Haben FCL-Fans zum Pinsel gegriffen?

Behörden rätseln über blau-weisse Strassen-«Dekoration»

Wer hat die Brücke angemalt? Der Künstler des anonymen Werks ist unbekannt.

(Bild: zvg)

Entlang von Autobahnen und jetzt auch mitten in der Stadt: Betonelemente erstrahlen plötzlich blau-weiss gestreift. Die Behörden rätseln über die Hintergründe der Aktion – und haben die Aktion der Polizei gemeldet. Wer steckt hinter der Aktion?

Waren das FCL-Fans? Patriotische Hobbymaler? Oder einfach ein – wenn auch recht aufwendiger – Lausbubenstreich? Jedenfalls ist entlang der Luzerner Bleicherstrasse, beim Übergang über die Gleise, seit kurzem die Betonmauer auffällig blau-weiss gestrichen. «Schlumpfbrücke», könnte man sie im Volksmund bald nennen.

Es ist nicht der einzige Ort mit einer solchen Bemalung: Einem zentralplus-Leser fiel auf, dass es an etlichen Stellen im Kanton Luzern entlang von Strassen und Autobahnen solche blau-weissen Flächen gibt. «Es sieht gar nicht schlecht aus, man müsste es einfach etwas sorgfältiger machen», meint dieser mit Humor.

Ähnliche Bemalungen wie in der Stadt findet man etwa an der Autobahn zwischen Sempach und Sursee, wo beidseitig Nischen und Betonelemente bemalt wurden. Weitere Exemplare gibt’s bei der Raststätte St. Katharina bei Inwil, wo Schutzelemente bei temporären Tempoanzeigen bemalt wurden, beim Tunnel Mariazell, auf Autobahn-Brücken zwischen Rothenburg und Sursee sowie vereinzelt bei der Verzweigung Rotsee.

Auch entlang der Autobahn wurden Beton-Elemente angemalt.

Auch entlang der Autobahn wurden Beton-Elemente angemalt.

(Bild: zvg)

Wer und was steckt dahinter? Auch den Behörden sind die Bemalungen aufgefallen, gewollt oder offiziell sind sie jedenfalls nicht. «Die Sachbeschädigungen/Bemalungen sind uns wie auch dem Astra (Eigentümerin der Nationalstrassen) bekannt», heisst es bei der kantonalen Zentras, die für den Betrieb und Unterhalt der Nationalstrassen sorgt. Sie hat die Sachbeschädigungen der Luzerner Polizei gemeldet, hat aber bisher keine Kenntnis über die Urheberschaft.

Weitere Standorte in Luzern

Bei Zentras kennt man etliche Beispiele von solchen Bemalungen, zu möglichen Folgen und Massnahmen verweist man auf den Bund: «Das Bundesamt für Strassen (Astra) als Eigentümer gibt die Interventionskriterien für Massnahmen von solchen Eingriffen an den Bestandteilen der Nationalstrasse vor. Die Grundlage richtet sich nach praktischen Kriterien wie Wirksamkeit und Kosten.»

Auch die Luzerner Polizei hat Kenntnis «von den Sprayereien an der Bleicherstrasse sowie von Sprayereien entlang anderer Strassen/Autobahnen», teilt sie auf Anfrage mit. Das Delikt werde auf Antrag mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.

Bei der Stadt Luzern wusste man bis anhin noch nichts von der Bemalung an der Bleicherstrasse – man werde vorerst auch nichts unternehmen, heisst es auf Anfrage. Anzeige erstatten könnten auch die SBB, weil ihr das Areal der bemalten Brücke über die Gleise in der Stadt gehört.

Die Brücke über die Gleise an der Luzerner Bleicherstrasse hat Farbe abbekommen.

Die Brücke über die Gleise an der Luzerner Bleicherstrasse hat Farbe abbekommen.

(Bild: zvg)

Einige freuen sich über die «Verschönerung»:

 

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