Weil alle Weihnachten feiern sollen

Sie schenken ukrainischen Kindern einen Augenblick des Glücks

Die Kinder hatten Freude – die Mütter waren dankbar für die Geschenke. (Bild: zvg)

In der Ukraine wird an diesem Montag der Nikolaustag gefeiert. Das Lili Center in Luzern hat deshalb Geschenke gesammelt, um sie an Kinder aus der Ukraine zu übergeben. Die Resonanz ist enorm.

«Christmas is doing a little something extra for someone.»

Das sagte Charles M. Schulz, der amerikanische Comiczeichner, der mit dem ewigen Pechvogel Charlie Brown, Beaglehund Snoopy, dem kleinen gelben Vogel Woodstock & Co. die Welt der «Peanuts» geschaffen hat.

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Zumindest sollte es das sein. An andere denken, anderen eine Freude machen. Und diejenigen Menschen nicht vergessen, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht oder die nur wenig haben.

In Luzern haben sich nun Menschen zusammengetan, um Kindern aus der Ukraine eine kleine Freude zu bereiten. Dahinter steht das Lili Center in Luzern – ein Treffpunkt für Menschen aus aller Welt. Die Idee: Geschenke für ukrainische Kinder sammeln und sie beschenken.

Charlie Hartmann (links im Bild) hat gemeinsam mit Freunden die Aktion ins Leben berufen. (Bild: zvg)

Die Idee war spontan – die Resonanz enorm

Die Resonanz ist enorm, wie Charlie Hartmann am Telefon erzählt. Die gebürtige Engländerin lebt seit 22 Jahren in der Schweiz. Sie hat das Lili Center gegründet sowie die Beratungsstelle «The LivingIn Association». Mit dieser hat sie es sich zum Ziel gesetzt, internationalen Einwohnerinnen zu helfen, in der Schweiz Kontakte zu knüpfen und sich hier zu Hause zu fühlen.

«Es ist wunderschön zu sehen, wie verschiedene Gruppen von Migranten und Migrantinnen einander helfen, um Weihnachten für alle zu etwas Besonderem zu machen.»

Charlie Hartmann

«Die Idee kam ganz spontan auf zwischen meinen Kolleginnen und mir», erzählt Hartmann. «Wir tauschten uns darüber aus, dass wir alle gerade zu Hause am Aufräumen und Aussortieren sind.» Beispielsweise Spielzeug, das nicht mehr benötigt wird, weil die eigenen Kinder zu gross dafür wurden. «Wir fragten uns, ob wir die Dinge, die anderen noch Freude bereiten könnten, nicht einfach weiter schenken könnten.»

Und da dachten sie an geflüchtete Kinder aus der Ukraine. Schliesslich kriegen im Kanton Luzern Flüchtlinge aus der Ukraine gerade einmal 13.80 Franken pro Tag. Wer in einer Kollektivunterkunft lebt, erhält noch weniger (zentralplus berichtete). «Da Weihnachten vor der Tür steht, ist es uns bewusst, dass die ukrainischen Kinder zwar sicher sind, aber keine Geschenke erhalten werden.»

400 Geschenke sind bereits zusammengekommen

Die Idee hat sich im Lili Center und auf Social Media wie ein Lauffeuer verbreitet: Mehr als 400 Geschenke sind zusammengekommen – und das in nur eineinhalb Wochen. Spielzeug wie Puppen, Autos, Legos, Puzzles und Kleidung für Kinder und Teenies. Sowohl Schweizerinnen als auch Ausländer und Migrantinnen haben zusammengespannt.

«Gemeinsam können wir wirklich etwas bewirken.»

Hartmann freut sich über die Hilfsbereitschaft aller. «Es ist wunderschön zu sehen, wie verschiedene Gruppen von Migranten und Migrantinnen einander helfen, um Weihnachten für alle zu etwas Besonderem zu machen», sagt sie.

Ein riesiger Geschenkberg: Mehr als 400 Geschenke kamen zusammen.

Nikolaustag in der Ukraine – deshalb gibt es nun Geschenke

An diesem Montag fährt Hartmann mit dem Auto zu drei ukrainischen Zentren in Luzern – unter anderem zum «Prostir» in Reussbühl (zentralplus berichtete). Das Datum kommt nicht von ungefähr: So feiert man in der Ukraine jeweils am 19. Dezember den Nikolaustag.

«Gemeinsam können wir wirklich etwas bewirken», sagt Hartmann noch. «Und hoffentlich ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder zaubern.»

Charlie Hartmann gründete vor zehn Jahren das Lili Center in Luzern – einen Treffpunkt für Menschen aus der ganzen Welt. (Bild: ida)
Verwendete Quellen
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