Nun hinterfragt auch Luzerner Agglo die Billettsteuer
Der SC Kriens muss einen Teil seiner Einnahmen aus Tickets an die Stadt Kriens abdrücken. (Bild: Archivbild: Daniel Gehrig)
Wer in der Stadt Luzern Tickets für eine Veranstaltung verkauft, darf künftig alle Einnahmen behalten, die Billettsteuer fällt weg. Nun gerät das Thema auch in Emmen und Kriens aufs politische Parkett.
Wer den Circus Knie in der Stadt Luzern besucht, zahlt für denselben Sitzplatz mehr Geld als die Besucher in Genf. Grund dafür ist die Billettsteuer: Wer durch Tickets mehr als 10'000 Franken verdient, muss einen Teil der Einnahmen an die Stadt abtreten. Das Geld kommt zweckgebunden der Kultur und dem Sport zugute. Doch das Stadtparlament hat die Steuer aufs Jahr 2027 abgeschafft, stattdessen erfolgt die Finanzierung über das ordentliche Budget (zentralplus berichtete). Jetzt starten auch in Kriens und Emmen Diskussionen dazu.
So fordert die FDP Emmen die Gemeinde auf, die Steuer ebenfalls abzuschaffen (zentralplus berichtete). In den vergangenen Jahren seien die Einnahmen aus der Steuer sowieso stark gesunken. Zudem würde der Wegfall die Emmer Veranstalterinnen unterstützen, die zum Teil stark angeschlagen seien. So etwa das «Le Théâtre» (zentralplus berichtete).
Auch der Verein Frauen engagiert in Emmen (Fee) hat dem Thema einen Vorstoss gewidmet. Im Gegensatz zur FDP will Fee die Steuer aber nicht abschaffen, sondern gezielter einsetzen. Heute fliessen die rund 250'000 Franken einfach in die allgemeine Gemeindekasse. Künftig soll Emmen mit den Geldern gezielt die Kultur und den Breitensport fördern. Die Einnahmen sollen mit einem entsprechenden Zusatz im Reglement zweckgebunden werden.
Krienser Billettsteuer – was hat's gebracht?
In Kriens sorgt die Billettsteuer ebenfalls für Fragen. In der Luzerner Agglostadt war die Steuer vor kurzem erst Thema: Im Januar 2023 stimmte die Krienser Stimmbevölkerung einer Ausweitung knapp zu. Neu müssen auch Vereine eine Abgabe für Ticketeinnahmen zahlen – der Krienser Stadtrat wollte damit das Loch in der Gemeindekasse stopfen (zentralplus berichtete).
FDP-Einwohnerrat Beni Stocker will nun einen Überblick, was die Änderung gebracht hat. Konkret fragt er, wer 2024 wie viel Billettsteuer gezahlt hat und ob sich beispielsweise auch Veranstalter geweigert hätten. Zudem will er wissen, wie aufwändig die Organisation der Billettsteuer für die Krienser Verwaltung war und wofür die Krienser Behörden die zusätzlichen Mittel eingesetzt hätten.
Hinter diesem Autor steckt die Redaktion von zentralplus. Wesentliche Eigenleistungen werden unter den Namen der Autorinnen und Autoren veröffentlicht.