«Nur an Schweizer»

Wohnungsinserat sorgt für Empörung

Im Wohnungsinserat bewirbt die Vermieterin eine Wohnung in der Gemeinde Wolhusen. (Bild: Yves R. Lauber)

Eine 3,5-Zimmer-Wohnung in Wolhusen soll «nur an Schweizer» vermietet werden, wie einem Wohnungsinserat zu entnehmen ist.

Auf mehreren Plattformen erschien kürzlich ein Wohnungsinserat für eine 3,5-Zimmer-Wohnung in der Gemeinde Wolhusen. An sich nichts Erstaunliches. Der Knackpunkt: Die Vermieterin will ausschliesslich an Schweizer vermieten, wie dem Inserat zu entnehmen ist.

Eine solche Einschränkung sei nicht nur diskriminierend, sondern verstärke auch soziale Ungleichheit, wie ein Leserreporter «20 Minuten» sagte. Insbesondere in Zeiten der Wohnungsnot sei es sehr unfair, ausgewählte Personengruppen im Vorhinein auszuschliessen.

Plattform hat das Inserat mittlerweile gelöscht

Für den 30-jährigen Leserreporter jedoch keine ungewöhnliche Erfahrung. Er sei in der Schweiz geboren, habe hier studiert und doch werde er aufgrund seines ausländisch klingenden Namens teilweise nicht als Teil der Gesellschaft akzeptiert. Bei der Wohnungssuche bekomme er direkte Absagen, während eine Kollegin mit einem Schweizer Namen auf dieselben Inserate eine Rückmeldung erhalte. Das stimme ihn traurig.

Das Unternehmen hinter den Plattformen Homegate und Immoscout24 bezieht gegenüber der Pendlerzeitung Stellung. Die Vermieterin habe das Inserat auf Tutti veröffentlicht. Mittlerweile habe die Plattform es gelöscht – es verstosse gegen die Richtlinien. Anstössige und diskriminierende Inhalte seien verboten.

Verwendete Quellen
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