Ist die Luzerner Metro in Gefahr?

Geplanter Ökihof im Ibach: GLP-Politiker wollen Baustart verzögern

Der Stein des Anstosses: Der geplante Ökihof beim Ibach. Er würde die Realisierung der Metro wohl verhindern.

(Bild: zvg)

Der Gemeindeverband REAL will im Luzerner Ibach einen neunen Ökihof realisieren. Dieser würde jedoch das Metroprojekt gefährden, befürchten zwei Luzerner Stadtpolitiker. Deshalb haben sie beim Stadtrat einen dringlichen Vorstoss eingereicht. Eine der Forderungen: Die Stadt soll Einsprache gegen das Entsorgungscenter erheben.

Die Gemeindeverband REAL im Luzerner Ibach für 18 Millionen Franken ein neues Entsorgungscenter realisieren. Dieses soll auf der aktuell noch freien Wiese neben der Kehrichtsverbrennungsanlage gebaut werden (zentralplus berichtete). Ein entsprechendes Baugesuch wurde bei der Stadt eingereicht. 

Doch bevor überhaupt etwas entschieden wurde, hagelte es bereits harsche Kritik am Projekt. Denn der geplante Ökihof käme an der gleichen Stelle zu liegen wo auch das Parkhaus und die Station der Luzerner Metro vorgesehen sind, sollten diese einst realisiert werden. Eine Volksabstimmung über die U-Bahn soll 2019 stattfinden. Solange die Volksinitiative hängig ist, müsste die Stadt das Areal reservieren, forderte Marcel Sigrist, Mitglied des Projektteams.

Grünliberale sind verärgert

Nun schalten sich auch Politiker in die Debatte ein. Am Mittwoch haben die beiden GLP-Grossstadträte Stefan Sägesser und András Özvegyi beim Stadtrat eine dringliche Anfrage dazu eingereicht. Die beiden Politiker werfen die brisante Frage auf, ob die REAL mit dem geplanten Ökihof der Metroidee bewusst Steine in den Weg lege.

Auch wenn die Grossstadträte ihre Ausführungen als Fragen formulieren, wie es bei einer solchen Interpellation üblich ist, kristallisieren sich dennoch konkrete Forderungen und Befürchtungen  heraus. So gehen die Politiker beispielsweise davon aus, dass durch das Bauvorhaben die Chance für die Metro sinken.

«Volksentscheid muss abgewartet werden»

Sägesser und Özvegyi sind weiter der Ansicht, dass aus demokratischen Gründen zuerst die Volksabstimmung über die Metro durchgeführt werden müsste, bevor die Stadt über das Baugesuch und die Baubewilligung entscheidet. Ansonsten würde man vor vollendete Tatsachen gestellt, so die Befürchtung.

Die Grossstadträte können sich aber auch vorstellen, dass die Stadt ihrerseits eine Einsprache gegen den Ökihof macht oder zumindest bei REAL interveniert, damit diese mit dem Baubeginn zuwartet, bis alle Fragen geklärt sind.

Zudem sehen Sägesser und Özvegyi durch das Vorgehen von REAL die Gefahr besteht, dass die Diskussionen rund um das Thema Cars, Touristen und Verkehr unnötig aufgeheizt werde. Denn in der Stadt sei man sich aktuell einig, dass man diese Punkte in Ruhe angehen und diskutieren möchte (zentralplus berichtete). Diese offene Grundhaltung laufe Gefahr, wieder zerstört zu werden, monieren die Politiker. Deshalt erwarten sie vom Stadrat rasche Antworten zu diesen Punkten.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon