Eichwäldli-Bewohner wehren sich vor dem Luzerner Stadthaus nochmals gegen die Räumung
Am Dienstagmittag versammelten sich rund 40 Personen der Eichwäldli-Familie und Unterstützerinnen vor dem Sitz der Luzerner Stadtregierung, um gegen die Räumung zu demonstrieren. Die Eichwäldli-Bewohner legen ein Gutachten vor, gemäss welchem beim Haus keine Einsturzgefahr vorliege. Erstmals liegt auch eine Schätzung vor, was die Sanierungsarbeiten kosten könnten.
Bereits ist wieder mehr als eine Woche seit dem endgültig letzten Auszugstermin der Familie-Eichwäldli aus der alten Soldatenstube am Murmattweg in Luzern vergangen. Und wie man vermuten durfte, machten die Bewohnerinnen bislang keine Anstalten, das Gebäude zu verlassen. Vielmehr machen sie mit neuen Transparenten auf ihren Standpunkt aufmerksam.
Am Dienstagmittag auch vor dem Sitz der Luzerner Stadtregierung, mit der sich die Familie-Eichwäldli seit Wochen erneut im Clinch befindet. Rund 40 Personen versammelten sich vor dem Stadthaus. Gemäss Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen bei der Stadt, handelt es sich um drei ordentlich bewilligte Platzkundgebungen für Montag, Dienstag und Mittwoch. Die Gesuche seien unter dem Titel «Forderung Neubeurteilung Eichwäldli» eingereicht worden.
Mittlerweile warten die Bewohnerinnen der alten Soldatenstube auch mit einem Gutachten auf, gemäss welchem beim Haus keine Einsturzgefahr vorliege. Verfasst wurde es vom Luzerner Bauingenieur Edi von Deschwanden. Laut eigenen Aussagen in dem Papier ist er seit gut zehn Jahren in Rente. Deschwanden rät jedoch ausdrücklich, den flachen Anbau nicht zu benutzen, bevor geklärt ist, wie tragfähig der Boden ist. Zur Erinnerung: Im Vertrag zwischen der Stadt und der Familie-Eichwäldli wurde diese Bestimmung festgehalten. Die Bewohner hielten sich bekanntlich aber nicht daran.
Weitere Eindrücke der Eichwäldli-Demo erhältst du im Video:
Geschätzte Sanierungskosten: 20'000 bis 50'000 Franken
In der Einschätzung werden erstmals auch Zahlen zu den Sanierungskosten genannt. Mit entsprechenden Massnahmen sei das Gebäude für mindestens zehn weitere Jahre bewohnbar, schreibt von Deschwanden. Auch wenn eine Schätzung schwierig sei, rechnet er nach seinem persönlichen Augenschein vor Ort mit Aufwendungen zwischen 20'000 und 50'000 Franken. Zum Vergleich: Der Stadtrat geht von Kosten bis zu 200'000 Franken aus (zentralplus berichtete). Baudirektorin Manuela Jost (GLP) hielt ausserdem fest, dass man zu Beginn des Projekts die Kosten für die vorübergehende Instandhaltung tiefer eingeschätzt hatte, als sie am Schluss tatsächlich ausfielen (zentralplus berichtete).
Von Deschwanden liess allerdings auch fachfremde Einschätzungen einfliessen. So schreibt er: «Bei meinem heutigen Rundgang bei euch im Haus war ich begeistert von der Atmosphäre, die da herrschte. Zufriedene, freundliche Menschen in tollen Räumlichkeiten. Es würde mich echt traurig machen, wenn das kaputtginge.»
Bewohnerinnen haben bereits Holzbauunternehmen ins Boot geholt
Die Familie-Eichwäldli bekräftigt in einem Schreiben vom Montag, sämtliche Kosten für eine Neubeurteilung und die nötigen Instandsetzungsmassnahmen selber zu stemmen. Auch habe man bereits ein Expertenteam um die Architekten Dieter Geissbühler und Rolf Mühlethaler sowie ein Holzbauunternehmen ins Boot geholt, das die Arbeiten vornehmen soll.
