Das sind zehn der aufregendsten Familien von Luzern
Weihnachten ist Familienzeit: Doch wer kommt da eigentlich zu Besuch? Bei den Luzerner Lokalprominenten und Politikerinnen dürfte es zu illustren Runden gekommen sein.
Wusstest du, dass der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli (SP) mit einem hiesigen Wirtschaftsgiganten verwandt ist? Oder dass der Gründungsdirektor der Universität Luzern der Sohn eines früheren Staatsoberhaupts ist? Oder dass der Sohn eines Ex-FCL-Präsidenten den wohl angesagtesten Club der Stadt führt?
Möglicherweise nicht. Dann wird es aber Zeit. Hier kommen die zehn aufregendsten und spannendsten Verwandtschaften in und rund um die Stadt Luzern. Einige davon sind noch kaum öffentlich bekannt – Überraschungen sind also auch für echte Luzern-Kenner garantiert.
Weiterlesen, sonst verpasst du:
Welche Brüderduos in der Luzerner Gastro- und Hotelleriewelt neue Massstäbe setzen
Wie eine Kino-Dynastie ins 21. Jahrhundert geführt wird
Ein Paradebeispiel für eine Powerfamilie sind die Gmürs. Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger (Mitte), ursprünglich aus St. Gallen, hat in die Luzerner Familie eingeheiratet, indem sie den ehemaligen Geschäftsführer der Helvetia-Versicherungen Philipp Gmür ehelichte, heute Vorsitzender des Verwaltungsrats der Grand Casino Luzern AG (zentralplus berichtete).
Dieser hat drei Brüder: Felix Gmür ist der Bischof des Bistums Basel, Thomas Gmür sass jahrelang im Grossen Stadtrat von Luzern, und Peter Gmür führt die Transportfirma der Familie – die Gmür + Co AG. An diesem Weihnachtstisch gab es sicherlich genug Gesprächsstoff.
2. Stefan Vogel und Ina Karr im Theaterkampf
Von der Powerfamilie zum Powercouple: Ein deutsches Paar prägt die Zukunft des Luzerner Theaters. Da wäre einerseits Stefan Vogel, der seit Sommer 2021 Betriebsdirektor ist. Andererseits seine Lebenspartnerin Ina Karr, seit 2021 Intendantin und künstlerische Leiterin des Hauses. Gemeinsam hat das Paar zwei Kinder.
Ihre Beziehung wurde nach der Ernennung von Vogel kritisiert, der Stiftungsrat stellte sich aber hinter sie (zentralplus berichtete). Angesichts der kommenden Abstimmung zum Planungskredit für einen Theaterneubau scheint das Thema zu Weihnachten klar: Wie machen wir dem Stadtvolk ein neues Theater schmackhaft?
3. Die Wiesner-Brüder – nur einer hext
Schmackhaft geht es mit zwei Brüdern weiter. Stefan Wiesner, «Der Hexer vom Entlebuch», kocht auf dem Bramboden in seinem neuen Restaurant Mysterion. Dort serviert er Steinpasten, Kohle, Knochenmark oder essbares Stroh – was der Guide Michelin mit einem Stern würdigt. Zuvor kochte der Luzerner über drei Jahrzehnte in Escholzmatt-Marbach (zentralplus berichtete).
Sein Bruder Peter Wiesner-Joller ist derweil mit seiner Frau Sylvia Gastgeber des Restaurants Schiff unter der Egg in Luzern (zentralplus berichtete). Das Traditionslokal soll es – mit Unterbrüchen – seit rund 200 Jahren an Ort und Stelle geben. Heimische Küche zu einem anständigen Preis, verrät die Karte. Wer an Weihnachten wohl was gekocht hat?
4. Die Hauser-Brüder haben Durchschlagskraft
Ebenfalls zwei Brüder im gleichen Feld sind die Hausers. Mike und Patrick Hauser führen in fünfter Generation das Luzerner Luxushotel Schweizerhof. Seit vergangenem Jahr sitzen die beiden FDPler auch zusammen im Kantonsrat – für Patrick ist es bereits die dritte Legislatur, Mike amtet parallel als Grossstadtrat.
Die Hausers sind lokale Schwergewichte. Zunft zu Safran, die Maskenliebhaber-Gesellschaft der Stadt Luzern, das Lozärner Fasnachtskomitee – kaum ein Gremium kommt ohne sie aus. Thema am Weihnachtstisch könnte vieles gewesen sein: Wirtschaft, Kultur oder vielleicht sogar Sport? Mike engagiert sich nicht nur beim Lucerne Blues Festivals – sondern amtete auch schon als Präsident des FC Luzern.
5. Vater Bänker, Sohn Clubber: Willkommen bei Stägers
Mikes Nachfolge als Präsident des FCL trat von 2013 bis 2016 Rudolf Stäger an. Der gelernte Bänker wohnt in Meggen und hat eine steile Karriere geführt, war unter anderem bei der Luzerner Kantonalbank, der Vontobel-Gruppe und bei der Privatbank Schroder & Co Bank aktiv. Heute ist er Berater und hat verschiedene Verwaltungsratsmandate inne.
Sein Sohn, Dominik Stäger, hat es in eine andere Richtung verschlagen. Erst machte sich der Bänker-Sohn als Leiter des Rok-Clubs im Luzerner Nachtleben einen Namen. Anfang 2024 eröffnete er gemeinsam mit zwei anderen Szeneleuten den «Kiosk»-Club an der Baselstrasse (zentralplus berichtete). Worüber ein Bänker und ein Clubbesitzer an Weihnachten so reden?
