Zusammenarbeit mit der Hochschule

Das läuft jetzt in den ehemaligen Bodum-Villen in Luzern

Soll noch dieses Jahr saniert werden: Die Liegenschaft an der Ecke Obergrundstrasse/Villenstrasse. (Bild: bic)

Die neue Besitzerin der ehemaligen Bodum-Villen an der Luzerner Obergrundstrasse macht bei der Sanierung der Liegenschaften vorwärts. Doch der desolate Zustand der Häuser zieht alles in die Länge. Davon konnten nun wenigstens Studentinnen der Hochschule Luzern profitieren.

Spätestens seit der Gundula-Besetzung im Jahr 2016 sind die Villen an der Obergrundstrasse 99 und 101 in Luzern ein stadtweites Gesprächsthema, mit dem sich auch die Politik befassen musste. Lange rang der ehemalige Besitzer, der dänische Unternehmer und Multimillionär Jørgen Bodum mit der Stadt um eine für beide Seiten akzeptable Zukunftslösung für die zwei Liegenschaften.

In April 2020 zog der Wahlluzerner allerdings die Reissleine und verkaufte die Villen, die sich in katastrophalem Zustand befinden, an die einheimische Immobilienfirma Romano & Christen. Das Unternehmen plant dort (nach Instandsetzung in einem der beiden Gebäude), seinen Geschäftssitz einzurichten (zentralplus berichtete). Momentan ist es noch an der Horwerstrasse einquartiert.

Besitzerin will vorwärtsmachen

In den letzten Monaten wurde es jedoch still um die beiden Villen. Wie sich auf Nachfrage zeigt, scheint in Sachen Wiederbelebung aber etwas zu gehen. «Unsere Pläne sind immer noch aktuell», schreibt Jennifer Christen, Marketingverantwortliche bei der neuen Besitzerin. «Wir befinden uns für die Nummer 101 momentan im Bewilligungsverfahren mit der Stadt. Einiges wurde schon bewilligt. Noch diesen Sommer soll beim Haus an der Ecke Obergrundstrasse/Villenstrasse das Gerüst aufgestellt und mit den Arbeiten begonnen werden. Wir werden die Fassade und das Dach sanieren.»

Wann der effektive Bezug der Räumlichkeiten stattfindet, kann Christen aber noch nicht sagen. Dies hänge vom weiteren Bewilligungsprozess ab. Die öffentliche Auflage solle in den nächsten Wochen erfolgen.

Bei der Stadt Luzern bestätigt man auf Anfrage den Eingang des Baugesuchs für die Obergrundstrasse 101. «Wir prüfen momentan, ob es vollständig und in Ordnung ist», sagt Walter Brun, interimistischer Stabsleiter der Baudirektion. «Bei der Obergrundstrasse 99 läuft derzeit die Projektierung. Hier stehen wir im Austausch mit der Bauherrschaft.» Die Zusammenarbeit beurteilt Brun als gut. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, kann er nicht mehr dazu sagen.

Ist in desolatem Zustand: die Villa an der Obergrundstrasse 99.

Zutritt für Studenten

Gemäss Jennifer Christen ist der Zustand der Villen seit der Übernahme in etwa gleich geblieben. Sie hält aber fest: «Durch das verfrühte abdecken des Dachs hat es an der Obergrundstrasse 99 erhebliche Wasserschäden gegeben. Nur schon der Zugang ist herausfordernd, weil das Gebäude stark einsturzgefährdet ist und ein Zutrittsverbot herrscht.»

Betreten darf man hingegen die Villa mit der Backsteinfassade. Laut Christen wurde es deshalb der Hochschule Luzern – Technik & Architektur zur Verfügung gestellt. «Das Objekt wurde als Studienauftrag besichtigt. Die Studenten beschäftigten sich in einem Modul mit Zeitzeugen von früher. Wir haben uns gefreut, dass architekturaffine Menschen sich für die Objekte interessieren und fasziniert sind von der Schönheit dieser Bauten.»

