Cup-Highlight: Cham fordert GC

Gelingt dem kleinen SC Cham der grosse Coup?

Grosse Affiche in Cham: Der kleine SC Cham trifft auf den 27-fachen Schweizermeister 19-fachen Cupsieger GC. (Bild: Printscreen)

Ganz Cham blickt am 16. August gespannt auf das Eizmoos. Dort trifft der heimische SC Cham im Schweizer Fussballcup 1/32-Final auf den Grasshopper Club Zürich. Wie schlägt sich der Underdog? Und wie viel Glanz bringt der Rekordmeister in die Provinz?

Cup-Atmosphäre auf dem Eizmoos. Der in die 1. Liga Promotion aufgestiegene SC Cham fordert am Sonntag, 16. August den Rekordmeister GC. Für Cham wird ein Traum wahr, es ist ein Highlight in der Vereinsgeschichte, für die Grasshoppers eher eine Pflichtaufgabe. Kleine Garderoben, holpriger Platz und die Fans nahe am Spielfeldrand – etwas für Amateurfussballer und Fussballnostalgiker statt für hochbezahlte Fussballprofis aus aller Welt.

Cupspiele sind für alle ein Highlight

«Mit dem Einzug in die Hauptrunde des Schweizer Cups haben wir unser primäres Ziel erreicht», sagt SC Cham Präsident Adrian Krahn. Dass nun im 1/32-Final der Grasshopper Club Zürich wartet, findet er genial. «GC ist ein Klub mit grosser Tradition und schliesslich noch immer Rekordmeister – ein Glückslos.» Die Vorfreude auf die Hoppers ist Krahn anzumerken.

Und auch GC freut sich. CEO Manuel Huber sagt: «Cupspiele sind immer ein Highlight – auch für den Grasshopper Club Zürich. Dementsprechend freuen wir uns sehr auf diese Partie.» Angesprochen auf die für GC-Verhältnisse provinzhaften Bedinungen meint er: «Diese Gegebenheiten machen den Cup-Wettbewerb so besonders.»

Die Mannschaft des SC Cham freut sich auf das Spiel gegen die Grasshoppers (Bild: zvg).

Die Mannschaft des SC Cham freut sich auf das Spiel gegen die Grasshoppers (Bild: zvg).

 

Hexenkessel Eizmoos

Trotz Vorfreude, ein solches Cupspiel bedeutet auch einen grossen Aufwand. Über hundert freiwillige Helfer werden im Einsatz stehen und ihren Teil zum Fussballfest beitragen. Eher belastend sind laut Cham-Präsident Krahn die notwendigen Behördengänge: «Weil Zug im Hooligan-Konkordat ist, gestaltet sich die ganze Sicherheitsplanung sehr aufwändig.» Er hofft natürlich, dass alles reibungslos vonstattengeht. Auch mit GC hätte ein Kontakt stattgefunden. Dies sei üblich, versichert Krahn. Dabei gehe es nicht nur um die Hooligans, sondern auch um den Ticketvorverkauf.

«Das Ziel ist natürlich ein hoher Sieg!»

Adrian Krahn, Präsident SC Cham

«Wir hoffen natürlich, dass das Eizmoos zu einem richtigen Hexenkessel wird», sagt Krahn. Rund 3’000 Zuschauern wird das Stadion in Cham einen Platz bieten, die meisten davon sind Stehplätze. Von der Anzahl Zuschauern hängt es ab, ob sich das Cup-Highlight auch finanziell lohnen wird. Beim Cupspiel im vergangenen Dezember gegen den FC Zürich war dies der Fall, allerdings fand dieses Spiel aus organisatorischen Gründen nicht im heimischen Eizmoos, sondern in Zug statt. «Der SC Cham kann zwar alle Einnahmen behalten, aufgrund der Auflagen trägt er aber auch grosse Fixkosten», sagt Krahn über die Profitaussichten.

Vorverkauf gestartet

Seit Mittwoch ist der Vorverkauf für das Spiel gegen GC eröffnet. Gespielt wird am Sonntag, 16. August um 14.00 Uhr. Ein Ticket für einen Sitzplatz kostet 40 Franken, für einen Stehplatz 20 Franken für Erwachsene. Der SC Cham empfiehlt aufgrund der grossen Nachfrage, sich das Ticket möglichst schnell zu sichern, um live dabei zu sein, wenn der SC Cham den Rekordmeister auf dem Eizmoos begrüsst.

Von den Erfahrungen aus der Organisation des Spiels gegen Zürich kann der SC Cham nun dennoch profitieren, wie Präsident Krahn sagt. Im Vorfeld habe sich der SC Cham mit anderen Vereinen abgesprochen, die Erfahrung in der Organisation solcher Cup-Spiele hätten. Dann sei jede OK-Position doppelt besetzt worden, damit Wissen aufgebaut und auch in Zukunft genutzt werden kann.

Cham für Überraschung bereit

Nun aber zur spannenden Frage, was für den SC Cham in diesem Spiel drinliegt? Wäre eine Niederlage im einstelligen Bereich ein Erfolg? Oder besser lange mithalten und mit mangelnder Chancenverwertung glänzen um dann in der Nachspielzeit ein dummes Tor zu kassieren? Oder glaubt man gar an den grossen Coup? Präsident Krahn lacht und sagt augenzwinkernd: «Das Ziel ist natürlich ein hoher Sieg!»

Dann wird er wieder ernster und spricht ganz diplomatisch: «Im Cup liegt immer etwas drin. Wir glauben natürlich an unsere Chance.» Der SC Cham müsse einen Sahnetag einziehen, während bei GC einiges schieflaufen müsse. Eine spezielle Vorbereitung aus sportlicher Sicht findet für das Cupspiel nicht statt. Das Team steckt mitten in der Saisonvorbereitung. «Wir bestreiten vor dem Cup-Match bereits die erste Partie in der Liga, die Spieler müssen also bereit sein», erklärt Krahn.

Präsident Adrian Krahn wird als Fan während 90 Minuten mitfiebern (Bild: zvg).

Präsident Adrian Krahn wird als Fan während 90 Minuten mitfiebern (Bild: zvg).

GC will möglichst weit kommen

Zurückhaltung was die Erwartung für einen allfälligen Kantersieg betrifft, übt man bei den Grasshoppers. Dazu nochmals CEO Huber mit einer inflationär verwendeten Fussball-Weisheit: «Der Cup-Wettbewerb hat seine eigenen Gesetze.» Man dürfe nie einen Gegner unterschätzen, auch wenn es sich um eine unterklassige Mannschaft handelt. Auch die Vorbereitung werde, im gleichen Rahmen wie immer, gewohnt professionell ablaufen und GC werde sich bestmöglich auf den Gegner einstellen. Ehe er anfügt: «Unser Ziel ist es natürlich, möglichst viele Runden zu überstehen.»

Die Spannung steigt. Cham traut sich eine Überraschung zu, GC dem Underdog auch. Die Weisheit liegt auf dem Platz. Das Spiel beginnt bei 0-0. Es spielen elf gegen elf. Der Ball ist rund. Die Tore eckig. David fordert Goliath. Fussballfest – wir freuen uns.

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