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Während Zürich und Basel bereits Massnahmen gegen Fentanyl ergreifen, fordern die Grünen jetzt auch für Luzern einen Notfallplan – bevor es zu spät ist.
Die Stadt Zürich warnt, 30 Jahre nach der Räumung der offenen Drogenszene, vor neuen Substanzen. So teilte die Stadtregierung kürzlich mit, dass sie die zunehmende Verbreitung von Fentanyl aufmerksam verfolge – um für eine mögliche Krise gewappnet zu sein.
Die Stadt Zürich hat deswegen einen Massnahmenplan erarbeitet und 1000 Dosen des Notfallmedikaments Naloxon bereitgestellt. Dieses kann Leben retten – denn Fentanyl ist hochgefährlich. Bereits zwei Milligramm sind tödlich: Fentanyl wirkt 50- bis 100-mal stärker als Heroin. In den Vereinigten Staaten verloren im vergangenen Jahr gemäss Suchtexperten rund 112'000 Personen ihr Leben wegen einer Überdosis des Schmerzmittels.
In der Schweiz tauchte Fentanyl bis anhin nur vereinzelt auf
In der Schweiz scheint Fentanyl noch nicht weit verbreitet zu sein. Laut dem Zürcher Sozialvorsteher ist Fentanyl in Zürich bereits zweimal nachgewiesen worden. In Luzern hat ein einziges Mal jemand mit einem Fentanyl-Pflaster die Kontakt- und Anlaufstelle der Luzerner Gassechuchi aufgesucht.
Dennoch warnen Suchtexpertinnen davor, dass Fentanyl auch hier zu einem Problem werden könnte. Auch Basel-Stadt rüstet sich gegen eine allfällige Krise. Jüngst hat der Kanton sein Drogenmonitoring verstärkt. Unter anderem gilt eine Meldepflicht: Polizei, Spitäler und Gassenzimmer müssen mögliche Opioidfälle melden. Weiter rüstet Basel-Stadt seine Testlabore auf.
Stadtluzerner Grüne fordern gute Vorbereitung
In Luzern ist man derweil noch mit einem Massnahmenplan zum Umgang mit Crack beschäftigt. Franziska Reist, die Geschäftsleiterin des Vereins kirchliche Gassenarbeit Luzern, betonte gegenüber zentralplus, wie wichtig es sei, dass noch in diesem Jahr ein Massnahmenplan gegen eine mögliche Krise synthetischer Opioide erarbeitet wird.
Nun übt auch die Politik Druck aus. «Gerade, weil sich Luzern in den letzten Jahren leider als Drehscheibe des Drogenhandels etabliert hat, ist es wichtig, dass die Stadt Luzern auf Fentanyl vorbereitet ist», schreiben Selina Frey, Elias Steiner und Monika Weder namens der Grünen/Jungen-Grünen-Fraktion in einem neu eingereichten dringlichen Postulat.
In diesem fordern sie den Luzerner Stadtrat auf, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, in Absprache mit dem Kanton Luzern, der grundsätzlich für die Drogenpolitik zuständig ist.
- Dringliches Postulat von Selina Frey, Elias Steiner, Monika Weder im Namen der Grünen/Jungen-Grünen-Fraktion
- Artikel von «SRF»
- Medienarchiv von zentralplus