Sprayereien als Ärgernis

Betreffend künftiger Nutzung sei trotz des Festhaltens an den bisherigen Plänen noch nicht alles klar, schreibt Jennifer Christen von der Eigentümerin. «Wir haben zwar diverse Anfragen von Interessierten erhalten, möchten die Villen aber selber nutzen. Es kann aber dennoch auch sein, dass wir einen Teil der Fläche vermieten.»

Grössere Vorkommnisse rund um die Liegenschaften habe es in den letzten Monaten nicht mehr gegeben. Zur Erinnerung: Im vergangenen August wurde an der Villenstrasse ein Auto angezündet. Auch zwei benachbarte Fahrzeuge fingen Feuer und brannten aus (zentralplus berichtete). Mit kleineren Vorkommnissen habe man sich aber immer wieder befassen müssen. «Leider werden die Villen immer wieder von Vandalen heimgesucht, die ihre Sprayereien hinterlassen», so Christen. Von wem sie stammen, kann sie allerdings nicht sagen. «Wir wissen nur, dass man jemanden erwischt hat. Wir hoffen sehr, dass der Vandalismus aufhört, wenn wir die Liegenschaften bezogen haben.»

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7 Kommentare
  • Profilfoto von Pia Wirz
    Pia Wirz, 01.07.2021, 14:08 Uhr

    @Bitterli: Die Stadtbevölkerung hat ein Recht zu wissen, was nach der skandalösen Verlotterung denkmalgeschützter Villen durch Jörgen Bodum mit den Objekten passiert. Insbesondere da genannter Herr auch noch versucht, die Gerichtskosten im Fall der freigesprochenen Zentralplus-Journalistin der Staatskasse aufzubürden.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 01.07.2021, 13:23 Uhr

    Wieso wird überhaupt über diese zwei Häuser berichtet? Es gibt viele Liegenschaften in Luzern, die sich gerade im Um-, Rück-, Ab- oder Aufbau befinden. Lediglich die Gruppierung, die gemeinsam eine Hose und eine Skijacke teilt, hat ein besonderes Interesse an diesen Villen.

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    • Profilfoto von Markus Zopfi
      Markus Zopfi, 01.07.2021, 17:26 Uhr

      Warum lesen Sie den Artikel, wenn er Sie nicht interessiert? Man kann auch mal etwas tolerieren, das nicht dem persönlichen Geschmack entspricht.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 01.07.2021, 18:00 Uhr

      @Zopfi:
      „Medienkritik“ heisst das. Wer berichtet wie wann warum worüber und worüber nicht. Ist nicht ganz einfach. Spielt auf der „Metaebene“. Scheinet mir interessant.

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    • Profilfoto von Markus Zopfi
      Markus Zopfi, 01.07.2021, 19:26 Uhr

      @Bitterli: Sie haben hier lediglich eine Frage geäussert und eine Gruppe abgewertet. Was genau ist daran Medienkritik? Davon abgesehen setzt diese meines Erachtens eine gewisse Kompetenz voraus. Da frage ich mich unweigerlich: Welches ist Ihre Qualifikation? Reicht es, dafür Wutbürger zu sein?

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 02.07.2021, 06:04 Uhr

      @Zopfi:
      Ich schenke Ihnen den „Wutbürger“. Es handelt sich zwar um eine dieser vollkommen bedeutungsleeren Worthülsen, die von Leuten gebraucht werden, welche mit definierten Begriffen ihre Mühe haben, aber es ist dafür ganz von Ihnen.

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    • Profilfoto von Daniela Übersax
      Daniela Übersax, 02.07.2021, 08:32 Uhr

      @Zopfi: Machen Sie sich nichts draus. Die selbsternannten Medienkritiker sind ein wenig wie Fussballfans, wie man sie in diesen Tagen wieder gehäuft erlebt. Besserwisserei braucht keinen Leistungsausweis. Kritik in den Kommentarspalten ist halt für viele auch ein Ventil, gut gibt es Medien, die diese anbieten.

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