Die Zahl der säumigen Schuldner in Zug nimmt zu. Das sorgt bei Zuger Betreibungs- und Konkursämtern für Hochbetrieb. Der Verlust geht trotzdem in die Millionenhöhe.
Die Zuger Betreibungs- und Konkursbeamten können sich kaum über Arbeitsmangel beklagen: 29’173 Zugerinnen oder juristische Personen wurden im letzten Jahr betrieben. Das sind rund 2000 mehr Betreibungen als noch im Jahr 2020 (27'121).
Immer häufiger können die Betreibungen nicht bezahlt werden und es kommt zu einer Pfändung. Die Pfändungen haben gegenüber dem Vorjahr sogar um 20 Prozent zugenommen, wie Stadt Zug in einer Mitteilung schreibt. Dennoch haben die Betreibungsämter im Kanton Zug rund 46 Millionen Franken bei säumigen Zahlern eingeholt und an die Gläubiger ausgezahlt. Trotzdem mussten 5’050 Verlustscheine über total 28'723'598 Franken ausgestellt werden.
Konkurse steigen ebenfalls
Nicht nur die Betreibungen haben im Kanton Zug zugenommen, sondern auch die Konkurse. Mit 503 Fällen kam es im Jahr 2021 zu 55 Konkursen mehr als im Vorjahr. Die Hauptursachen dafür seien Organisationsmängel, wie das Betreibungsamt Zug schreibt.
Ein solcher Mangel liegt vor, wenn die Organisation einer Gesellschaft hinsichtlich ihrer Verwaltung, Vertretung oder Revision nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht oder eine Gesellschaft über kein Domizil verfügt.
Versteigerung werden digital
Der Nationalrat- und Ständerat hat in der Frühjahrssession das Schuldbetreibungs- und Konkursrecht revidiert. Steuerschulden, Schulden gegenüber der SUVA oder AHV, welche bisher auf Pfändung betrieben werden konnten, müssen neu zwingend ebenfalls auf Konkurs betrieben werden. Diese Massnahme ist ein Teil des Gesamtpaketes des Bundes gegen missbräuchliche Konkurse.
Seit Januar 2022 können die Betreibungsämter und das Konkursamt Zug Gegenstände, welche versteigert werden, über die eigene Online-Versteigerungsplattform EGant Zug versteigern (zentralplus berichtete). Mit dieser Versteigerungsform würden wesentlich mehr Personen erreicht und damit höhere Erlöse erzielt als mit herkömmlichen Verwertungsarten, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
- Medienmitteilung der Stadt Zug