Tödlicher Unfall

Ganz Romoos trauert um Postauto-Chauffeur J. E.

Im idylischen Romoos ist es zu einem schrecklichen Unfall gekommen. (Bild: zvg)

Ein Fahrgast fand den tödlich verunglückten Postauto-Chauffeur unter dem Postauto in der Garage. Die Gemeindeschreiberin von Romoos erzählt, wie der schreckliche Unfall das Dorf beschäftigt.

Die kleine Gemeinde Romoos im Entlebuch steht unter Schock. Denn diese Woche verlor der Postauto-Chauffeur des Dorfs bei einem tragischen Arbeitsunfall sein Leben. Ein Fahrgast fand den 63-jährigen in der Garage, eingeklemmt unter seinem Postauto (zentralplus berichtete).

Seit fünf Jahren fuhr der gebürtige Romooser die Linie, sagt die Gemeindeschreiberin Marlis Roos. «Jeder im Dorf kannte ihn, das ist hier normal.» Gerade einmal 713 Einwohner zählt die kleine Gemeinde neben Entlebuch.

Romoos im Entlebuch

Der Dorfkern von Ramoos ist idyllisch. Auf wenigen hundert Metern reihen sich eine handvoll pittoresker Häuser. Neben der Gemeindeverwaltung gibt es die Bäckerei Napf-Beck, das Hotel Kreuz, die Kirche St. Maria Magdalena und ein Schulhaus. Dazwischen befindet sich die Postauto Garage, der Arbeitsort von J.E.

«Jeder im Dorf kannte ihn, das ist hier normal.»

Marlis Roos, Gemeindeschreiberin Romoos

Einmal stündlich verliess der Chauffeur mit dem Postauto die Garage, sammelte die Romooser bei der Post und bei der Haltestelle Flühboden ein und fuhr sie in Richtung Wolhusen. 20 Minuten braucht die Fahrt durch die hüglige Landschaft des Entlebuch.

Ein Fahrgast fand ihn

Wie üblich, warteten die Fahrgäste auch am Dienstagmittag auf ihren Fahrer. Doch vergeblich. Denn auch nach der offiziellen Abfahrtszeit tauchte das Postauto nicht auf. Den Fahrgästen erschien das komisch, erzählt Marlis Roos.

«Irgendwann ist eine Person zur Garage gelaufen, um nachzuschauen.»

Marlis Roos

Irgendwann sei eine Person zur Garage gelaufen, um nachzuschauen. Sie öffnete die Tür und sah als erste den tragischen Arbeitsunfall, der später den Kanton erschütterte. Als sie den Raum betrat, sah sie wie J.E. eingeklemmt unter dem Postauto lag. Die Frau rief unverzüglich nach Hilfe. Doch jede Rettung kam zu spät. Noch in der Garage verstarb der 63-jährige.

Es geschah bei Wartungsarbeiten

Die Staatsanwaltschaft Sursee hat Untersuchungen aufgenommen. Schon am Dienstag informiert die Luzerner Polizei über erste Details zum Unfallhergang. Mutmasslich geschah das tragische Ereignis im Rahmen von Routine-Wartungsarbeiten.

Laut der Polizei war es vermutlich eine Fehlmanipulation.

Um unter das Fahrzeug zu gelangen, hob J. E. wie üblich die Luftfederung auf. Dann legte er sich rücklings unter das Postauto, um seine Arbeiten durchzuführen. Doch am Dienstagmittag senkte sich der Fahrzeugunterboden plötzlich ab und drückte auf ihn. Laut der Polizei könnte es sich um eine Fehlmanipulation gehandelt haben.

Der Unfall bewegt. Die Bewohnerinnen der Gemeinde trauern um den Mann, den viele jahrzehntelang kannten. «Es gibt eine grosse Betroffenheit im Dorf», bestätigt Marlis Roos. Auch die Person, die ihn fand, sei von dem Erlebnis «überfordert».

In einer Todesanzeige bedanken sich die Familie und nahestehende Personen bei J. E. für seine Liebe, Schaffenskraft, Fürsorge, Grosszügigkeit und seinen Humor. Der Trauergottesdienst findet am Freitag, den 24. Februar, in der Pfarrkirche Romoos statt.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Marlis Roos, Gemeindeschreiberin in Romoos
  • Mapcarta von Romoos
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