Gesellschaft
Es fehlen die Guides

Luzerner Verein Abseits steht vor dem Aus

Der Luzerner Verein Abseits hat nur noch drei Guides. (Bild: zvg)

Beim Luzerner Verein Abseits zeigen «Randständige» die Stadt abseits der Kapellbrücke und Museggmauer. Doch dem beliebten Angebot droht das Aus. Es fehlen Guides.

Den beliebten Touren des Luzerner Vereins Abseits droht das Aus. Zwar stosse das Angebot nach wie vor aus sehr grosses Interesse. Über 13'000 Menschen haben in den letzten fünf Jahren diese sozialen Stadtführungen besucht. Doch es fehlen die Guides.

Nur noch drei Guides

Bei diesen Touren siehst du bestimmt keinen Tourenführer, der seine Teilnehmerinnen mit hochgehaltenen Schirm von der Kapellbrücke zum Löwendenkmal lockt. Der Verein Abseits zeigt die Stadt Luzern nicht nur abseits der typischen touristischen Sehenswürdigkeiten, sondern auch abseits der normalen Welt der Luzernerinnen (zentralplus berichtete).

Armutsbetroffene, Drogensüchtige, Obdachlose und Stadtoriginale erzählen den Teilnehmern ihre Geschichte. Und führen sie dabei in soziale Einrichtungen wie die Gassenküche, die Notschlafstelle oder die Drogenberatungsstelle «Drop-In». Doch neue Tour-Guides zu finden, stellt den Verein vor ein Problem. Erst kürzlich ist mit Fritz Antonenko ein bekanntes Gesicht der Luzerner Gassen und ein bekannter Abseits-Tour-Guide gestorben (zentralplus berichtete). Inzwischen habe der Verein nur noch drei einsetzbare Guides, wie er in einer Medienmitteilung schreibt.

Bereits vor drei Jahren hatte der Verein Probleme, neue Guides anzustellen (zentralplus berichtete). Aktuell ist die Situation jedoch wieder akut. «Wenn wir nicht innerhalb der nächsten Monate neue Guides finden, können wir schon bald keine Touren mehr anbieten», wird der Präsident, Marco Müller, zitiert.

Betreuung und Tagesstruktur

Den neuen Guides winke «eine Wochenstruktur, soziale Kontakte und eine sinnstiftende Aufgabe», wie der Verein weiter schreibt. Weiter erhalten die Tourführerinnen einen Lohn und meist auch Trinkgeld. Zudem sind die Guides versichert und werden von Sozialpädagogen begleitet.

Der Job ist nicht ohne: Die Guides geben jeweils viel ihres eigenen Lebens preis. Dafür winke «oft viel Lob und Anerkennung».

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