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In Luzern arbeiten immer mehr Sexarbeiterinnen an Privatadressen statt in klassischen Bordellen. Die Polizei spricht von steigenden Herausforderungen, weil viele Frauen im Verborgenen tätig sind.
Immer mehr Prostituierte in Luzern arbeiten in privaten Wohnungen statt in Bordellen. Laut einem Beitrag von «SRF Rundschau» betrifft dies inzwischen die Hälfte aller Sexarbeiterinnen in der Schweiz. Auch die Luzerner Polizei sieht diese Entwicklung kritisch.
Simon Steger von der Fachgruppe Sexualdelikte der Luzerner Polizei sagt, die Behörden wüssten oft nicht, welche Wohnungen genutzt werden. Viele Sexarbeiterinnen würden im Internet Inserate schalten. Ihre Adresse würden sie dann erst nach einer Kontaktaufnahme herausgeben und wechseln häufig die Wohnungen. Roger Tschopp ebenfalls von der Luzerner Polizei erklärt, dass der Kontrollaufwand steige und viele Frauen im Verborgenen arbeiteten.
Unabhängigkeit und Kontrollverlust
Eine betroffene Prostituierte aus Luzern kritisiert im SRF-Beitrag, dass die Behörden die Kontrolle verloren hätten. Sie spricht von einem wachsenden Angebot und Zwangsprostitution in Wohnungen. Manche Frauen dürften ihre Zimmer nie verlassen, da sie unter Druck gesetzt würden.
Während einige Sexarbeiterinnen die Unabhängigkeit von Wohnungsbordellen schätzten, sehen andere Sicherheitsrisiken. Rebecca Angelini, Geschäftsleiterin von ProCoRe, sieht klare Vor- und Nachteile: mehr Selbstbestimmung für die Frauen, aber auch weniger Schutz. Bei ProCoRe handelt es sich um ein Netzwerk, das sich für die Rechte und Anliegen von Sexarbeiter in der Schweiz einsetzt.
Im Beitrag von «SRF Rundschau» kommt auch der Bordellbetreiber Alfonso Coretti zu Wort. Er betont, dass klassische Bordelle mehr Sicherheit bieten, da dort Notfallknöpfe und Personal vorhanden seien.
- Beitrag «SRF Rundschau»