Google denkt mit. Wenn man ein Wort eingibt, zeigen sich bereits Ergänzungen. Wir haben Google einige Vorschläge entlockt: über Schweizer, Luzerner und die verschiedenen Luzerner Gemeinden. Wir stiessen dabei auf Klischees, Seltsames und Unverschämtes.
Luzern ist konservativ, eine Touristenstadt, bekannt für Uhrenläden, die Aussicht und das KKL. zentral+ wollte aber für einmal nicht die menschliche, sondern die künstliche Intelligenz befragen. Die Suchmaschine namens Google zum Beispiel. Denn Google will helfen. Geben wir ein Wort oder den Beginn eines Satzes im Suchfeld ein, macht Google Vorschläge für die Vervollständigung der Suchanfrage. Diese Vorschläge sind auf den ersten Blick oftmals verwunderlich und nicht immer logisch. Das gibt Google selbst auch zu, verweist aber auf die Objektivität (siehe Box unten).
Hier kommt eine Auswahl an Ergänzugen, die Google für uns gemacht hat. Wir haben bewusst ohne Anmeldung und unter Auschluss alter Eingaben gesucht.
Nicht nett
Wir haben uns dabei vom Grossen zum Kleinen vorgestastet. Als erstes die Schweizer. Was verrät Google über uns im Allgemeinen? Sie müssen jetzt stark sein.
Und auf Englisch:
Nach einer kurzen Verarbeitungszeit wagen wir uns weiter in die Mitte der Schweiz. Doch die Zentralschweiz scheint für Google kein Begriff zu sein. Stattdessen bekommen wir weitere Vorschläge zur Schweiz über kuriose Gesetze, einen Grundsatz, den wohl viele Patrioten unterschreiben würden und einen Feiertag, von welchem wir bei dieser Recherche wieder lesen werden.
Fremdsprachig
Luzern, die Touristenstadt – ein Grund dafür, die ersten Google-Vorschläge zu Luzern in anderen Sprachen zu suchen. Es scheint, als sei Luzern im Englischen zwar Thema, aber relativ unbekannt.
Der letzte Vorschlag von Google kommt im ersten Moment ziemlich dadaistisch daher. Befragt man jedoch einen Biologen, erfährt man, dass die «Luzerne» dasselbe ist wie «Alfalfa» beziehungsweise Schneckenklee oder Ewiger Klee.
Intelligent und liebenswürdig
Die Franzosen stellen sich währenddessen scheinbar eher Fragen auf der Metaebene. Was denn das Anagramm für Luzern sei, schlägt Google vor. Was auf den ersten Moment sehr geistreich und eloquent daherkommt, ist auf den zweiten Blick vor allem eines: ordinär. Denn ein Anagramm für «lucerne» ist «enculer», was so viel heisst wie «verarschen» – und das ist noch nett ausgedrückt.
Italienischsprechende scheinen von unserer Stadt ganz begeistert zu sein. Luzern sei schön und lieb. Und es wird gefragt, was man denn da alles anschauen könne. Das Auge sei das Luzern des Körpers – der letzte Vorschlag kann auf den ersten Moment etwas seltsam wirken. Man sollte jedoch dazu sagen, dass Lucerna auf Italienisch für «Lampe» oder «Laterne» steht.
Will man wissen was bei Luzern auf Deutsch auftaucht, stösst man als Erstes auf den religiösen Kontext. Es folgen Klischees, Lobeshymnen und zuletzt eine Frage, die man immer wieder mal stellen kann.
Tatsächlich nennt man die Luzernern nicht Katzenstrecker, weil sie früher Katzen gequält oder gegessen haben. Sondern, weil sie über den Pass «Katzenstrick» nach Einsiedeln wallfahrteten.
Wir möchten von Google natürlich auch wissen, was die Luzerner wollen.
In Luzern kann man machen. Gemäss aktuellem Wahlresultat könnte man das «man» auch zum «Mann» machen.
Was passt zu Fischbach?
Die über die automatische Vervollständigung angezeigten Suchanfragen stammen aus den Suchaktivitäten anderer Nutzer und aus dem Inhalt von Webseiten.
Die Vervollständigung von Suchanfragen wird ohne jegliche menschliche Beteiligung automatisch von einem Algorithmus generiert.
Der Algorithmus ist darauf ausgelegt, alle im Web verfügbaren Informationen abzudecken. Wie das Web selbst wirken die angezeigten Suchbegriffe daher unter Umständen merkwürdig oder verwunderlich.
In Hasle scheint die Guggenmusik zu interessieren, in Dagmersellen die Entsorgung. Weshalb Google mit Altbüron vor allem Magenbrot und mit Malters Isolationen in Verbindung bringt, zeigt sich weniger schlüssig. Bei Sempach fragt sich Google: «ist sempach eine stadt», bei Eich wird als erstes «von eich ist wütend» vorgeschlagen (siehe Video).
Ruswil bewegt, in Honau gibt es Forellen, in Meggen ein Hallenbad, in Eschenbach Porzellan und in Beromünster ist das Radio tot. Und die Gemeinde Rain wird den Vorschlag «rain man» wahrscheinlich nie überbieten können.
Und zum Schluss ein bekannter aber besonderer Fakt über den Kanton Luzern, der scheinbar oft bestätigt werden will.