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Bald könnten Minderjährige in Luzern ihre Drogen testen lassen. Entsprechende Diskussionen sind im Gange.
Wer wissen will, was wirklich in seinen Drogen drinsteckt, lässt sie in einem Drug-Checking testen. Auf Weinflaschen und Zigarettenpackungen stehen die Inhaltsstoffe klar drauf – bei illegalen Substanzen wie Koks, Gras oder Ecstasypillen fehlt diese Angabe. Daher birgt der Konsum immer Risiken.
In Luzern gibt es die Drogeninformation Luzern (Dilu), ein Angebot des Vereins kirchliche Gassenarbeit. An jedem Montagabend können hier Freizeitkonsumentinnen Proben von ihren Drogen abgeben und sie auf gefährliche Substanzen testen lassen (zentralplus berichtete). Zumindest alle, die älter als 18 Jahre sind.
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Drug-Checking bald auch für Minderjährige?
Derzeit wird in Luzern diskutiert, ob das Drug-Checking auch für Minderjährige zugänglich gemacht werden soll. Das ist aus einer neu vorliegenden Antwort der Regierung auf eine Anfrage ersichtlich. Initiiert hat dies der Verein kirchliche Gassenarbeit Luzern, der auch die Dilu betreibt. «Wir wollten das Drug-Checking schon lange für Minderjährige öffnen», sagt Franziska Reist, die Geschäftsleiterin des Vereins. So sollen auch Minderjährige besser erreicht und ihr Konsum sicherer gemacht werden.
Auch die Beauftragte für Suchtfragen des Kantons sieht einen massiven Vorteil. «Der Mehrwert einer Angebotserweiterung auf Minderjährige liegt darin, dass damit jüngere Altersgruppen erreicht werden können», schreibt Regina Suter. Sie betont, dass dies auch die Eidgenössische Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (EKSN) empfiehlt.
Mit Drogen experimentieren: Unvermeidbar, sagt eine Kommission
Diese hat im Oktober 2024 einen Bericht zu diesem Thema veröffentlicht, in dem sie dazu rät, Drug-Checking-Angebote auch für Minderjährige zu öffnen. Die EKSN betont, dass es für Fachpersonen schwierig sei, Minderjährige abzuweisen, weil sie dann verunreinigte Substanzen konsumieren oder überdosieren könnten.
Auch künftig würden Minderjährige mit psychoaktiven Substanzen vom Schwarzmarkt oder aus dem Internet experimentieren. «Drug-Checking kann dazu beitragen, physische und psychische Gesundheitsschäden zu reduzieren.» Zudem erlaube es ein Drug-Checking, das Konsumverhalten des Gegenübers zu bewerten, da die Abgabe einer Droge in einem Schweizer Drug-Checking immer auch mit einer Beratung verknüpft ist.
Hier kannst du Drogen auf gefährliche Substanzen testen lassen
Jeden Montagabend hat die Dilu – Drogeninformation Luzern von 17.30 bis 19.30 Uhr geöffnet. Mehr Infos findest du hier. Die Abgabe einer Substanz ist jeweils mit einem Beratungsgespräch verbunden. Alles ist kostenlos und anonym.
Hier findest du alle aktuellen Substanzwarnungen des nationalen Warnungstools. Und auf know-drugs.ch findest du Infos zu allen Substanzen, Risiken, Nebenwirkungen und Safer Use.
- Anfrage A 239 von Gianluca Pardini
- Antwort des Regierungsrates auf die Anfrage A 239
- Bericht zu Drug-Checking-Angeboten der Eidgenössische Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (EKSN)
- Telefonat mit Franziska Reist, Geschäftsleiterin des Vereins kirchliche Gassenarbeit Luzern
- Schriftlicher Austausch mit Regina Suter, Beauftragte für Suchtfragen, Kanton Luzern