Brandursache bereits geklärt

Historischer Saal im Luzerner Hotel Schlüssel gerettet

Die Feuerwehren der Stadt Luzern und Emmens waren mit rund 150 Personen vor Ort. Aufgrund des speziellen Gebäudes gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig.

(Bild: ida)

Die Brandursache für das Feuer am Mittwoch im Luzerner Hotel Schlüssel konnte geklärt werden. Zudem zeigt sich am Donnerstagmorgen erstmals das Ausmass des Schadens. Der historische Saal konnte gerettet werden. Und einem Luzerner Studenten dürfte ein riesiger Stein vom Herzen gefallen sein.

Der Brand vom Mittwoch im historischen Hotel Schlüssel am Luzerner Franziskanerplatz hielt die Einsatzkräfte und die Bewohner der Kleinstadt bis spät in die Nacht in Atem (zentralplus berichtete). Am Morgen nach dem Grossbrand lässt sich das Ausmass der Zerstörung einigermassen feststellen.  

Wie bereits gestern bekannt wurde, brach das Feuer in der Küche im ersten Stock des Gebäudes aus. Beim Kochen hat sich Öl entzündet. Obwohl sofort Löschversuche unternommen wurden, konnte sich der Brand über die Lüftung ausbreiten. 

Bis 7 Uhr im Einsatz

«Das Schadenausmass ist gross», schreibt die Luzerner Polizei in einer Mitteilung. Die Höhe des Schadens könne zurzeit aber noch nicht beziffert werden. Dies wird erst nach einer Einschätzung von Fachexperten möglich sein. Klar ist aber, dass das Hotel und das Restaurant vorderhand geschlossen bleiben und auch nicht besichtigt werden können.

Bei der Feuerwehr zeigt man sich am Tag nach dem Grosseinsatz stolz und erleichtert, dass man insbesondere den historischen Saal des Hotels Schlüssel vor schlimmeren Schäden bewahren konnte. «Der Schutz der Kulturgüter war eine der Hauptaufgaben der Feuerwehr beim gestrigen Einsatz», sagt Sascha Müller, der als Einsatzleiter vor Ort war. «Gemäss ersten Meldungen von Fachpersonen blieb der Saal mehr oder weniger unbeschadet.»

Die Feuerwehr war noch bis am Donnerstagmorgen um 7 Uhr im Einsatz. «Während der Nacht mussten ein paar kleinere Glutnester gelöscht werden, die sich unter den Trümmern entflammt hatten. Insgesamt kam es aber zu keinen grösseren Zwischenfällen mehr», so Müller. Die Einsatzkräfte waren in drei Schichten à sechs Personen vor Ort.

Uni-Abschlussarbeit gerettet

Personen kamen gestern keine zu Schaden. Die Feuerwehr konnte zudem die Rettung wertvoller Gegenstände gewährleisten. «Einem Studenten, der im Gebäude wohnte, konnten wir den Laptop unbeschädigt aushändigen. Darauf hat er seine Abschlussarbeit gespeichert, die er bald abgeben muss», sagt Müller. Zudem konnte die Harddisk einer Firma mit wichtigen Dokumenten in Sicherheit gebracht werden.

«Im Dachstock war es mehrere hundert Grad heiss.»

Sascha Müller, Einsatzleiter Feuerwehr Stadt Luzern

«Diese Leute waren uns enorm dankbar und wollen sich noch erkenntlich zeigen», will Einsatzleiter Müller mitbekommen haben. Wegen der Dankbarkeit mache man den Job aber nicht, sagt er. «Wir wollen in Notsituationen für die Bevölkerung da sein und ihr so gut wir können zur Seite stehen». Die Rettung dieser Gegenstände und natürlich des historischen Saals im Schlüssel wie im jüngsten Fall sei letzlich natürlich der Lohn für die freiwillige aber teils harte Arbeit.

Der gerettete Borromäus-Saal:

Grosse Solidarität im Quartier

Ein Brand wie der gestrige zeige auch immer die Hilfsbereitschaft der Anwohner und Geschäfte im Umkreis. So konnten die dutzenden Feuerwehrleute den ganzen Tag über die Toiletten in den Restaurants benutzen. «In den Beizen gab es für uns auch umsonst zu trinken», freut sich Müller. Generell habe er grosse Unterstützung von verschiedener Seite gespürt.

Gemäss Müller kam die Beschaffenheit des alten Hauses dem Feuer zusätzlich entgegen. «Häuser dieser Art habe oft hohle Wände, was für das Feuer ideal ist», sagt er. Man sei jedoch auf solche Einsätze vorbereitet, da es in der Luzerner Altstadt diverse solcher Gebäude gibt.

«Die Herausfoderung bei solchen Bränden ist, dass man die Wände und Decken mit schwerem Gerät aufreissen muss, um den Brand wirkungsvoll zu bekämpfen», erklärt Müller. Eine Gefahr stellten im Hotel Schlüssel auch die enormen Temperaturen dar. «Im Dachstock war es mehrere hundert Grad heiss», so Müller.

Weil die Feuerwehr aufgrund des historischen Borromäus-Saals im ersten Stock nur einen Bruchteil des Wassers von dem, was in solchen Fällen normal ist, verwenden konnte, dauerte der Einsatz vergleichsweise lange. «Das Wasser dient neben dem Löschen vor allem dazu, die Temperaturen zu senken, damit ein Vordringen für die Rettungskräfte überhaupt möglich ist», führt Sascha Müller aus.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Pirelli
    Pirelli, 03.05.2018, 15:53 Uhr

    Gratulation an die Feuerwehr!
    Keine Gratulation aber an den Verfasser.
    -> «Der Borromäus Saal ist der älteste Saal der Stadt Luzern, in welchem schon ein Gymnasium errichtet, religiöse Bündnisse geschlossen und zahlreiche Vereine gegründet wurden.» Da fehlt beim Saal der Bindestrich, und anderseits handelt es sich um eine Kontamination. Wie viele Säle gibt es, in denen ein Gymi gegründet wurde? Und ist Borromäus tatsächlich der älteste von ihnen?
    Korrekt natürlich: Der Borromäus-Saal ist der älteste Saal der Stadt Luzern – hier wurden schon ein Gymnasium errichtet, religiöse Bündnisse geschlossen und zahlreiche Vereine gegründet.
    Ferner: Relativanschlüsse mit «welche» sind doof. Eine typische Schweizer Krankheit, die (nicht «welche») es zu eliminieren gilt. Der «Heuer» nennt sie hölzern und wendet sich angewidert ab.

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    • Profilfoto von Claudio Birnstiel
      Claudio Birnstiel, 04.05.2018, 12:06 Uhr

      Vielen Dank für den Hinweis. Leider sind wir nicht berechtigt, auf der Facebook-Seite des Hotels Schlüssel irgendwelche Anpassungen vorzunehmen. Vielleicht haben die Verantwortlichen ihren Kommentar gesehen und die sprachlichen Unzulänglichkeiten mittlerweile enfernt, beziehungsweise entsprechende Korrekturen vorgenommen.

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