Geld & Steuern
Erneuter Rekordgewinn beim Kanton Zug

Zugezogene Lottogewinner bereichern den Kanton Zug

Der Kanton Zug schreibt erneut Rekordgewinne. (Bild: Adobe Stock)

Die Corona-Pandemie kann der Zuger Staatskasse finanziell nichts anhaben. Auch für 2021 schliesst der Kanton Zug mit einem Rekordergebnis: die Rechnung weist einen Ertragsüberschuss von 296,4 Millionen Franken aus.

Zug zementiert seinen Ruf als Goldesel der Schweiz: Für das Jahr 2021 schreibt der Kanton Zug einen Gewinn von 296,4 Millionen Franken. Damit übertrifft er sogar das Rekordergebnis von 2020 (zentralplus berichtete). Die Erträge fielen um 363,2, die Aufwände um 99,9 Millionen Franken höher als budgetiert aus (zentralplus berichtete).

Höhere Ausschüttungen der Nationalbank und Lottogewinner

Hauptgrund für den Zuger Geldsegen sind die höheren Steuererträge. Einerseits wurden sie aufgrund der Corona-Pandemie sehr zurückhaltend budgetiert. Andererseits fielen auch die budgetierten Sondereffekte massiv höher aus. So seien gemäss der Medienmitteilung gleich mehrere Personen mit grossen Lottogewinnen oder beispielsweise Erbungen oder Schenkungen zugezogen.

Weiter fiel auch der Beitrag der Schweizerischen Nationalbank (SNB) deutlich höher aus. Statt den vermuteten 9,8 Millionen schüttete die SNB 59,4 Millionen Franken aus.

Härtefallprogramm kostete mehr als angenommen

Beim Aufwand hat der Kanton das Budget überschritten. In der Medienmitteilung begründet Finanzdirektor Heinz Tännler mit dem Härtefallprogramm: «Wir konnten rund 600 Zuger Unternehmen in einer kritischen Phase substanziell helfen. Zusammen mit der befristeten Senkung des Steuerfusses und der Unterstützung von Kulturinstitutionen und Sportvereinen konnten die negativen finanziellen Auswirkungen auf die Zuger Bevölkerung abgefedert werden.»

Dafür fielen die Investitionskosten etwas geringer aus. Da nicht alle Projekte «wie vorgesehen umgesetzt werden konnten», investierte Zug nur 83,4 Millionen Franken, statt 97,5. Heinz Tännler zeigt sich sehr zufrieden mit dem Resultat: «Die Bilanzstruktur ist sehr solide und der Kanton Zug weist aufgrund der guten Selbstfinanzierung eine hohe Liquidität auf.»

Nicht jeder freut sich jedoch über die Millionengewinne der Zuger. Die SP kritisierte bereits beim Budget, dass der keine Rekordüberschüsse schreiben sollte. Vielmehr sollte er das viele Geld in die eigene Bevölkerung stecken (zentralplus berichtete). Und auch die ALG nimmt das Resultat mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis. «Anstatt den Tiefsteuerwettbewerb weiter anzuheizen, fordern wir, dass mit Teilen des Eigenkapitals ein Klima- und Wohnraumfonds geschaffen wird, der die ökologische Wende vorantreibt und bezahlbaren Wohnraum fördert» schreiben die Grünen. Zudem verlangt die Partei 3 Millionen Franken Direktunterstützung für Humanitäre Hilfe in der Ukraine. 

Verwendete Quellen
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