Aus früherem Junkie-Treffpunkt wird grüne Oase
Es soll ein Ort werden, der zum Verweilen einlädt – und ein Treffpunkt für alle Stadtluzerner: das Bleichergärtli am Rande der Luzerner Neustadt. Allerdings müssen für die Aufwertung der Pavillon Vicino und die alten öffentlichen Toiletten weichen.
Ein Besuch im heutigen Bleichergärtli zeugt von einem eher trostlosen Anblick: Verschlossen, dunkel und beinahe menschenverlassen erschliesst er sich. Des Öfteren wurde der Platz in der Vergangenheit von Junkies aufgesucht, um sich einen Schuss im versteckten Winkel zu setzen. Ein düsteres Bild.
Doch dies soll nun anders werden. Das Bleichergärtli soll ein Treffpunkt für alle sein – für Gross und Klein. Einsame Seelen verweilen unter den Linden, vertiefen sich in ihr Buch. Verliebte Pärchen picknicken auf der Wiese, während Kinder verspielt umherrennen und Klettertürme besteigen.
Anlehnung an die Himmelrich-Siedlung
Das Bleichergärtli möchte den neuen Bauten der Himmelrich-Siedlung gerecht werden. Im Zusammenhang mit der grossen ABL-Überbauung hat sich die Stadtgärtnerei Luzern damit auseinandergesetzt, auch das Bleichergärtli entsprechend aufzuwerten, wie Claudio Läng, technischer Sachbearbeiter der Stadtgärtnerei, sagt. Dazu liegt momentan ein Baugesuch der Stadt Luzern auf. Für insgesamt 625’000 Franken will die Stadt den Platz verschönern.
Derzeit wird die Himmelrich-Überbauung am Rande der Luzerner Neustadt gebaut. Im Himmelrich 3, der Siedlung der Allgemeinen Baugenossenschaft Luzern, entsteht ein neues Gewerbequartier. Gesucht werden innovative und kreative Ideen – die ersten Geschäfte haben nun unterschrieben (zentralplus berichtete).
Familienfreundlich und offen für alle
Da muss auch die öffentliche Infrastruktur mithalten. Das Bleichergärtli soll zu einem wichtigen Bezugspunkt mutieren, der nicht nur die Quartierbewohner anlockt. Aus diesem Grund werden zwei neue Durchgänge gemacht, damit es offener und heller wird.
Neue Sitzbänke, Lindenbäume und Studen sollen zum Verweilen einladen – der Ort soll sich zum Ruhepol fernab des hektischen Alltags wandeln.
Gemäss Claudio Läng habe man in die Konzeptentwicklung bewusst Quartierbewohner involviert, die insbesondere bei der Gestaltung des Spielplatzes ihre Wünsche und Anregungen äussern konnten. In Zusammenarbeit mit der Stiftung «Denk an mich» wird die Spieloase behindertengerecht gestaltet.
Die Natur wird eng miteingeflochten, Spieltürme sowie die anderen Spielzeuge werden aus Holz geschnitzt. Von Klein bis Gross, für jeden ist was dabei, um auf Entdeckungstour zu gehen: eine Babyschaukel, eine Rutsche und eine Slackline. Auch eine Hängematte zum Ruhen für diejenigen, die es gerne ein wenig gemütlicher haben.
Charakteristischer Brunnen
Der bestehende Brunnen soll erhalten bleiben – jedoch in seiner Pracht saniert werden, um als «Herzstück» des Bleichergärtlis fungieren zu können, so Claudio Läng. Er soll an Charakter gewinnen. Die alte Toilettenanlage muss weichen und wird neu im bestehenden Traf an der Ecke Tödistrasse/Himmelrichstrasse ihren Platz finden.
Bereits im Frühjahr 2019 möchte man mit der Aufwertung des Bleichergärtlis beginnen. Bis dann muss auch der Pavillon Vicino ausziehen – denn dieser durfte sich nur für eine befristete Zeit im Bleichergärtli einnisten.