Siegerprojekt für Sonnenplatz steht fest

Pläne für neues Quartier in Emmenbrücke schreiten voran

Gleich oberhalb der S-Bahn-Haltestelle Emmen Gersag entsteht ein neues Quartier. Auf der Visualisierung ist das Teilprojekt Sonne der Steiner Invest zu sehen. (Bild: Steiner AG)

Die geplante Überbauung auf dem Areal Sonne zwischen der Gersag- und Gerliswilstrasse ist einen grossen Schritt weiter: Nach mehrstufiger Prüfung wurde das Siegerprojekt des Studienauftrags Sonne gekürt. Mit den Bauarbeiten der ersten Gebäude soll Anfang 2022 begonnen werden. 2024 sollen sie bezugsbereit sein.

Auf dem Areal Sonne zwischen der Gersag- und Gerliswilstrasse in Emmenbrücke soll in den nächsten Jahren ein attraktives Quartier entstehen – mit mehrheitlich Wohnungen.

Wie die Gemeinde Emmen am Dienstag mitteilte, wurde nun das Siegerprojekt gekürt. Das Projekt des Teams «Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner AG» mit «koepflipartner Landschaftsarchitekten Luzern» vermochte das zehnköpfige Beurteilungsgremium am meisten zu überzeugen.

Wohn- und Nutzungsmix mit Grünräumen

Das Siegerprojekt besteht zum einen aus vier Baukörpern entlang der nördlichen und östlichen Perimeterlinie, zum anderen aus möglichen Ersatzneubauten entlang der Gerliswilstrasse.

Die geplanten vier Gebäude bilden zusammen mit den bestehenden Bauten beziehungsweise Ersatzneubauten entlang der Gerliswilstrasse ein Ensemble mit einem begrünten, offenen Freiraum, so die Gemeinde Emmen.

Entlang der Gersagstrasse würden die Neubauten den städtischen Strassenraum betonen, der sich durch die Gebäudezwischenräume mit dem neuen Siedlungsraum verbindet. Die Erdgeschossnutzungen sollen publikumsorientiert sein, das heisst beispielsweise Läden oder Gastronomie. Zusammen mit einem Troittoirbereich, der mit Bäumen ausgestattet ist, und einem Veloweg sollen sie für eine weitere Belebung sorgen.

Qualitative Aufwertung am Sonnenplatz

«Das Vorgehen im Bebauungsplangebiet Sonne ist ein Musterbeispiel für eine qualitätsvolle, städtebauliche Entwicklung über mehrere Grundstücke», lobt Enzo Gemperli das Siegerprojekt. Gemperli ist Leiter Departement Hochbau und Planung bei der Gemeinde Emmen. Hervorzuheben seien insbesondere die gute Einbettung in die städtebauliche Struktur und in das bestehende Ortsgefüge sowie die hohe Qualität und Diversität des Wohnungsangebotes.

So soll es dereinst auf dem Areal Sonne zwischen der Gersag- und Gerliswilstrasse in Emmenbrücke aussehen. (Visualisierung: zvg)

«Mit der mass- und sinnvollen Verdichtung, der durchlässigen Ausgestaltung sowie den begrünten Aussenräumen und der Durchwegung schliesst die Überbauung Sonne nicht bloss eine Siedlungslücke, sondern erzielt eine sowohl funktionale wie auch ästhetische Aufwertung des Begegnungsortes rund um den Sonnenplatz», fährt Gemperli fort.

Da das Gasthaus Adler am Sonnenplatz mit einem möglichen Erweiterungsbau in den Bebauungsplan miteingebunden wird, bleibe die historische Substanz des Gebiets erhalten.

Anliegen der Emmer Bevölkerung

Das Konzept decke sich mit den Erkenntnissen aus der Bevölkerungsumfrage im Zuge der laufenden Ortsplanungsrevision. Bei der Umfrage, an der über 1'000 Emmer und Emmerinnen teilgenommen haben, wurde dem Gebiet Sonnenplatz eine hohe Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde zugeschrieben.

«Die Emmerinnen und Emmer haben sich deutlich für eine hochwertige Verdichtung an zentraler Lage ausgesprochen», sagt Josef Schmidli, Gemeinderat und Direktor Bau und Umwelt.

«Durch den geplanten Ausbau des Bahnhofs Gersag wird dieses Gebiet einen Belebungsschub erfahren.»

Josef Schmidli, Gemeinderat

Tatsächlich soll gemäss Bevölkerungsumfrage das städtebauliche Gesamtkonzept eine hochwertige Verdichtung in den Zentrumszonen ermöglichen und somit neuen Raum für Wohnen und Arbeiten schaffen. Eine Aufwertung mit mehr Aufenthaltsqualität wird für das Gebiet rund um den Sonnenplatz explizit gewünscht.

83 Prozent der Umfrageteilnehmenden möchten, dass der Sonnenplatz zukünftig mehr zum Verweilen einlädt und die Verbindung zu Bus und Bahn verbessert wird (zentralplus berichtete).

Für das Gebiet bestehe grosses Potenzial für eine neue, qualitativ hochwertige Zentrumsentwicklung, betont Gemeinderat Josef Schmidli. «Durch den geplanten Ausbau des Bahnhofs Gersag in Kombination mit dem neuen Bus-Hub wird dieses Gebiet einen Belebungsschub erfahren.»

Erste Neubauten sollen 2024 fertig sein

Das Siegerprojekt ist das Resultat eines mehrstufigen Studienauftrags über ein Areal mit sechs Eigentümern. Insgesamt haben sechs anerkannte Planerteams daran teilgenommen. Mit der Wahl des Siegerprojekts ist die Bebaubarkeit des Areals nun einen grossen Schritt weiter. Als nächstes wird der notwendige Bebauungsplan von der Gemeinde erarbeitet.

Der Grobzeitplan sieht vor, dass mit den Bauarbeiten der ersten Gebäude Anfang 2022 begonnen wird und dass diese ab 2024 bezogen werden können.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Jörg
    Jörg, 06.11.2019, 09:50 Uhr

    Wie viele Wohnungen noch in Emmen? Feldbreite 900 W, geplant, 600 sind gebaut über 100 leer. Alles gleich. Quadratisch, Praktisch – Innenhof, teils miserable Grundrisse, sehr laut, kinderunfreundlich, und überissen teuer. Nun kommt der Viscose Stadt-Überbauung und jetzt noch das. Die Bevölkerung wünscht weniger Bauen, mehr Ruhe und Grün. Nur wo den noch bald? Ich bin in den 60er Jahren dort aufgewachsen, (Neuenkirchstr.). Es gab fast nur Bauernhöfe, saftige Wiesen, und kleine Lädeli. Die Autobahn war erst im Bau. Heute ein Graus, ein Durenand an Wohnungen, Werkarbeiten. Es ist schlimm, wie alles zerstört wird und nur noch Geldgier die Leute beherrscht. Bauen, Bauen, noch mehr Steuern scheffeln, wie Dagobert Duck.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon