Beistände überlastet

Hohe Fallzahlen machten der Zuger Kesb zu schaffen

Seit April 2020 ist Mario Häfliger neuer Präsident der Zuger Kesb. (Bild: zvg)

Fast 500 Gefährdungsmeldungen sind 2021 bei der Zuger Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) eingegangen. Wie aus dem Jahresbericht hervor geht, sind viele Berufsbeistände wegen hoher Fallzahlen überlastet.

Wenn bei der Zuger Kesb eine Gefährdungsmitteilung eingeht, wird diese innerhalb von fünf Arbeitstagen bestätigt. Das ist jedenfalls das Ziel. 2021 ist in 91 Prozent der Fälle gelungen. Das Ziel wurde demnach knapp nicht erreicht.

«Gewisse Gefährdungsmeldungen benötigen eine Abklärung bei den meldenden Personen, da nicht klar hervorgeht, was die Gefährdung ist», heisst es dazu im Jahresbericht. Diese Personen sind nicht immer innerhalb von fünf Arbeitstagen erreichbar.

Manche Betroffene verzögern das Verfahren

In einem zweiten Schritt werden Gefährdungsmeldungen geprüft. Die Kesb hat sich vorgenommen, in 80 Prozent der Fälle innerhalb von fünf Monaten (bei Kindern) bzw. von drei Monaten (bei Erwachsenen) abgeklärt zu haben, ob eine behördliche Massnahme notwendig ist.

Im Erwachsenenschutz konnten 2021 jedoch nur 66 Prozent der Abklärungen im vorgenommenen Zeitraum abgeschlossen werden. Der Grund liegt bei den Betroffenen selber, wie es im Jahresbericht heisst. «Ein Teil der gemeldeten Personen im Erwachsenenschutz ist für die Kontaktaufnahme nur schwer erreichbar, kommt nicht zum abgemachten Termin oder versucht sich der Abklärung zu entziehen, was diese stark verzögert.»

Hohe Fallzahlen bei der Zuger Kesb

Handlungsbedarf zeichnet sich allenfalls bei den Berufsbeiständen ab. In 80 Prozent der Fälle müssten sie Berichte und Rechnungsablagen ebenfalls innerhalb von drei Monaten einreichen. Die Quote lag letztes Jahr bei 75 Prozent. «Die Berufsbeistände/innen waren auf Grund der hohen Fallzahlen teilweise überlastet», heisst es dazu im Jahresbericht der Zuger Kesb. Auch deshalb sind private Beistände eine wertvolle Ressource (zentralplus berichtete).

Insgesamt hat die Kesb Zug letztes Jahr rund 1900 Verfahren eröffnet. Die meisten (rund 1100) betreffen Erwachsene.

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