Luzerner TV-Frau gibt online ein Comeback

Sara Bachmann macht’s nach zwei Jahren wieder

Kennt keine Berührungsängste: Sara Bachmann à la Filmplakat «American Beauty».

(Bild: zvg)

Sara Bachmann machte zehn Jahre lang Regional-TV und träumte dabei immer vom nationalen Fernsehen. Zwei Jahre ist sie danach untergetaucht, obwohl sie drei Konzepte für neue TV-Formate hatte. Jetzt macht sie wieder weiter mit «Sara machts». Vom Fernsehen wechselt sie auf ein Onlineportal.

Bei ihrer Jobtausch-Sendung «Sara machts» gab die 39-jährige Luzernerin von 2006 bis 2016 alles und stürzte sich bei jeder Folge in ein neues (Berufs-)Abenteuer. Plötzlich hatte sich das Format totgelaufen, jetzt fand Sara Bachmann beim jungen Onlineportal nau.ch Unterschlupf und darf «Sara machts» also wiederbeleben. Ob das funktioniert? Sie macht gute Miene zum bösen Spiel und kalauert: «It’s nau or never!»

Sie verkaufte sich stets mit allen Mitteln: Immer wieder liess sie sich halbnackt oder in Strapsen ablichten, und Moralapostel wie Fans schrien entzückt auf. Sara machte fast alles und zeigte wenig Berührungsängste: Sogar als Moneygirl bei Kilchspergers trümmliger TV-Show «Deal or no Deal» trat sie mit ihrem bekannt breiten Lächeln auf. Selbstmarketing ist eine ihrer Stärken.

«Ich hatte Riesenbammel.»

Sara Bachmann leidet unter Höhenangst

Ohne Berührungsängste waren auch ihre TV-Einsätze. «Sara machts» nimmt sie jetzt wieder auf, jeweils Freitagabends. Ihren Einstand nach zwei Jahren Pause gab sie letzte Woche als Houserunner und musste schon wieder gegen ihre Höhenangst ankämpfen. «Ich hatte Riesenbammel», gesteht sie zentralplus. Und in der Sendung diese Woche fällt sie gleich ins kalte Wasser – vom Stand-up-Paddle-Board.

449mal gab’s «Sara machts»

Doch bislang bewies die aus dem ländlichen Schenkon Stammende grosses Stehvermögen: 449mal zog sie ihre Jobtausch-Sendung durch. «Sara machts» lief auf zahlreichen lokalen TV-Stationen, war sogar einmal für einen Fernsehpreis nominiert.

Kann vieles: Sara Bachmann hier zum neuen Serienauftakt beim Houserunning.

Kann vieles: Sara Bachmann hier zum neuen Serienauftakt beim Houserunning.

(Bild: zvg)

Immer wieder wechselte sie wagemutig die Tenues, war sich für nichts zu schade: Als Netzwerktechnikerin stieg sie auf Strommasten, sie war Leichenwäscherin, malochte im Heiztank. «Ich bin extrem hart im Nehmen», sagt sie und lacht laut. So gewann sie viele Fans: 11’700 sind es alleine auf Instagram. 

«Sandro Brotz ist nicht mein Typ – und hat Kids. Ich bin gerne Single.»

Darunter sogar einen, der richtig gutes und relevantes Fernsehen macht: Sandro Brotz, «Rundschau»-Anchorman bei SRF. Beau Brotz führte die quirlige TV-Frau mit dem grossen Augenaufschlag immerhin zweimal an Promianlässe aus, sodass Sara Bachmann schweizweit Status bekam.

Das Duo wurde ein paar Wochen lang als Traumpaar durch den Medienboulevard gejagt. Rückblickend sagt sie: «Wir waren nie ein Paar, ich habe das bewusst immer offen gelassen. Er ist auch nicht mein Typ – und hat Kids. Ich bin gerne Single.»

Hübsche Boulevard-Geschichte: Sara Bachmann mit Sandro Brotz.

