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So oft wird in Zug geheiratet – und wieder geschieden

Na, wie steht's im Kanton Zug um die Liebe? (Bild: Andreas Busslinger)

Wie liebt man im Kanton Zug? Hier erfährst du, wo am meisten geheiratet wird – und in welchen Gemeinden die ewige Liebe wohl eher ein Wunschtraum ist.

Wo geheiratet wird, da wird auch wieder geschieden. Landesweit werden von zehn Ehen vier schon vor dem Tod wieder geschieden. Doch nicht in jeder Gemeinde steht's gleich gut um die Liebe. Wir haben uns durch den Zahlendschungel geschlagen und zeigen dir, wie heirats- und scheidungsfreudig die Zuger sind.

1. So heiratsfreudig sind die Zugerinnen

Auch wenn im 21. Jahrhundert längst nicht mehr jedes Paar vor den Altar schreiten will: Die Ehe ist für viele nach wie vor das Nonplusultra. So haben sich seit der Jahrtausendwende Jahr für Jahr jeweils um die 600 Paare im Kanton Zug das Ja-Wort gegeben.

73 Prozent aller Zuger Paare sind laut dem neuen Sozialbericht des Kantons verheiratet (Stand 2020). Wer eine Familie gründen will, dem ist auch das gemeinsame Ja-Wort wichtig. So sind 67 Prozent aller Zuger Paare bei der Familiengründung verheiratet. Oder sie heiraten kurz nach Geburt des ersten Kindes.

Blicken wir genauer hin: Am heiratsfreudigsten ist man in Risch. Die Rischerinnen feierten 2021 exakt 70 Hochzeiten. Das sind 6,3 Hochzeiten pro 1'000 Einwohner. Am wenigsten wurde – gemessen an der Einwohnerzahl – in den Gemeinden Unterägeri und Hünenberg geheiratet. Hier gab es 3,2 beziehungsweise 3,3 Hochzeiten pro 1'000 Einwohnerinnen.

2. So läuft es mit der Familienplanung im Kanton Zug

Apropos Kinderkriegen: Das verschieben viele Paare heutzutage lieber etwas nach hinten. Kaum vorstellbar, dass im Jahr 1981 eine Zugerin bei der Geburt ihres ersten Kindes gerade einmal 27 Jahre alt war. 2020 waren Zugerinnen knapp 5 Jahre älter, nämlich 32 Jahre, als sie ihr erstes Kind zur Welt gebracht haben.

3. So sind die Zuger Haushalte zusammengestellt

Doch nicht alle Paare wollen eine Familie gründen – insbesondere nicht im Kanton Zug. Der Sozialbericht der Direktion des Innern zeigte auch, dass dem Kanton die Familien abhanden kommen (zentralplus berichtete). So ist der Anteil an Familien in den Privathaushalten in den letzten Jahren auf 29 Prozent gesunken. Heuer leben noch 15'700 Familien im Kanton. Schuld daran dürften nicht zuletzt die wuchernden Mietpreise sein.

Mausert sich Zug zu einem Single-Kanton? In der Tat leben mehr als zwei von drei Zugerinnen alleine – oder zu zweit. Ende 2021 lebten 32,6 Prozent aller Zuger alleine. Der Anteil Einpersonenhaushalte liegt dabei tiefer als im Schweizer Schnitt.

4. So scheidungsfreudig sind die Zuger

Zusammen, bis der Tod einen scheidet? Nicht ganz.

Im Kanton Zug wird etwas mehr als jede dritte Ehe wieder geschieden. In den letzten zehn Jahren liessen sich jährlich 200 Paare scheiden. Derzeit liegt die Scheidungsrate im Kanton Zug bei 35 Prozent. Das sind weniger Scheidungen, als Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt vollziehen. Denn der Schweizer Durchschnitt lag 2020 bei 40 Prozent.

Zoomen wir in die Gemeinden. Auf dem unbeliebten obersten Podestplatz liegt Menzingen. Hier gab es 2020 5,5 Scheidungen pro 10 Heiraten. Auch in Baar, Neuheim und Oberägeri scheint der Segen für Paare mit 5 Scheidungen pro 10 Heiraten nicht sonderlich gut zu sein.

Im Jahr 2005 mauserte sich der Kanton Zug zur absoluten Scheidungshochburg: Damals betrug die Scheidungsziffer 53 Prozent – das ist der bisher höchste Wert. Seither wird aber – sowohl im Verhältnis zur Bevölkerung als auch in absoluten Zahlen – weniger geschieden im Kanton Zug.

Verwendete Quellen
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Mike
    Mike, 27.02.2023, 16:11 Uhr

    Heiratsstrafe sei Dank. Willst du aus den Vollen schöpfen, muss man sich vor dem 60LJ wieder scheiden lassen, eigentlich tragisch. Nur weil man verheiratet ist.

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