Stadt Luzern präsentiert Jahresrechnung

Luzern verzeichnet bestes Ergebnis seit Jahren

Die Jahresrechnung der Stadt Luzern schliesst deutlich besser ab als erwartet. (Bild: ber)

54 Millionen Franken Überschuss verzeichnet die Stadt Luzern in ihrer Jahresrechnung 2022. Sie liegt damit deutlich über dem Budget. Finanzdirektorin Franziska Bitzi Staub warnt trotzdem vor negativen Abschlüssen in der Zukunft. Es seien herausfordernde Zeiten.

Die Zeit der Jahresabschlüsse geht langsam zu Ende. Nachdem bereits der Kanton Luzern, Emmen und Kriens ihre Ergebnisse für das Jahr 2022 bekannt gegeben haben, ist nun mit der Stadt Luzern noch die grösste Gemeinde des Kantons an der Reihe. Wobei – die Stadt Luzern gab bereits im Februar die wichtigsten Kennzahlen bekannt (zentralplus berichtete).

Hier nochmals zur Erinnerung: Es resultierte ein Überschuss von 54 Millionen Franken. Im Budget war noch ein Minus von 14,3 Millionen erwartet worden. Somit ist das Resultat um mehr als 68 Millionen Franken besser als erwartet – bei einem Gesamtaufwand von 637 Millionen Franken.

Wenige Firmen machen grossen Unterschied aus

«Die Ergebnisverbesserung ist zur Hauptsache auf höhere Steuererträge zurückzuführen», schreibt die Stadt nun in ihrem Bericht und im Antrag an den Grossen Stadtrat. Die Finanzdirektorin Franziska Bitzi Staub (Mitte) präsentierte die Ergebnisse am Dienstagvormittag an einer Pressekonferenz. Der Steuerertrag liegt bei 415 Millionen Franken und damit 46 Millionen über dem Budget. «2022 war ein sehr gutes Jahr», zeigte sich Bitzi Staub während der Fragerunde erfreut. Finanzverwalter Roland Brunner erklärte, «in den letzten 20 Jahren hat es sicher kein besseres Ergebnis gegeben».

Der Grossteil der Diskrepanz zwischen Budget und Rechnung 2022 ist den höheren Einnahmen bei juristischen Personen geschuldet, rund 27 Millionen Franken mehr als erwartet nahm die Stadt Luzern bei diesem Posten ein. «Die Abweichungen sind hauptsächlich auf eine kleine Anzahl steuerkräftiger juristischer Personen zurückzuführen», begründet die Stadt den Unterschied.

Die Erträge aus Sondersteuern liegen um knapp 17 Millionen Franken über dem Budget, sie belaufen sich auf 37,6 Millionen. Grosse Abweichungen sind gemäss der Stadt bei den Grundstückgewinnsteuern und bei den Nachkommenerbschaftssteuern erzielt worden.

Hingegen wurde weniger investiert als geplant: Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf 60,6 Millionen Franken und liegen damit knapp 10 Millionen unter dem Budget. Die grössten Einzelinvestitionen tätigte die Stadt in Schulhausprojekte, beispielweise ins Schulhaus St. Karli für 8,3 Millionen Franken – diese Sanierung war mit 8,3 Millionen Franken die grösste Einzelinvestition im vergangenen Jahr. Die Stadt investierte über 14 Millionen Franken mehr als im Jahr zuvor. Das Eigenkapital steigt um 55 Millionen Franken auf 1,634 Milliarden an.

«Es stehen grosse Herausforderungen bevor»

Die Stadt Luzern ist mit dem positiven Jahresabschluss in bester Gesellschaft. Auch der Kanton, Emmen und Kriens – um nur ein paar Beispiele zu nennen – verzeichneten deutlich bessere Ergebnisse als prognostiziert (zentralplus berichtete). Darauf wies an der Pressekonferenz auch die Stadtluzerner Säckelmeisterin Franziska Bitzi Staub hin: «Wir sind nicht alleine so unterwegs.»

Und, genau wie viele ihrer Kollegen auch, warnt auch sie vor Übermut. «Die Ausgangslage ist hervorragend – dazu müssen wir Sorge tragen, weil die Zukunft sehr ungewiss ist und grosse Herausforderungen bevorstehen.» Die unsichere geopolitische und die wirtschaftliche Lage würden ein permanente, unkalkulierbares Risiko darstellen. Das Budget 2023 sieht ein Minus von über 20 Millionen Franken vor. Der Finanzplan für die zwei Jahre danach geht von negativen Ergebnissen um die 30 Millionen Franken aus.

Verwendete Quellen
  • Bericht & Antrag an den Grossen Stadtrat
  • Pressekonferenz zur Jahresrechnung der Stadt Luzern
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Theo
    Theo, 25.04.2023, 17:21 Uhr

    Jetzt aber die Steuern runter,

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  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 25.04.2023, 12:00 Uhr

    Frau Bitzi beherrscht ihr Geschäft. Das könnte für die andern vier Vorbild und Ansporn sein.

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