Mutter soll mit Baby und Kindern ausgeschafft worden sein
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Die Luzerner Polizei soll am Dienstag eine Mutter und ihre drei Kinder ausgeschafft haben. Nun hagelts Kritik – weil die Polizei bei der Ausschaffung «unmenschlich» vorgegangen sein soll.
Das Migrantinnenparlament des Kantons Luzern zeigt sich «bestürzt und empört» ob der «unverhältnismässigen und unmenschlichen» Ausschaffung einer vierköpfigen Familie. Deren Asylgesuch wurde abgewiesen. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in der Schweiz sollten die Mutter und ihre zwei Kinder im Alter 4 Jahren und 10 Jahren sowie das neun Monate alte Baby daher ausgeschafft werden.
Dies geschah gemäss dem Migrantinnenparlament am frühen Dienstagmorgen. Die Familie soll gewaltsam aus ihrer Unterkunft geholt worden sein. Und zwar von rund 16 Polizistinnen.
Ausschaffung aus Luzern trotz psychischer Probleme
Das Migrantinnenparlament beruft sich auf Aussagen der Bewohnerinnen einer Notunterkunft, in der auch die ausgeschaffte Familie lebte. Den Bewohnern sollen die Handys gemäss eigenen Angaben abgenommen worden sein, damit sie den Einsatz der Luzerner Polizei nicht filmen konnten.
Besonders erschütternd sei, dass sich sowohl die Mutter als auch das 10-jährige Kind in psychologischer Behandlung befanden und dennoch eine derartige Zwangsmassnahme durchleben mussten.
Baby soll während Ausschaffung eine Stunde lang geschrien haben
Doch damit nicht genug. Während der Fahrt zum Flughafen in Zürich soll das neun Monate alte Baby über eine Stunde lang geschrien haben, ohne dass die Mutter es beruhigen durfte. Dies schreibt das Migrantinnenparlament unter Berufung auf Aussagen der Mutter.
Die linke Gruppierung «Resolut» schreibt zudem in den sozialen Medien, dass die Mutter während des Flugs mehrfach das Bewusstsein verloren hat.
Demonstrantinnen fordern Untersuchung und Entschuldigung
An einer Demonstration vor dem Amt für Migration kritisiert das Migrantinnenparlament des Kanton Luzern am frühen Freitagabend, dass die Art und Weise der Ausschaffung «Grundwerten des Rechtsstaats» widerspreche und die Würde der Betroffenen verletze. Insbesondere den Kindern stehe besonderer Schutz zu.
Gefordert wird an der Demonstration eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls. Zudem sollen per sofort keine Familien mehr ausgeschafft werden. Auch soll der Umgang der Luzerner Polizei mit besonders schutzbedürftigen Personen überprüft werden. Und schliesslich fordert das Migrantinnenparlament die Behörden dazu auf, sich bei der Familie zu entschuldigen und ihr psychologische Hilfe anzubieten.
zentralplus hat das Amt für Migration und die Luzerner Polizei mit den Vorwürfen des Migrantinnenparlaments konfrontiert. Die Luzerner Polizei bestätigt den Einsatz, gibt aber keine weiteren Informationen. Eine zweite Anfrage ist derzeit hängig.
- Medienmitteilung des Migrant*innenparlaments des Kanton Luzern
- Post in den sozialen Medien der linken Gruppierung Resolut