Reorganisation – eigene Dienstelle ab 2017

Luzerner Asylwesen: Chef Ruedi Fahrni hat gekündigt

Ruedi Fahrni ist seit 2014 Asyl- und Flüchtlingskoordinator des Kantons Luzern. (Bild: mbe.)

Der Kanton Luzern will ab 2017 eine eigene Dienststelle für das Asyl- und Flüchtlingswesen schaffen. Damit reagiere die Regierung auf den stark anwachsenden Stellenbestand. Die Leitung muss ausgeschrieben werden. Denn Ruedi Fahrni hat gekündigt und geht schon Ende April. Künftig soll es nämlich zwei Chefs geben.

Ruedi Fahrni, Abteilungsleiter des Luzerner Sozialhilfe/Asyl- und Flüchtlingswesen habe sich aufgrund der anstehenden Veränderungen entschieden, seine Stelle per 31. Juli 2016 zu kündigen. Diese teilt der Kanton mit. Fahrni übernahm diese Aufgabe 2014. Wegen seiner grossen Ferien- und Gleitzeitguthaben hört Fahrni bereits Ende April auf.

«Wir nehmen diesen Entscheid mit grossem Bedauern zur Kenntnis», sagt Erwin Roos, Departementssekretär des Gesundheits- und Sozialdepartements. Mit seinem enormen Fachwissen habe Ruedi Fahrni das Asyl- und Flüchtlingswesen im Kanton Luzern in den vergangenen zweieinhalb Jahren geprägt und mit ausserordentlichem Einsatz den Aufbau der kantonseigenen Asylorganisation an die Hand genommen. Zur Erinnerung: Der Kanton hatte beschlossen, der Caritas den Auftrag zu entziehen und das Asylwesen künftig selber zu organsieren.

Reorganisation auf 2017

Welches sind die geplanten Veränderungen, wegen denen Fahrni jetzt geht? Auf den 1. Januar 2017 schafft der Kanton Luzern eine eigene Dienststelle für das Asyl- und Flüchtlingswesen (DIAF). Die Dienststelle werde dem Gesundheits- und Sozialdepartement angegliedert. Den Entscheid begründet die Luzerner Regierung einerseits mit dem starken Wachstum des Stellenbestandes im Asyl- und Flüchtlingswesens. Andererseits solle damit der politisch hochsensible Bereich näher an die Departementsleitung geführt werden.
 
Seit Januar 2016 erbringe die Dienststelle Soziales und Gesellschaft (DISG) mit der Abteilung Sozialhilfe/Asyl- und Flüchtlingswesen die Aufgabe der Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden in Eigenregie. Durch die Mengenentwicklung bei den Asylsuchenden sei der Stellenbestand inzwischen auf 125 Vollzeitstellen (verteilt auf 160 Mitarbeitende) angestiegen. «Aufgrund der zu erwartenden Entwicklung der Anzahl Asylgesuche und der Führung des Sozialdienstes Flüchtlinge werden bis Anfang 2017 rund 200 Vollzeitstellen besetzt sein», schreibt der Kanton.

80 Prozent der Personalressourcen gebunden

Die Schaffung einer eigenen Dienststelle für das Asyl- und Flüchtlingswesen sei aus verschiedenen Gründen angezeigt. Die Abteilung Sozialhilfe/Asyl- und Flüchtlingswesen binde momentan mehr als 80 Prozent der Personalressourcen der DISG.

Mit ihrer Grösse, der Art der Aufgaben und der politischen Brisanz unterscheidet sich das Asyl- und Flüchtlingswesen markant von den anderen ebenfalls bedeutenden Gesellschaftsthemen der DISG. So solle die Gesamtsicht der Integration von Zugewanderten weiterhin von der DISG koordiniert und gesteuert werden; innerhalb des gesetzten Rahmens kann die Integration der Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen in Abstimmung mit den anderen Leistungen durch die neue DIAF gezielt gefördert werden.

Zwei Personen als Leiter

Unter externer Leitung hat eine kantonale Projektgruppe die Aufbauorganisation der neuen Dienststelle definiert. Die Dienststellenleitung und die Leitung des Stabs Asyl- und Flüchtlingskoordination soll danach auf zwei Personen aufgeteilt werden.

Die Kernaufgabe der Dienststellenleitung liegt primär im Management des operativen Betriebes. Die Leitung Asyl- und Flüchtlingskoordination wird als Stabsstelle die Dienststellenleitung in der fachlichen Führung unterstützen und sich mit Konzept- und Projektarbeit substanziell in die Weiterentwicklung der Dienststelle einbringen. Die beiden Stellen würden laut dre Mitteilung ausgeschrieben.

 

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