Automarken im Vergleich

So luxuriös fährt Zug

Porsche ist das beliebteste Luxusauto in Zug. Die Modelle sind ab durchschnittlich rund 100’000 Franken zu haben.

(Bild: Porsche Schweiz AG)

Nirgends in der Schweiz gibt es so viele Luxuskarossen wie in Zug. Sagt man. zentral+ ist der Sache nachgegangen und hat Statistiken gewälzt. Die Zahlen bestätigen die Vermutung, verblüffen aber dennoch. Besonders im interkantonalen Vergleich.

Zug ist ein teures Pflaster. Dazu gehört auch ein entsprechender Fuhrpark. zentral+ macht die Probe aufs Exempel und hat die Zahlen vom Bundesamt für Statistik (BFS), von Auto-schweiz, der Vereinigung der 33 offiziellen Automobil-Importeure, und vom kantonalen Strassenverkehrsamt ausgewertet – und besonders die edlen Fahrzeuge ins Auge gefasst. Klingende Namen wie Porsche, Audi, BMW oder Mercedes-Benz werden besonders gerne gefahren (siehe Grafik). Aber das nur nebenbei. 

Zug mit vielen Luxuskarossen

Interessant wird es, wenn man die grosse Anzahl der Luxuskarossen gesondert betrachtet und vergleicht. zentral+ hat sich dabei auf die häufigsten in der Schweiz gefahrenen Autos aus dem Luxus-Sortiment konzentriert (siehe Grafik). Das sind rassige Sportwagen wie Porsche, Ferrari, Maserati, Lamborghini, Aston Martin oder Tesla. Oder kraftvolle Luxuslimousinen wie Jaguar, Lexus, Bentley und Rolls Royce.

Ganze 3’317 Fahrzeuge dieser Hersteller waren 2014 in Zug gemeldet. Das sind rund 28 Luxusfahrzeuge je 1’000 Einwohner oder 4,6 Prozent des gesamten kantonalen Personenwagenbestandes. Das sind gut dreimal so viele wie in den Kantonen Uri, Ob- und Nidwalden zusammen, die gemeinsam etwa gleich viele Einwohner wie Zug zählen. Dort kommen auf 1’000 Einwohner lediglich rund 9 Luxusfahrzeuge. Insgesamt sind in Uri, Ob- und Nidwalden 1’065 Luxuswagen derselben Hersteller registriert.

Im benachbarten – ebenfalls wirtschaftsfreundlichen und steuergünstigen – Kanton Schwyz werden ebenfalls viele Luxuskarossen gezählt: 3’172 Stück. Hier muss noch angefügt werden, dass Schwyz um die 30’000 Einwohner mehr zählt. Das einwohnermässig dreimal grössere Luzern zählt von der gleichen Fahrzeuggruppe lediglich 2’889 Fahrzeuge.

«Zug ist ein interessanter Markt.»

Roberto Battistini, Bentley Zug

Mehr Luxusautos in Zug denn je

Die Zahl der besonders teuren Personenwagen nimmt ständig zu. Gemäss den Zahlen von Auto-schweiz wurden innerhalb der Landesgrenzen letztes Jahr 28 Prozent mehr Autos der Luxusklasse verkauft. Das trifft auch auf den Kanton Zug zu, wie Rudolf Blessing von Auto-schweiz erklärt. «An der aktuellen Entwicklung ist der Kanton Zug sicher überproportional beteiligt», so Blessing.

Im Mittel starten die Eintrittspreise ins automobile Luxussegment bei circa 100’000 Franken, nach oben gibt es (fast) keine Grenzen.

Aufschlussreich sind auch die Zahlen im kommunalen Vergleich. Von allen genannten Luxusmarken kurven im Hauptort am meisten herum. Das ist kein Zufall. Das in Zug reichlich vorhandene Kapital zieht Premium-Anbieter regelrecht an. «Zug ist ein interessanter Markt», bestätigt Roberto Battistini, Geschäftsführer von Bentley Zug, offizieller Händler von Bentley Motors in der Schweiz.«Die Zuger mögen Porsche, weil sie von der Performance und Alltagstauglichkeit ihres Autos begeistert sind.»

