Entlebuch sucht krampfhaft nach Flüchtlings-Unterkünften

Der Kanton Luzern nimmt die Gemeinden bei der Suche nach Notunterkünfte für geflüchtete Personen aus der Ukraine in der Pflicht. Im Entlebuch herrscht ein grosser Mangel – das könnte teuer werden.

Redaktion

Redaktion zentralplus

Aufgrund des Kriegs in der Ukraine sind viele Menschen in die Schweiz geflohen und suchen Schutz. Nach wie vor kommen wöchentlich etwa 100 Personen mit Schutzstatus S in den Kanton Luzern.

Je länger die Krise andauert, desto prekärer wird die Unterbringungssituation für geflüchtete Personen. Darum hat der Kanton Luzern beschlossen, die Gemeinden in die Pflicht zu nehmen und einen Verteilschlüssel aktiviert. Dieser gibt den 74 Gemeinden vor, wie viele Geflüchtete sie aufnehmen und unterbringen müssen. Gemeinden, welche ihre Verpflichtung nicht bis zum 1. September erfüllen können, müssen Ersatzabgaben leisten (zentralplus berichtete).

Entlebuch fehlen noch 41 Plätze

Einige Gemeinden wie beispielsweise Luzern, Wikon oder Fischbach haben ihr Soll bereits erfüllt. Die Gemeinde Entlebuch hingegen erfüllt das vorgegebene Soll von total 75 Personen deutlich nicht.

Wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt, unterschreitet sie das Soll derzeit um 41 Personen. Darum sucht sie unter Hochdruck nach Unterkünften. Das Sozialamt habe diverse Eigentümer von bekannten freien Wohnungen bereits persönlich kontaktiert, heisst es weiter. «Die Gemeinde bittet aber auch die Bevölkerung um Unterstützung.» Personen mit freien Plätzen sollen sich beim Sozialamt melden.

Ersatzausgaben können teuer werden

Sollte Entlebuch in den nächsten zwei Wochen die zugeteilten Plätze nicht bereitstellen können, werden sie ab dem 1. September eine Busse zahlen müssen.

In den ersten beiden Monaten sind das 10 Franken pro Tag und Person – aktuell also 410 Franken. Anschliessend steigt der Betrag alle zwei Monate um zehn Franken an. Diese Ersatzabgaben werden an jene umverteilt, die ihr Aufnahme-Soll übererfüllen.