Quartierbeiz feiert Comeback im Herbst

«Elios»: Ärger nach Brand

Im Mai 2013 brannte die Liegenschaft an der Tribschenstrasse 24. Noch heute ist das Haus unbewohnt. (Bild: Feuerwehr Stadt Luzern)

Bis die beliebte Quartierbeiz Elios im Tribschen wieder eröffnen kann, wird es wohl Herbst. Selbst zwei Jahre nach dem Brand ist das Haus noch immer unbewohnt. Schuld daran sind laut dem Immobilienbesitzer die Baudirektion und der Denkmalschutz.

Vor gut einem Jahr hat der Luzerner Anwalt und Investor Jost Schumacher die Liegenschaft an der Tribschenstrasse 24 gekauft (zentral+ berichtete). In den Obergeschossen des im Jahr 1910 gebauten Hauses war bis vor dem Brand im Mai 2013 ein Bordell eingemietet. Im Parterre befand sich das Restaurant Elios.

«Das Gebäude befand sich in einem desolaten Zustand», sagt Schumacher. «Nur die Grundmauern waren den Flammen nicht zum Opfer gefallen.» Alles andere wie die Lüftung oder die Böden musste neu gemacht werden.

Beim Kauf ging Schumacher davon aus, dass bis im Frühling dieses Jahres wieder Leben ins Haus einkehrt. Geplant ist, dass in den Obergeschossen insgesamt acht Mietwohnungen entstehen und unten das «Elios» wieder einziehen wird.

Streit um Parkplätze und Vordach

Doch von diesen Zielen ist Schumacher noch weit entfernt. Seit zwei Jahren ist das Haus eingerüstet und unbewohnt. «Das ärgert mich sehr», so Schumacher. Der Grund für die Verzögerungen seien die Behörden. Die Bewilligungsverfahren für seine Umbaupläne hätten sich in die Länge gezogen und noch immer seien Anträge offen.

«Was die verlangen, ist übertrieben.»
Jost Schumacher, Besitzer der Immobilie

«Nichts geht vorwärts», ärgert er sich über seinen Streit mit der Baudirektion und der Denkmalpflege. «Mir war klar, dass beim Umbau denkmalpflegerische Auflagen eingehalten werden müssen. Aber was die verlangen, ist einfach übertrieben.» Neben dem noch hängigen Entscheid bezüglich der Parkplätze streitet Schumacher um ein kleines Vordach, das er am Balkon auf der obersten Etage anbringen möchte.

Was sagt man seitens der Baudirektion der Stadt Luzern dazu? «Das Haus steht in einer Ortsbild-Schutzzone, und da gelten erhöhte Anforderungen an die Architektur», erklärt Markus Hofmann. Es sei stets mit Diskussionen verbunden, wie so ein Umbau umgesetzt werden kann. «Dass dies manchmal etwas dauert, ist nichts Aussergewöhnliches», so Hofmann weiter.

«Elios» kommt erst im Herbst

Schumacher geht davon aus, dass die Wohnungen bis Ende Juni bezugsbereit sein werden. Bis das «Elios» wieder einziehen wird, dürfte es allerdings Juli oder August werden, meint Schumacher. «Die Kostenverteilung ist noch nicht genau geregelt.» Es müsse noch geklärt werden, welche Installationskosten der Restaurantbetrieb selbst zu tragen hat.

«Wir freuen uns darauf, das Kind wieder auf die Beine zu stellen.»
Giuseppe Cisotta, Besitzer des Restaurants Elios

«Wir freuen uns darauf, das Kind wieder auf die Beine zu stellen», sagt Giuseppe Cisotta, der gemeinsam mit seinem Bruder Fred auch das «Sopranos» am Mühlenplatz und das «Oskar» in der Neustadt betreibt. «Wir hätten jedoch nie gedacht, dass es so lange dauert, bis wir das ‹Elios› wiedereröffnen können.» Cisotta rechnet gar damit, dass es Herbst wird.

Gekauft hat Schumacher das Haus 2014 für rund eine Million Franken. Dies sei ein aufgrund der Brandschäden stark reduzierter Preis gewesen, erklärt er. Für die Sanierung musste Schumacher weitere eineinhalb Millionen in die Hand nehmen, wovon jedoch eine Million von der Gebäudeversicherung getragen wird.

 

Auch zwei Jahre nach dem Brand ist das Haus eingerüstet und unbewohnt. (Bild: cha)

Auch zwei Jahre nach dem Brand ist das Haus eingerüstet und unbewohnt. (Bild: cha)

Das Haus befindet sich ein einer Ortsbildschutz-Zone, weshalb für den Umbau spezielle Anforderungen gelten. (Bild: FWL)

Das Haus befindet sich ein einer Ortsbildschutz-Zone, weshalb für den Umbau spezielle Anforderungen gelten. (Bild: FWL)

Der Brand richtete einen grossen Schaden an. (Bild: FWL)

Der Brand richtete einen grossen Schaden an. (Bild: FWL)

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