Anzahl Luxusfahrzeuge pro Gemeinde

Porsche top

Am beliebtesten ist bei den wohlhabenden Zuger Autofahrern der deutsche Sportwagen Porsche. Der Kanton Zug weist die höchste Porsche-Dichte auf: Auf 1000 Einwohner kommen durchschnittlich etwa 12 Porsches. Damit liegt Zug im Schweizer Vergleich deutlich vor den nächstplatzierten Kantonen Schwyz, Tessin und Nidwalden.

Von den 3’317 in Zug registrierten Premium-Fahrzeugen sind also rund die Hälfte von Porsche. Christiane Lesmeister von Porsche Schweiz AG erklärt den Erfolg der Stuttgarter so: «Die Zuger mögen Porsche, weil die Fahrzeuge auch alltagstauglich sind.» Die günstigeren Modelle sind für etwas weniger als 100’000 Franken zu haben. 

An zweiter und dritter Stelle folgen die beiden Premium-Hersteller Jaguar (total 526 im ganzen Kanton Zug) und Lexus (344). Beni Kurmann von der Garage Reichlin AG in Baar, offizielle Lexus-Vertretung, sagt: «Lexus fährt, wer sich zwar von der Masse abheben will, aber trotzdem auf Understatement setzt.» Das britische Understatement von Jaguar und japanischem Design von Lexus gibt es ab durchschnittlich etwa 80’000 Franken.

Die italienischen Klassiker

Auf den Plätzen vier und fünf rangieren die italienischen Sportwagen von Ferrari (281) und Maserati (187). Im Kanton Zug werden diese vom Lokalmatador Pierre Sudan vertreten. Der frühere Rennfahrer konnte auf Ferrari selbst einige Erfolge feiern. Die italienischen Motorsport- und Design-Ikonen haben stolze Preise, ab durchschnittlich rund 150’000 Franken.

Auf den weiteren Rängen folgen die britischen Automobil-Legenden Bentley (147), Aston Martin (123) und Rolls Royce (41). Im Vergleich zu der lediglich in geringer Anzahl und nur auf Kundenwunsch hin produzierten Menge finden sich im Kanton Zug etliche Liebhaber. Die Modelle sind einige hunderttausend Franken wert. «Zug ist nicht nur verkehrstechnisch optimal gelegen. Hier findet Bentley die Kundschaft, die sich Exklusivität und Individualität ab Manufaktur leisten möchte», sagt Roberto Battistini von Bentley Zug.

Im exklusiven Kreis der Aston Martin-Fahrer ist man ab etwa 200’000 Franken dabei. Für einen Bentley oder Lamborghini muss man mit etwa 50’000 Franken mehr rechnen. Den ultimativen automobilen Luxus bietet Rolls Royce ab rund 350’000 Franken.

Der Elektro-Flitzer

Auf dem Vormarsch sind auch die Sportwagen von Tesla mit alternativem Elektro-Antrieb. Das US-amerikanische Unternehmen mit Ableger in Zürich ist derzeit der einzige Fahrzeughersteller, der den so genannten «emissionsfreien Seriensportwagen» in größeren Stückzahlen verkauft. So auch im Kanton Zug, wo derzeit 27 Elektro-Flitzer unterwegs sind. Demnächst wird in Zug eine Niederlassung eröffnet (zentral+ berichtete).

Die in Zug am häufigsten vorkommenden Automarken 

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Martin Stuber
    Martin Stuber, 08.03.2015, 11:12 Uhr

    Die Erkenntis dieses Artikels hat auch ohne Statistik, wer sich wie der Schreibende jeden Tag in der Stadt Zug bewegt.
    Statt dem unkritischen Werbespot für Porsche und Bentley (kommen beide aus dem Hause VW – winkt die AMAG mit Werbeschaltungen?) wäre es interessant gewesen, etwas über die Kundschaft zu erfahren und bzgl. der Zahlen, welchen Wert dieser Wagenpark hat und wie sich die Wertsumme zu anderen Kantonen verhält. Es ist nämlich auffällig, dass hier bei den erwähnten Marken plus bei Mercedes und v.a. Audi die teuren Modelle stark verbreitet sind.
    Dann hätte man auch in Franken ein Gefühl dafür, was die Tiefststeuerpolitik in diesem Kanton und in dieser Stadt angerichtet hat. Vielleicht liefert Herr von Moos noch nach?

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