Zuger Industrie 45 will Belebung statt Geld

Kein Proberaum? Diese Bahnwagen suchen Sie

Die farbigen Bahnwagen bei der Industrie 45 suchen ihren zukünftigen Nutzer.

(Bild: Lha)

Die zwei farbigen Eisenbahnwaggons beim Jugendkulturzentrum Industrie 45 sollen neue Bewohner bekommen. Alles sei möglich, sagt das Jugendkulturzentrum I45. Trotzdem gibt es schon klare Vorstellungen.

Was ist farbig und tut weh, wenn’s einem ins Auge springt? Genau: Die besprayten Bahnwagen neben der Industrie 45 in Zug. Zum Glück springen sie nur im übertragenen Sinn dem Betrachter ins Auge. Wenn überhaupt: Regelmässigen Besuchern der Industrie fallen die zwei Waggons wohl fast nicht mehr auf. Kein Wunder, stehen sie doch seit den Anfängen des Konzerthauses dort. Doch nun fordern die zwei gigantischen Schienen-Veteranen ihre Aufmerksamkeit zurück! Sie wollen neu gefüllt und wieder regelmässig benutzt werden. Roos Korteweg von der Industrie 45 hilft den beiden dabei.

Das Innere des Bahnwagens: Rustikaler Chic und sogar mit Badewanne.

Das Innere des Bahnwagens: Rustikaler Chic und sogar mit Badewanne.

(Bild: Lha)

«Die Bahnwagen wurden bis jetzt eigentlich nicht mehr so genutzt», erzählt Roos Korteweg. Schade, denn das Bedürfnis nach Räumlichkeiten sei sicher da, die Bahnwaggons stossen auf Interesse. Wenn auch nicht immer im Sinne der Industrie: «Wir hatten schon Anfragen, ob man die Waggons als Sitzungsräume nutzen könne», erzählt Korteweg. Büroräume – so haben sich die Betreiber der Industrie das aber nicht vorgestellt. «Die Bahnwagen sollten schon ein wenig kreativer genutzt werden, wenn möglich.»

Ein Theater? Ein Musikstudio? Oder doch was ganz anderes?

Kreativer? Was das heisst, wird sich zwar erst noch zeigen, das Vorgehen ist aber bereits klar. «Wir hätten schon auch selber Ideen, wollen aber erst mal die Jugendlichen machen lassen. Das ist ja auch der Geist der Industrie 45», erzählt Korteweg. Um die Ideen der Jugendlichen zu sammeln, müssen diese erst mal informiert werden. «Wir machen gerade Werbung, es ist erst seit etwa drei Wochen klar, dass wir die Wagen neu nutzen wollen.»

«Wir wollen den Platz in erster Linie wieder beleben.»
Roos Korteweg, Industrie 45

Obwohl die Jugendlichen selber mit Ideen kommen sollen, hat Roos Korteweg schon selbst ein paar Vorschläge, was aus den Bahnwaggons entstehen könnte. «Mein persönlicher Vorschlag wären Ateliers oder eben ein Theater. In Holland gibt es beispielsweise einen Laden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, möglichst viele Leute in einen kleinen Raum zu zwängen und dort dann ein Theater aufzuführen.» Wobei die beengten Verhältnisse täuschen. Innen sind die Waggons erstaunlich geräumig und bieten Platz für mehr, als man denkt. «Vorher wurden die Bahnwagen als Musikstudio benutzt», erzählt Roos Korteweg. Von der Studio-Vergangenheit der Wagen erzählen auch die schallgedämpften Wände.

Gratisraum plus Unterstützung durch die Industrie

Dabei geht es den Betreibern der Industrie 45 nicht darum, mit den leerstehenden Eisenbahnwaggons Geld zu verdienen.«Ob die Wagen etwas kosten, wird je nach Nutzung bestimmt.» Und Leute mit guten Ideen werden auch nicht einfach so alleine gelassen. «Die Industrie würde diejenigen, die in den Wagen etwas verwirklichen wollen, natürlich auch materiell unterstützen.»

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