Die bürgerlichen Parteien haben in Emmen das Verbot des Gendersterns gefordert. Nun nimmt der Gemeinderat Stellung zum parlamentarischen Vorstoss.
In der Stadt Luzern ist der Genderstern seit September ganz offiziell erlaubt. Die Anreden «Herr» und «Frau» seien, wenn möglich, zu vermeiden. Insbesondere Personen, die sich keinem der beiden binären Geschlechte angehörig fühlen, sollen so besser abgeholt werden.
Ein derartiges Regime wollten die bürgerlichen Parteien Emmens, SVP, FDP und Mitte, unbedingt verhindern (zentralplus berichtete). In einem gemeinsamen parlamentarischen Vorstoss forderten sie ein Verbot des Gendersterns in der Kommunikation der Gemeinde Emmen.
Das sagt Gemeinderat Emmens zum Verbot des Gendersterns
Doch gemäss dem Gemeinderat sei ein solches Verbot gar nicht nötig. Aktuell werde der Genderstern in Emmen nicht verwendet und dabei wolle man es auch belassen. Zwar sei es dem Gemeinderat wichtig, «alle Personen unabhängig ihrer Geschlechtsidentität gleich zu behandeln und diskriminierungsfrei zu kommunizieren», heisst es auf der Webseite der Gemeinde Emmen. Doch Genderstern, Unterstrich oder Doppelpunkt seien dafür kein geeignetes Mittel.
Vielmehr seien diese Schreibweisen verwirrend und erschwerten die Lesbarkeit von Texten. Sie könnten sogar kontraproduktiv wirken, befürchtet der Gemeinderat: «Mit Genderzeichen wird zwar Inklusion beabsichtigt, faktisch schaffen diese Schriftzeichen aber neue Barrieren», so der Gemeinderat.
Aktuell empfiehlt der Gemeinderat von Emmen – entsprechend den Richtlinien des Bundes – die Verwendung geschlechtsneutraler Begriffe, wie «Studierende», oder Paarformen, also «Studentinnen und Studenten». Einzige Ausnahme ist der Schrägstrich, also «Student/-innen», in Kurztexten wie Formularen oder Tabellen.
- Webseite der Gemeinde Emmen