Biel verglichen wird.
In Luzern ist Schweizerdeutsch angesagt
So zeigen die Zahlen, dass in keiner anderen Schweizer Stadt mehr Pensionierte leben als in Lugano. Dicht gefolgt von Luzern, wo rund ein Fünftel der Bevölkerung 65 Jahre oder älter ist. Ebenso auf dem zweiten Platz ist Luzern, wenn es darum geht, in wie vielen Haushalten der Stadt Schweizerdeutsch gesprochen wird. Einzig in Winterthur sind es mit 73 Prozent der Haushalte leicht mehr.
Ein weiterer Aspekt an Luzerner Haushalten überrascht gleichfalls. In nur 17 Prozent von diesen wohnen Kinder unter 18 Jahren. In keiner anderen Schweizer Stadt liegt dieser Wert tiefer. Ob die Stadt Luzern derweil besonders ungeeignet für das Aufziehen von Nachwuchs ist oder ob Stadtluzernerinnen schlicht ungern Zöglinge hervorbringen, bleibt dabei im Ungewissen.
Luzern hat tiefste Arbeitslosenquote
Wo keine Kinder, da mehr Platz für die Erwachsenen, könnte angenommen werden. Tatsächlich scheint die Statistik diese Aussage zu unterstützen. In Luzern haben Personen im Schnitt 45 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf. Einzig die Bevölkerung in Lugano geniesst mehr Raum. Dort liegt der Wert bei 48 Quadratmeter pro Kopf.
Und was machen die Luzerner, wenn sie Zuhause keine Kinder grossziehen? Sie gehen arbeiten. Mit 1,6 Prozent hat Luzern die tiefste Arbeitslosenquote aller Schweizer Städte. Zum Vergleich: In Lausanne, wo die Quote am höchsten ist, liegt sie bei 4,4 Prozent.
Viele Touristen kommen auf einen Einwohner
Was wohl niemanden überraschen wird, ist der erste Platz von Luzern, wenn es darum geht, wie viele Gästeübernachtungen es in Hotels pro Einwohner und Jahr gibt. Im Schnitt kommen auf einen Luzerner pro Jahr rund 16 Hotelübernachtungen. In Genf, wo der zweithöchste Wert verzeichnet wurde, sind es knapp elf.
Geht es einzig darum, wie viele Hotelübernachtungen eine Stadt im Durchschnitt pro Jahr verzeichnet, ist Luzern allerdings nicht vorne mit dabei. Klar auf dem ersten Platz ist dann Zürich mit beinahe vier Millionen Übernachtungen, gefolgt von Genf mit rund zwei Millionen und Basel mit etwa eineinhalb Millionen Übernachtungen. Luzern ist auf dem vierten Platz und hat gut 100'000 Übernachtungen weniger als die Stadt am Rheinknie.
- Artikel von «Watson»