Steuerflucht in die Schweiz

Norweger enthüllt: 90 Prozent Steuerrabatt in Luzern

Luzern ist unter Norwegischen Millionären besonders beliebt. (Bild: cbu)

Seit Monaten fliehen immer mehr Norwegische Millionäre vor den hohen Steuern in die Schweiz. Luzern und Zug sind besonders beliebt.

Tord Kolstad ist ein Immobilienbesitzer mit einem geschätzten Vermögen von 180 Millionen Franken. Gegenüber dem «Tagesanzeiger» erklärte er jüngst, er spare durch seinen Umzug nach Luzern mehr als eine Million Euro Steuern pro Jahr. Das entspricht einem Rabatt von schätzungsweise 90 Prozent, analysiert die Zeitung.

Kolstad ist nicht der erste millionenschwere Norweger, den es zuletzt in die Schweiz verschlagen hat. Schon der Umzug der beiden Investoren Jens Rugseth (60) und Rune Syversen (54) nach Luzern sorgte vor einigen Monaten für Schlagzeilen (zentralplus berichtete). Gemäss dem «Tagesanzeiger» sind die Städte Luzern, Lugano, Schwyz und Zug unter reichen Norwegern am beliebtesten.

Die Schweizer Welle

Ein Grund für die neusten Steuerflüchtlinge aus dem Norden sind steuerliche Anpassungen in Norwegen. Wie die «Handelszeitung» berichtet, liegt der Steuersatz auf nicht realisierte Gewinne jetzt bei 37,8 Prozent. Innerhalb eines Jahres hat Norwegen die Vermögenssteuer auf Aktien zudem um etwa 70 Prozent erhöht. Doch auch der Lebensstil in der Schweiz sei ein Pluspunkt, schreibt der «Tagesanzeiger».

Das Leben hierzulande sei dem in Norwegen nicht unähnlich. «Denn sie werden auch von einer Lebensweise angezogen, die der norwegischen ähnelt, mit der Nähe zur Natur. Es ist kein Zufall, dass sie sich in der Nähe der Seen niederlassen, in Lugano oder Luzern», erklärte Thor Leegaard, Partner bei KPMG Law Advokatfirma in Oslo, gegenüber der Zeitung. In Norwegen selbst sprechen die Medien derweil von «Sveits-bølge», der «Schweizer Welle», schreibt «20 Minuten».

Verwendete Quellen
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