Mögliche Rochade in Luzern

«Gerichtsmeile» statt Museen – Stadtrat soll Stellung beziehen

Könnte zum Sitz der Luzerner Gerichte werden: Das Gebäude des Naturmuseums am Kasernenplatz. (Bild: zvg)

Die Museen ins Zeughaus, die Gerichte an die Pfistergasse: Diese Rochade in der Stadt Luzern wird derzeit vom Kanton als mögliches Zukunftszenario geprüft. Die Stadtluzerner SP befürchtet negative Auswirkungen auf das Kleinstadtquartier und will vom Stadtrat wissen, wie er sich dagegen wehren könnte.

Das Historische und das Naturmuseum Luzern sind seit wenigen Tagen wieder geöffnet. An ihrem Standort an der Pfistergasse und am Kasernenplatz könnten in Zukunft indes die Gerichte angesiedelt werden. Der Kanton Luzern prüft derzeit mittels Machbarkeitsstudie, ob ein Umzug der Museen ins Zeughaus am Musegghügel möglich wäre (zentralplus berichtete).

Dies hätte Auswirkungen auf die Umgebung, schreibt die SP-/Juso-Fraktion des Luzerner Stadtparlaments in einer aktuellen Interpellation. Sie will vom Stadtrat deshalb wissen, wie er zum möglichen Umzug der Museen steht und was dies für die Belebung der Pfistergasse und des Quartiers Kleinstadt bedeuten würde. Ebenso erkundigt sich die Fraktion nach optimaleren Standorten für die Gerichte auf Stadtgebiet.

Wie könnte sich die Stadt wehren?

Es ist nicht das erste Mal, dass kritische Stimmen zu den Umzugs-Plänen laut werden. Die SP hat ihre Bedenken bereits im Kantonsrat geäussert. Der Regierungsrat hat daraufhin eingeräumt, dass von einem «gewissen Rückgang der Passantenzahl in der Pfistergasse und am Kasernenplatz» auszugehen sei. Denn die Museen zählen bis zu 90'000 Besucher jährlich, die Gerichte deutlich weniger. Gleichwohl werde es dank Restaurants und Geschäften weiterhin Laufkundschaft und belebte Strassen geben. «Aufgrund seiner zentralen Lage ist der Raum bei Passanten wie auch bei Touristen ohnehin sehr beliebt. Daran würde auch ein Wegzug der Museen nichts ändern», so die Regierung (zentralplus berichtete).

Ob ein Umzug der Museen zugunsten der Gerichte tatsächlich anvisiert wird, dürfte bald klarer werden. Die Resultate der Machbarkeitsstudie werden diesen Sommer erwartet. Sollten sich die Pläne konkretisieren, will die Stadtluzerner SP-/Juso-Fraktion den Stadtrat vorbereitet wissen. Sie erkundigt sich, welche Mittel die Stadt hätte, um die «Gerichtsmeile» an der Pfistergasse zu verhindern, sollte der Stadtrat sie als negativ beurteilen.

Das Alte Zeughaus thront über der Luzerner Altstadt und soll dereinst das Luzerner Museum beherbergen.  (Bild: giw)
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 16.05.2020, 14:06 Uhr

    Was ist eigentlich mit den Luzerner Richtern (Frauen wird es ja kaum darunter haben) los? Vor einigen Jahren das saublöde Theater um das Vögeligärtli, nun ein zweiter Anlauf an dieser zentralen Lage. Warum bloss hat dieses kantonale Personal das Gefühl, es brauche eine «Prime site» für seine Geschäfte? Alle Normalos sind gottenfroh, wenn sie mit Gerichten nichts zu tun haben, von daher ist eine Lage in der Agglo (Emmen, Kriens, Seetalplatz) völlig OK.

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    • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
      Marie-Françoise Arouet, 17.05.2020, 11:17 Uhr

      Gugasali, Kasi, ein absolutes Minimum an Faktenwissen, Staatskunde, Logik wäre schon vonnöten, um mit einem Post auch nur halbwegs ernst genommen zu werden. Kasimir Pfyffer jedenfalls hätte sich dem Verdacht des haltlos Daherquatschens sicher nicht ausgesetzt. Die Richter und auch die nahezu 50 Richterinnen und Gerichtsschreiberinnen allein am Kantonsgericht entscheiden – wie auch aus dem Artikel deutlich wird – ja nicht selber, wo sie in Zukunft ihre „Geschäfte“ führen. Kasi, Sie haben fertig.

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