Hübsche Boulevard-Geschichte: Sara Bachmann mit Sandro Brotz.

(Bild: zvg)

Man sah Sara Bachmann nicht ungern zu, denn ihr Motto war: «Bleib immer authentisch, und sei nett zu allen Menschen.» Aber die Medien machten sich auch gerne über sie lustig: Posieren, das könne sie gar nicht, schrieb das Blatt mit den grossen Buchstaben – und das Posen sei doch schliesslich das Nonplusultra im TV-Geschäft. Aber da war sie dann ja schon draussen: Im Mai 2016 war nach über zehn Jahren «Sara machts» Sendeschluss.

Kann sie offenbar nicht gut: ihre Schoggiseite beim Posen hervorkehren.

Kann sie offenbar nicht gut: ihre Schoggiseite beim Posen hervorkehren.

(Bild: zvg)

Als man den TV-Stecker zog, sagte sie einem Onlineportal: «Ich habe drei neue TV-Konzepte parat. Nun geht es darum, die nötigen Gelder aufzutreiben, mit Sponsoren und Sendern für die Sendeplätze zu verhandeln.» Doch daraus wurde nichts.

Trotz guter Quoten und auch obwohl sie immer betonte, wie gerne sie zum Fernsehen SRF ginge, liess der Landessender stets die Finger von Sara Bachmann. Klar, da hat man wirklich gute Kaliber von charmanten TV-Frauen: Sandra Studer oder Mona Vetsch sind um Längen professioneller und standen ihr in der Sonne.

«Mit Dominic Deville würde ich gerne mal eine Sendung machen.»

Doch die Selfmade-Woman Sara Bachmann gab sich nie schnell geschlagen. Sie hatte mit dem Luzerner Comedian Dominic Deville ein Vorbild und sagte schon vor dessen Durchstarten, dass sie «mit ihm gerne mal eine Sendung machen würde». Und ein Schawinski-Buch soll ihr Mut für ein anderes Leben gemacht haben. Nur: für welches denn?

Im Video gibt Sara Bachmann nach der Absetzung 2016 Auskunft:

Für dieses: Sie musste sich zwei Jahre mit Videoproduktionen und Social-Media-Kampagnen beschäftigen, markierte die aufgestellte Blondine für Regionalbanken und Schuhmarken.

«Als Selbständig-Erwerbende unterwegs zu sein ist hart.»

Sara Bachmann ist eine bewundernswerte Frohnatur, die alles weglächelt. Auch darin, dass sie den Abstieg vom grossen TV-Bildschirm auf den kleinen Computer-Screen nicht als solchen sieht: «Gerne liess ich mich zu 60 Prozent fest anstellen, nachdem ich lange als Selbständig-Erwerbende unterwegs war. Das ist hart.»

Ein weiterer Grund sei auch, dass ihre vielen Fans immer wieder geschrieben haben, sie würden ihr TV-Format vermissen. «Man denkt deshalb bei Nau bereits daran, bald eine App zu installieren, wo alle Videos schnell verfügbar sind.»

Kann sie auch: Sara Bachmann beim Stand-up-Paddling, kurz vor dem Absaufen.

Kann sie auch: Sara Bachmann beim Stand-up-Paddling, kurz vor dem Absaufen.

(Bild: zvg)

Sie überwand gar den Röschtigraben

Die findet man zuhauf im Internet. Schaut man nach, welche die beliebteste der vielen «Sara machts»-Sendungen war, stösst man auf die mit der Modelleisenbahn: mit fast 300’000 Views. Hier überwand sie gar den Röschtigraben, wie der Miniaturbähnler aus dem Fribourgischen lächelnd und mit frankophonem Akzent feststellt. Wohl das einzige Mal, dass Sara Bachmann politisch blieb.

Da blieb sie doch viel lieber nah dran am politisch Unkorrekten. Denn das macht zumindest gut Quote.

Manchmal gelingt es doch: Sara Bachmann beim Posen.

Manchmal gelingt es doch: Sara Bachmann beim Posen.

(Bild: zvg)

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