Gemeinde Kriens findet Alternativlösung

Jenische zügeln und machen Luga-Parkplatz frei

So sieht eine Siedlung der Jenischen aus. (Bild: Facebookseite Verein «Bewegung der Schweizer Reisenden»)

Für die Fahrenden auf dem Schlundareal in Kriens konnte eine Lösung gefunden werden. Sie können auf das Nidfeld-Areal beim alten Pilatusmarkt umziehen. Diese Lösung überrascht, war ein anderer Wagenplatz auf diesem Areal doch vor Kurzem noch ein grosses Problem.

Die Luga-Organisatoren können aufatmen, das Parkplatzproblem scheint sich zu lösen. Am 16. April hatten Jenische den Parkplatz beim Schlund-Kreisel in Kriens besetzt. Die Jenischen und der Verein «Bewegung der Schweizer Reisenden» fordert feste und provisorische Durchgangsplätze im Kanton Luzern und einen festen Standplatz in der Stadt Luzern.

Dass auf dem besetzten Platz aber in Kürze die Luga-Gäste parkieren sollen, brachte ordentlich Pfeffer in die Sache und zwang die Betroffenen zum Handeln. Der regionale Entwicklungsträger LuzernPlus, die Stadt Luzern und die Gemeinde Kriens setzten sich gemeinsam mit dem Verein «Bewegung der Schweizer Reisenden» an einen Tisch, um das Problem zu lösen. Nun scheint sich die Lage zu entspannen.

Die Dienststelle Raum und Wirtschaft des Kantons Luzern teilt mit, dass die Jenischen ab sofort auf das Krienser Nidfeld-Areal (alter Pilatusmarkt) umziehen. Alle Parteien hätten sich diesen Mittwoch über den Umzug verständigt. Der neue Standort biete genügend Platz für die geforderten 20 bis 25 Wagenplätze und stehe dem Verein bis Ende Oktober 2016 zur Verfügung.

Der Schlundparkplatz (Schotterplatz) wird für die Luga gebraucht, deshalb musste eine rasche Lösung für die Jenischen gefunden werden.

Der Schlundparkplatz (Schotterplatz) wird für die Luga gebraucht, deshalb musste eine rasche Lösung für die Jenischen gefunden werden.

Rasche Lösung dank Kooperation

Das Nidfeld-Areal gehört dem Detailhändler Coop – das Bauunternehmen Losinger Marazzi entwickelt für das Areal derzeit ein Bebauungsprojekt. «Dank dem Entgegenkommen der beiden Firmen, der Unterstützung durch den Kanton Luzern und dem Support vor Ort durch Kriens konnten wir rasch eine geeignete Lösung finden», sagt Kurt Sidler, Geschäftsführer des Gemeindeverbands und regionalen Entwicklungsträgers LuzernPlus. Geregelt ist die Nutzung des Areals zwischen dem Kanton Luzern und dem Eigentümer Coop. Der Verein «Bewegung der Schweizer Reisenden» trägt die Miet- und Infrastrukturkosten jedoch selbst.

Sidler zeigt sich erfreut über die gefundene Lösung. «Wir haben abgeklärt, wo freie Areale zur Verfügung stehen, und konnten dann auf das gute Entgegenkommen der Betroffenen zählen.» Es sei allen klar, dass die Benutzung des Platzes nur befristet bis Oktober 2016 infrage kommt. Und Sidler sagt auch offen, dass die Situation mit der Luga alle unter Druck gesetzt hätte, schnell eine Lösung zu finden.

Zum Areal des alten Pilatusmarktes: Da war doch schon Mal was mit einem Wagenplatz? Genau, die Wagenburg war eine Zeit lang dort stationiert. Auch als Zwischenlösung, nachdem sie im April 2015 das Areal beim Südpol verlassen musste. Die Besitzerin «Coop Immobilien Genossenschaft» habe sich zu keinem Zeitpunkt gesprächsbereit gezeigt, bedauerte die Gruppe damals (zentralplus berichtete). Deshalb musste sie im November 2015 das Areal räumen und kurzfristig wieder zum Südpol zurückkehren. Danach zogen sie weiter an die Eichwaldstrasse – auch das befristet (zentralplus berichtete).

Arbeitsgruppe sucht dauerhafte Standorte

Der Kanton Luzern, LuzernPlus und die Gemeinden werden die Zeit bis Ende Oktober nutzen, um gemeinsam mit dem Verein «Bewegung der Schweizer Reisenden» eine provisorische Anschlusslösung zu suchen. Gleichzeitig wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich um dauerhafte Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende kümmern wird. Die Bereitstellung der Standorte liegt im Zuständigkeitsbereich der Gemeinden. Die Koordination unter den Gemeinden übernehmen gemäss kantonalem Richtplan die regionalen Entwicklungsträger. In der Arbeitsgruppe ebenfalls mitwirken werden der Kanton Luzern und die Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende».

Nicht zuletzt habe sich auch die Bevölkerung eingebracht – Hinweise auf mögliche Standorte werden nun im Rahmen des weiteren Prozesses geprüft. Es sei aber nicht ganz so einfach, erklärt Sidler. «Die Plätze müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören etwa Frischwasser, Abwasser und Strom.» Weiter genüge eine einfache Wiese nicht, weiss Sidler. «Der Untergrund des Platzes muss stabil sein.»

Auf Facebook feiert der Verein die neue Lösung und gibt Infos zum neuen Platz bekannt:


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