Gemeinsames Projekt mit der HSLU lanciert

Emmen nimmt seine Abstimmungs-Muffel unter die Lupe

Im kantonalen Vergleich belegt die Gemeinde Emmen oft die hinteren Plätze, wenn es um die Stimmbeteiligung der Bevölkerung geht. (Symbolbild) (Bild: Adobe Stock)

Fehlende Zeit oder einfach nur Desinteresse? Mit dem Gang zur Urne ist es bei den Emmern nicht weit her. Das will die Gemeinde nun ändern und spannt dafür mit der Hochschule Luzern zusammen.

Mit der direkten Demokratie haben Schweizer Bürger die Möglichkeit, mit ihrer Stimme direkt über Geschäfte und Wahlen abzustimmen. Nur ist das mit der Wahlbeteiligung so eine Sache. Viele nehmen diese Gelegenheiten jeweils gar nicht wahr. Auch in Luzern.

Auf Stadtluzerner Boden fällt vor allem der Wahlkreis Untergrund/Fluhmühle durch eine tiefe Wahlbeteiligung auf – hier stimmt nur etwa jeder fünfte Bewohner ab (zentralplus berichtete). Kantonal gesehen belegt unter anderem Emmen als zweitgrösste Gemeinde des Kantons einen der hinteren Ränge. Nur knapp jede vierte der total rund 16'000 stimmberechtigten Personen in der Gemeinde Emmen hat sich an den letzten Kantonsrats- und Regierungsratswahlen beteiligt. Lediglich in Dierikon (24,2 Prozent Stimmbeteiligung) und Root (25 Prozent) gingen noch weniger Menschen an die Urne.

Die tiefe Stimmbeteiligung ist der Gemeinde ein Dorn im Auge. «Äussern sich immer nur wenige Menschen zu richtungsweisenden Entscheidungen, bleiben wichtige Anliegen und Interessen notgedrungen auf der Strecke», schreibt sie in einer Mitteilung. Darum will sie herausfinden, warum Emmerinnen kaum zur Urne schreiten und was nötig ist, dass sie es eben doch tun.

Internationale Studentinnen nehmen Emmen unter die Lupe

Darum unterstützt die Gemeinde Emmen eine Forschungsgruppe der Hochschule Luzern (HSLU). Die Gruppe setzt sich zusammen aus Studenten aus Peru, Indien, den Philippinen, der Schweiz, Iran, China, Russland und der Ukraine. Diese verschaffen sich über verschiedene Kanäle Zugang zur Emmer Bevölkerung, um Einblicke in die Thematik zu erhalten.

Die Erkenntnisse werden anschliessend aufbereitet und in einer Abschlusspräsentation unterbreitet. Im besten Fall resultieren daraus konkrete Massnahmen, um die politische Partizipation der Emmer Bevölkerung zu steigern.

Eine Massnahme, welche seitens der SP in einem Postulat gefordert wurde, sind vorfrankierte Abstimmungscouverts, wie sie beispielsweise in der Stadt Luzern schon im Einsatz sind (zentralplus berichtete). Wie die Gemeinde Emmen schreibt, wird das Postulat vom Gemeinderat spätestens innert Jahresfrist beantwortet.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Anwohner
    Anwohner, 29.04.2023, 19:00 Uhr

    1. Es brauch vorfrankierte Couverts
    2. Es braucht ausreichend information – unabhängig. Weder links geprägt noch rechts geprägt
    3. Es braucht neue, kreative wege:
    Wenn 5 Leute eine Meinung vertreten die ich nicht teile, wähle ich nicht.
    Ein möglicher Pilot wäre beispielsweise den spiess umdrehen. Die Bevölkerung gibt die Vorstösse – Politiker stellen sich auf diese zu vertreten. Nicht ungekehrt.

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