6. Die Eggers – Medienstars made in Luzern
Kultur – das ist auch das Thema der Eggers. Der 2023 verstorbene «Kinokönig» Georg Egger führte über Jahrzehnte die Stadtluzerner Kinos Capitol, Piccolo, Moderne, Rex und das Broadway in Kriens. Heute zeigt nur noch das Capitol am Bundesplatz Filme – die anderen Kinos mussten schliessen.
Jüngere Eggers setzten daher auf neue Medien: Georgs Tochter Jolanda machte sich als Playmate und Schönheitskönigin einen Namen, wurde Rennfahrerin und Schauspielerin. Ihre Tochter Romina präsentiert sich auf Instagram mit Gucci-Schuhen und Taschen von Louis Vuitton ihren knapp 23’000 Followern. Was es zu Weihnachten bei Eggers gab, ist unklar – Champagner dürfte aber dabei gewesen sein.
7. Die Kirchschlägers: vom Bundespräsidenten zum Philosophen
Edles Gebaren gab es auch im Hause Kirchschläger. Rudolf Kirchschläger, Aussenminister und in den 1970er- und 80er-Jahren Bundespräsident von Österreich, verlor seinen Sohn Walter jedoch während seiner Präsidentschaft an die Schweiz. Dort trat der Theologe einen Lehrauftrag in Luzern an – und sollte knapp 20 Jahre später als Gründungsdirektor die Universität Luzern aus der Wiege heben.
2012 zog sich der Professor zurück – seine Söhne Thomas (PH Luzern) und Peter Kirchschläger (Professor an der Universität) wirken weiter, zum Beispiel im Internationalen Menschenrechtsforum Luzern (IHRF). Peter ist ausserdem ein gefragter Experte für Ethik geworden, selbst die Vereinten Nationen berät er.
8. Ein Traumpaar im Luzerner Hinterland
Nun ein Celebrity-Paar vom Lande: Als der Fussballkommentator Sascha Ruefer 2022 bekannt gab, mit der Sängerin Eliane Müller liiert zu sein, überschlug sich die Boulevardpresse. Ruefers Emotionen während der Nati-Spiele haben Legendenstatus – die talentierte Müller ist beliebter Gast in allerlei TV-Shows. Ihre 18 Jahre Altersunterschied konnten das Bild nicht trüben – zu sympathisch wirkt das Luzerner Traumpaar.
Gemeinsam leben sie nun in Schenkon nahe Müllers Heimat und betreiben die Weinbar «Die Weinerei 1877» in Geuensee. Vor wenigen Wochen machten sie zudem bekannt, dass ein erstes gemeinsames Kind auf dem Weg ist (zentralplus berichtete).
9. Unser Schweizergarde-Kommandant – und Guido Graf
Ein Landei ist auch Christoph Graf. Im Jahr 2015 hörte die Familie des Offiziers im Radio in Roggliswil, dass der damals 53-Jährige im Vatikan das Kommando der Schweizergarde übernimmt. Noch am Morgen war Christoph bei seiner Familie gewesen – durfte aber kein Sterbenswörtchen sagen. Seither verantwortet der Luzerner den Schutz des Heiligen Stuhls.
Ein entfernter Verwandter hat in Luzern Karriere gemacht. Der ehemalige Luzerner Regierungsrat Guido Graf (Mitte) ist ein Cousin des Vaters des Kommandanten. Auch in Rom hat er seinen prominenten Verwandten bereits besucht und beglückwünscht. Ob dieses Jahr ein gemeinsames Weihnachtstreffen stattgefunden hat?
10. Der Stapi und der Curaden-Multimillionär
Zu guter Letzt: Stadtpräsident Beat Züsli (SP) und seine Verwandtschaft. 2016 ehelichte der Luzerner «Stapi» die heutige Rektorin der PH Luzern, Kathrin Krammer. Beide stammen aus Nidwalden und waren seit vielen Jahren ein Paar.
Kathrin Krammer ist die Nichte des Unternehmers Ueli Breitschmid. Der Eigentümer der weltweit tätigen Curaden AG in Kriens – Hersteller der Zahnbürste von Curaprox – ist millionenschwer. Branchenkenner bezeichnen den wohlhabenden Mundhygiene-Mogul als Firmensammler. Nachdem er die Geschäftsleitung zum Teil an die nächste Generation abgegeben hat, machte sich Breitschmid einen Namen als Weingutsbesitzer. Ihm gehört zum Beispiel das Bioweingut Sitenrain in Meggen.
Ob Breitschmid bei seiner Nichte und ihrem Mann Beat Züsli über die Feiertage eine feine Flasche vorbeigebracht hat? Oder ein Geschenkkorb von Curaprox unter dem Weihnachtsbaum lag? Dies dürfte der Stapi wohl geheim halten.
hat Politikwissenschaften, Philosophie und Wirtschaft studiert und an der Universität Luzern zur Mobilität von Gesetzen geforscht. Seit 2022 bei zentralplus, zuständig für die Ressorts Bauen&Wohnen und Verkehr&Mobilität. Parallel absolviert er die «Diplomausbildung Journalismus» am MAZ Luzern.
Und was ist an diesen Leuten, abgesehen vom vielen Geld, so interessant. Der Artikel war zum gähnen – sorry, aber das nächste mal bitte besser recherchieren.