Die drängendsten Fragen

Diese Klima-Sorgen beschäftigen Luzerner

Der Klimawandel ist der Bevölkerung wichtig. Dies zeigen auch die vielen Demonstrationen. (Bild: ber)

Reicht der Strom für die Elektromobilität? Wie kann ich selbst etwas Gutes für unser Klima tun? Die Luzerner Bevölkerung konnte in den letzten Wochen Fragen an den Kanton stellen. Am Ende kamen rund 250 Fragen zusammen. Wir sagen dir, was den Menschen am meisten unter den Fingern brennt.

Ende März startete der Kanton Luzern einen Aufruf: Über die Webseite «Luzern wird klimaneutral» sollte die Bevölkerung ihre Fragen rund um das Thema Klimawandel einreichen.

Dieses Angebot haben die Luzernerinnen rege genutzt. Sprecherin Andrea Muff spricht von einem Erfolg: «Wir haben uns sehr über das grosse Interesse am Thema Klimawandel im Kanton Luzern gefreut.» Am Ende stellten Luzerner rund 250 Fragen an den Kanton.

Klima: Was brennt Luzern am meisten unter den Nägeln?

Und diese sind vielfältig. Die meisten Fragen drehen sich um die Klimaneutralität im eigenen Alltag. «So fragten einige Luzernerinnen und Luzerner, wie sie ihren persönlichen CO2-Ausstoss senken und wie sie den persönlichen ökologischen Fussabdruck ausrechnen können», sagt Muff.

Auch das Thema Mobilität wurde aus der Bevölkerung vielfach angesprochen. «Einige Luzernerinnen und Luzerner wollten wissen, ob sie ihr altes Auto besser behalten oder auf ein neues Elektroauto wechseln sollten oder ob denn Elektroautos wirklich klimafreundlicher seien als Benziner.»

Bild: Homepage «Luzern wird klimaneutral»

Der Klimawandel scheint der Bevölkerung Luzerns wichtig zu sein

Der Kanton stimmt es positiv, dass sich die Bevölkerung anscheinend viele Gedanken über den eigenen Fussabdruck macht. «Obwohl die Fragen sehr individuell waren und selten mehrmals die gleiche Frage gestellt wurde, haben wir den Eindruck, dass es der Bevölkerung wichtig ist, einen persönlichen Beitrag zu leisten», sagt Muff.

Das zeige, dass viele Luzernerinnen schon jetzt einiges unternehmen. «Das stimmt uns sehr positiv, denn nur gemeinsam können wir unser Klimaziel, netto null bis 2050, erreichen» sagt Andrea Muff.

Wie spare ich als Privatperson am besten CO2 ein?

Gehen wir nun auf die beliebtesten Fragen ein. Wie kann eine Privatperson am besten CO2 einsparen?

Die Antwort auf der Homepage: Schon kleine Schritte sind sehr wichtig. «Der eine kann seinen Beitrag leisten, in dem er sich nicht auf das Motorfahrzeug verlässt, sondern auf die eigene Muskelkraft. Die andere leistet ihren Beitrag, in dem sie die Zimmertemperatur um ein Grad reduziert und nur sehr selten mit dem Flugzeug in die Ferien reist. CO2-sparen und eine nachhaltige Lebensweise haben mit Verzicht nichts zu tun.»

Die Seite verlinkt auch auf Tipps der SBB. So raten diese, dass Reisende eine wiederverwendbare Trinkflasche mitnehmen sollen. So reduziert jeder schon automatisch den Plastikmüll. Grundsätzlich sei das Reisen mit dem Zug in der Schweiz eine gute Sache. «Die SBB setzt sich ein, dass bis 2025 der Bahnstrom ganz aus erneuerbaren Quellen stammt. Bereits heute macht der Anteil Wasserkraft 90 Prozent des Bahnstroms aus», schreiben die SBB.

Altes Auto behalten oder Elektroauto kaufen?

Je länger ein Auto gebraucht wird, je nachhaltiger ist dieses. Oder?

Die Antwort ist laut dem Kanton: eher nein. «Der Umstieg auf ein Elektroauto lohnt sich ökologisch umso mehr, je älter ein Fahrzeug ist. Dies auch vor dem Hintergrund, dass ältere Fahrzeuge bezüglich Abgaswerten häufig schlechter abschneiden als Fahrzeuge, die strenge Normen erfüllen», informiert die Homepage.

Da unsere Autos oft nach dem Verkauf auch noch als Occasion weiter auf den Strassen unterwegs sind, kommt es nicht darauf an, ob du dein Auto früher oder später wechselst. E-Autos sind übrigens keine Neuheit. Schon vor über 110 Jahren waren diese ein Thema (zentralplus berichtete).

Reicht unser Strom für die Elektromobilität aus?

Nehmen wir an, der Hunger nach E-Autos geht in der Schweiz so wie bis jetzt weiter. Eine Studie rechnet aus, dass dann rund 11 Prozent des heutigen Stromverbrauches für die Elektroautos benötigt wird.

«Gemäss den Energieperspektiven 2050+ des Bundesamts für Energie ist es realistisch, dass dieser Anteil sowie der erhöhte Strombedarf für die Elektromobilität und zum Beispiel den Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen durch Strom aus erneuerbaren Energien ersetzt werden kann», schreibt der Kanton.

Wie kann ich mich in Luzern klimafreundlich ernähren?

Vielfach stellten Luzerner auch Fragen über die Ernährung. Eine klimafreundliche Ernährung ist überall möglich, meint der Kanton. «Das eine Gericht belastet die Umwelt mit seinem CO2-Ausstoss mehr als ein anderes. Mit einer bewussten Ernährung können wir auch das Klima schützen.»

Die Umweltberatung Luzern schreibt: «Vegetarisches und veganes Essen ist für den Klimaschutz essenziell. Es spart Wasser, Land und Treibhausgase. Dabei schont es die Regenwälder und bewahrt Milliarden von Tiere vor einem unwürdigen Leben und einem frühen Tod.»

Isst du gerne vegan, hast aber zwei linke Kochlöffel? Kein Problem! In Luzern gibt es unterdessen eine Vielzahl von Restaurants, die sich auf diese Ernährung eingestellt haben:

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Werthmueller
    Werthmueller, 13.04.2022, 19:24 Uhr

    Das Einzige was sich ändert, dass sich diese Klimapläne uns Millionen kosten und NICHTS bringen! Oder glauben diese Klimaaktivisten immer noch an den Storch? CO2 Ausstoss der Schweiz beträgt 0.11% weltweit, Stadt Luzern 0.0000018% – China 28%, USA 16% usw.!!
    Wir können das Klima nicht ändern!

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 13.04.2022, 18:20 Uhr

    Beim Vulkanausbruch in Tonga im Januar wurden sehr viel CO2 und andere Stoffe, die sich in Aequivalenten ausdrücken lassen, in die Luft geschleudert. Experten gaben damals Entwarnung: Der Ausstoss sei vernachlässigbar, weil zu gering. Na Gott sei Dank! Er entsprach indessen ziemlich genau dem Jahresausstoss von Deutschland. Derjenige der Schweiz beträgt noch maximal ein Zehntel des deutschen. Gut, dass der Kanton Luzern, der einen Zwanzigstel der Einwohner der Schweiz beherbergt, viel CO2 einspart.

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