Wie es nun weiter geht, wird sich zeigen. Die Stadt machte jedenfalls ernst und hat Strafanzeige gegen die Bewohnerinnen der Soldatenstube eingereicht und wiederholt klargemacht, dass man nicht mehr diskutieren werde (zentralplus berichtete). Bei der Staatsanwaltschaft bestätigt man den Eingang der Anzeige. Zum weiteren Vorgehen und Zeitplan wollte man sich indes nicht äussern.
Die Eichwäldli-Bewohner werden jedenfalls so schnell nicht leiser werden. Am Mittwochmittag werden sie sich erneut vor dem Luzerner Stadthaus versammeln, um sich gegen die Räumung zu wehren.
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Nachbar vom Eichwäldi, 25.02.2021, 12:56 Uhr Seit Tagen predigen die Eichwäldi Leute Solidarität und Miteinander und zermürben gleichzeitig alle Nachbarn mit dem Trommeln. Von morgens bis abends ohne Rücksicht auf Kranke, Schwangere oder Leute im Homeoffice.
Die Argumente vom Eichwäldi sind komplett absurd. Nur weil man sich die Welt so zurecht legt wie es einem passt und auf die Mitmenschen pfeifft ist man nicht im Recht.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterGroucho, 24.02.2021, 16:33 Uhr In einer lebendigen Demokratie muss unbedingt auch Raum für solcherlei sein – solange die einen den anderen nicht die Türe vor dem Kopf zuschlagen.
Dies gilt selbstredend für beide Seiten.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterDaniel Steiner, 23.02.2021, 18:52 Uhr Die Polizei hätte doch während der Demo mit dem Bagger das Problem lösen können. So langsam wird die Eichwäldli Familie kindisch und trotzig und verspielt damit viele Sympathien die sie in gewissen Kreisen hatten
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMarkus Zopfi, 23.02.2021, 14:37 Uhr Zufriedene, freundliche Menschen in tollen Räumlichkeiten hätte er angetroffen. Das könnte er bei mir zuhause auch, wenn die öffentliche Hand meinen Mietzins übernimmt…
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterGruesse vom Einhorn Schlachthaus, 23.02.2021, 14:34 Uhr Das ist ja lächerlich. Die Compagnie Trottvoir mal wieder mit grossen Tönen. Dabei schämen und grämen sie sich aber keineswegs, Fördergelder der Albert Koechlin-Stiftung einzustreichen, wo doch jede/r weiss, woher das Geld der Stiftung stammt: Roche.
Auch die Kapitalisten lässt man offensichtlich ganz gerne für sich arbeiten….👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterHenner H., 23.02.2021, 14:17 Uhr Es geht nicht mehr um Politik. Die Politik hat längst entschieden und die Fackel weitergereicht.
Jetzt entscheiden Gerichte – und die sind in unserem Lande gottlob bisweilen grossmehrheitlich apolitisch und neutral.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterAno, 25.02.2021, 11:14 Uhr Apolitisch und neutral? Sie haben aber auch gar keine Ahnung, wie Richter in dieser Bananenrepublik gewählt werden. Und nach der Wahl leisten sie Gefälligkeitszahlungen von bis 20’000.- pro Jahr an ihre Parteien, von denen sie protegiert wurden.
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Randle McMurphy (noch ohne Lobotomie), 23.02.2021, 13:34 Uhr «Eine andere Stadt ist möglich»….
Was möglich ist und was nicht, bestimmen nicht unisono 40 Stimmen, nur weil sie unentwegt sprechen und senden und gehört werden wollen.Oder:
Wenn demonstrieren zum selbstgefälligen Selbstzweck und pseudopolitischen Lebensinhalt wird.
Diese unnachgiebigen, absolut uneinsichtigen und infantilen Charakterzüge gehören
meines Erachtens abgeklärt…! Sozialexperimente ja, aber auf eigene Kosten.Herrje! Gibt es denn keinen Privatier, der diesen visionär-verklärten Utopisten kostenlose Logis auf seinem Eigentum zur Verfügung stellt? Wo sind bloss all die philanthropen, weltverbessernden und spendablen Milliardäre?!
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«George Soros (…) unterstützt mit seinem Vermögen unter anderem Bürgerrechtsbewegungen, Bildungseinrichtungen sowie politische Aktivisten. » (Wikipedia)
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