So prägen die Architekten des Partners-Group-Headquarter den Kanton Zug
Zwei Mal Industriebau, ein Mal ein geschmeidiger Blick in die Zukunft. Die drei Bürokomplexe, welche die Partners Group im Unterfeld Nord plant, sind mutig. Die Architekten, die dahinter stecken, sind in Zug keine Unbekannten.
Auf der grossen Wiese beim Unterfeld Nord zwischen Zug und Baar, wo bis vor kurzem noch Schafe und Kühe weideten, lassen Baugespanne erahnen, dass es bald vorbei sein wird mit grüner Idylle. Die Partners Group plant an diesem Standort, unweit des jetzigen Firmensitzes, ein neues «Headquarter» (zentralplus berichtete).
Geplant sind drei Bürokomplexe. Zwei von ihnen, die «Fabrikbauten», erinnern an Industriegebäude aus dem 19. Jahrhundert. Um den Industriecharakter noch zu betonen, sei sogar ein Kamin geplant. Der dritte Bau kommt futuristisch daher, hat keine Ecken, keine Kanten, sondern ist vielmehr ein «organisch geschwungenes und begrüntes Gebäude», welches denn auch «Greenbuilding» genannt wird.
Gemäss dem öffentlich aufliegenden Baugesuch orientieren sich die Pläne der Gebäude am amerikanische Hauptsitz in Denver. Die Architekten, die für die besagten Bauten zuständig sind, sitzen jedoch nicht in Colorado, sondern nur wenige Kilometer südlich in der Stadt Zug. Und sie sind – gerade in der Region – keine Unbekannten.
Immer wieder futuristische Ansätze
Die Zuger Axess Architekten entstanden 2001 aus der BHB Architekten AG und haben seither ordentlich mitgemischt bei Zuger Bauprojekten.
Dass die Architekten eine Vorliebe fürs Futuristische haben, zeigten diese bereits beim Wettbewerb um den Neubau der Eishalle im Herti. Anders wie das Projekt, das heute als Bossard Arena bekannt ist, kam der Vorschlag der Axess Architekten, sanft, kantenlos und geschmeidig daher. Auch wenn nicht dieses Projekt umgesetzt wurde, sondern jenes des Luzerner Architekturbüro Scheitlin Syfrig, sollte es für das Zuger Unternehmen nicht das letzte Projekt zum Thema Spitzensport werden.
Beim OYM die Finger mit im Spiel
So zeichnete die Firma Axess für die Ausführung des Bauprojekts OYM in Cham verantwortlich. Die Firma, welche gemäss Webseite über 22 Mitarbeiter verfügt, hat sich nicht nur auf Architektur, sondern auch auf Baumanagement sowie Generalplanung spezialisiert.
Ein Projekt, das ausnahmslos alle Zuger kennen und das wir der Firma Axess zu verdanken haben, steht gleich neben dem Bahnhof. Hochhäuser mögen Geschmackssache sein. Dass jedoch der Park Tower der Stadt ein Stück weit Identität und einen Hauch von Grossstadtflair verleiht, ist unbestritten. Dieses realisierten Axess Architekten gemeinsam mit dem Luzerner Büro Cometti Truffer.
Nicht nur das höchste, sondern auch das goldigste Gebäude im Kanton Zug stammt aus der Feder des lokalen Büros.
Beherrschen die Architekten auch Retro?
Mit dem Bau des Geschäftshauses «Quadrolith» an der Baarer Neuhofstrasse haben Axess bewiesen, dass es auch opulenter geht. Und sie mit ihrer Architektur nicht jeden Geschmack treffen wollen. Auch bei diesem Bau wurde mehrfach der Begriff «futuristisch anmutend» gebraucht.
Weitere Streiche, bei denen Axess Architekten involviert waren: Das markante Siemens-Parkhaus, das kaufmännische Bildungszentrum sowie der Baarermattpark, der durch seine orangen und roten Wohngebäude auffällt.
Man darf also gespannt sein, wie sich die Neubauten im Unterfeld Nord dereinst machen werden. Ob das «Gardenbuilding» in echt genau so geschmeidig wird, wie es die Visualisierungen versprechen. Und ob Industriebauten auch charmant sind, wenn sie in der falschen Zeitepoche entstehen. Es wird sich also zeigen, ob Axess neben Futurismus auch Retro beherrscht.
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