Gesellschaft
Tiere stehen vor stressigen Tagen

Das passiert bei der August-Knallerei im Tierheim in Root

Das Tierheim an der Ron steht vor einer besonders stressigen Zeit. Da es in der Region kein Feuerwerksverbot gibt, werden wohl einige Böller abgefeuert. Allgemein sind die Sommerferien für das Team eine intensive Zeit. zentralplus besucht Mensch und Tier vor Ort.

Unsere Reportage stellt uns mehrfach vor ein Problem. Sollen wir jetzt doch zwei, drei oder dreissig Katzen aus dem Tierheim mit nach Hause nehmen? Oder gar noch den Hund? Wir besuchen die Tiere und die Crew des Tierheims an der Ron in einer herausfordernder Zeit. Und beim Blick in die Augen der Tiere fällt es schwer, sie nach unserem Besuch zurückzulassen.

Unser Herz schmilzt bei den Büsis

Betriebsleiterin Petra Roos führt uns in ein Zimmer, in dem eine Katzenfamilie lebt. «Das ist Emma, welche als Findelkatze zu uns gekommen ist. Hier hat sie auch ihre Jungen auf die Welt gebracht.» Die vier Kätzchen und die Mutter Emma haben innerhalb von zwei Minuten Vertrauen zu uns gewonnen und unsere Kamera wird temporär zu einem Katzenspielzeug.

Die Betriebsleiterin steigert den Jö-Faktor nochmals um rund neun Stufen, als sie uns zu «Pippi Langstrumpf» führt. «Jemand hat sie in der freien Natur gefunden. Die Mutter war nirgendwo zu sehen, also landete das Büsi am Ende bei uns.» Das Tierheim an der Ron hat das Findelkätzchen mit viel Liebe aufgepäppelt. Bald kommt das kleine Fellknäuel in einem neuen Zuhause unter.

Bist du frisch verliebt? Hund Dojan ist es ebenso!

Wir verlassen die Büsis, bevor es zu spät ist und wir alle Katzen aus Versehen adoptieren. Petra Roos führt uns zu dem Teil im Tierheim, in dem es immer laut ist. Die Hunde begrüssen uns mit Schwanzwedeln und einem Bellkonzert. «Wir probieren, Dojan aus der Box zu locken», sagt die Betriebsleiterin.

Das Problem liegt nicht daran, dass Dojan keine Lust auf einen Spaziergang hat. «Der Hund mit Jahrgang 2013 hat sich bei uns Heim in eine Hündin verliebt.» Und das ist tatsächlich sichtbar. Nur rund drei Minuten haltet es der Hund ohne seine grosse Liebe aus, ehe er zurück in seine Box will. Als wir Dojan zurückbringen, begrüssen sich die beiden, als ob sie Monate getrennt gewesen sind. Ein Seifenoperautor könnte diese Szene nicht besser erfinden.

Dojan kann die Streicheleinheiten nur kurz geniessen. Dann will er zurück zu seiner Herzenshündin. (Bild: PLu)

Das passiert im Tierheim während den 1.-August-Feuerwerken

Die tierischen Bewohner stehen nun vor einem speziellen Wochenende. Mit den 1.-August-Knallereien gibt es für das Team vom Tierheim einiges zu tun. «Wir schliessen alle Fenster und Türen. Dann schalten wir das Licht ein und lassen auch das Radio in genügender Lautstärke ein», erklärt Petra Roos. Das Radio überdeckt die plötzlichen Knallgeräusche und das Licht verhindert den Schock der Tiere wegen den Blitzen.

Das Tierheim an der Ron unterstützt auch die Initiative «Für die Einschränkung von Feuerwerk». Noch werden Unterschriften gesammelt, um Feuerwerkskörper zu verbieten, die Lärm erzeugen. Diese sollen in der Schweiz weder verkauft noch abgebrannt werden dürfen. Laute Feuerwerke sollen nur noch an überregionalen Anlässen zugelassen werden.

Was du für dein Haustier machen kannst, damit der 1. August nicht zum Horrortrip wird? Hier gibt dir zentralplus Tipps.

Das Tierheim ist in den Sommerferien voll

Am Limit laufe das Tierheim nicht. «Wir nehmen nur so viele Tiere auf, die wir auch versorgen können», erklärt Petra Roos. Allerdings sei spürbar, dass die Menschen Reisedrang haben. Die Pension ist voll und das Heim hat auch viele «Tageshunde», die zur Betreuung kommen.

Zudem hatten während der Pandemie viele den Wunsch entwickelt, ein Haustier zu haben. Das Tierheim werde zwar nicht mit «Pandemietieren» geflutet, aber: «Es gibt mehr Haustiere und dadurch wird es sicherlich auch in Zukunft mehr Findel- und Abgabetiere geben», so Petra Roos.

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