Gesellschaft
Weil der Onlinehandel boomt

In Luzern und Zug haben Bestellbetrüger zugeschlagen

Ein Paar aus Buchrain bestellte mit falschen Namen und Adressen aus Onlineshops. (Bild: Zuger Polizei)

Die Polizeikorps aus Zug und Luzern melden Fälle von Betrügern, die mit Fake-Profilen und ergaunerten Logins auf Online-Shoppingtour gehen. Schützen kann man sich nur bedingt.

Die Luzerner Polizei hat anfangs April in Buchrain einen 29-jährigen Portugiesen festgenommen, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Er wird verdächtigt, zahlreiche Bestellungsbetrüge via Internet begangen zu haben. Im Verlaufe der weiteren Abklärungen zeigte sich, dass auch seine Freundin, eine 25-jährige Portugiesin, an den Delikten beteiligt war.

Nach intensiven Ermittlungen konnte abgeklärt werden, dass beide von Juni 2019 bis anfangs April 2020 insgesamt 299 Bestellungsbetrüge via Internet getätigt haben, schreibt die Polizei. Dafür verwendete das Paar 123 verschiedene Familiennamen und 55 Adressen.

54 Sendungen der bestellten Ware kamen letztlich in die Hände des Paares. Der Rest wurde teilweise von der Lieferfirma vor Versand selber storniert ­– etwa, wenn bemerkt wurde, dass Name und Adresse nicht übereinstimmten. Andere Sendungen wurden an die Lieferfirma retourniert.

Waren im Wert von 170'000 Franken bestellt

Der Gesamtdeliktsbetrag beläuft sich auf rund 170‘000 Franken. Der Wert der entgegengenommenen Waren beläuft sich auf rund 25‘000 Franken. Der festgenommene Mann wurde zwischenzeitlich wieder aus der Untersuchungshaft entlassen, teilt die Luzerner Polizei mit. Die Untersuchung führt die Staatsanwaltschaft Sursee.

Zug: Laptops, Grafikkarten und Prozessoren bestellt

In Zug wurde vor kurzem ein ähnlicher Fall zur Anzeige gebracht. Im Namen einer Firma wurden bei mehreren Onlineshops Laptops, Grafikkarten und Prozessoren im Gesamtwert von rund 15`000 Franken bestellt.

Als Lieferadresse wurde jedoch eine andere Örtlichkeit angegeben. Die Ermittlungen in diesem Fall sind noch nicht abgeschlossen, wie die Polizei mitteilt.

 So gehen die Betrüger vor

Mit Phishing-Mails gelangen die Betrüger an Logins von Benutzerkonten von Privatpersonen oder Unternehmen und bestellen Waren in Onlineshops. Anschliessend leiten sie die Lieferung an eine andere Postadresse um.

Damit der Betrug nicht bemerkt wird, starten die Kriminellen zeitgleich eine Spam-Welle auf die missbräuchlich verwendete E-Mail-Adresse, schreibt die Zuger Polizei. Innerhalb von wenigen Sekunden gehen auf diesem Konto mehrere Tausende E-Mails ein. Damit wollen die Betrüger verhindern, dass entsprechende Bestellbestätigungen, Versandbestätigungen und ähnliches entdeckt werden.

Die Polizei rät Folgendes: Erreicht Sie eine sogenannte Spam-Welle mit Tausenden von E-Mails kann es sich um einen Bestellbetrug handeln. Löschen Sie diese E-Mails nicht und kontaktieren Sie umgehend einen IT-Fachmann. Er kann Ihnen helfen, zum Beispiel Bestell- oder Versandbestätigungen, aus der Mail-Flut herauszufiltern und die betrügerische Lieferung allenfalls noch zu stoppen.

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