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Am G-20-Gipfel wurden Forderungen nach einer globalen Einheitssteuer für Superreiche laut. Zuger Politiker aus dem bürgerlichen Lager beziehen jetzt Stellung.
Jüngst fand das G-20 Gipfeltreffen 2024 im brasilianischen Rio de Janeiro statt. Die Schlusserklärung lautete: «Unter voller Achtung der Steuersouveränität werden wir versuchen, gemeinsam dafür zu sorgen, dass sehr vermögende Privatpersonen effektiv besteuert werden.»
Für Luiz Inácio Lula da Silva, den brasilianischen Präsidenten, ist völlig klar, dass Milliardäre jährlich mindestens zwei Prozent Steuern auf ihr Vermögen bezahlen sollten. Diese Aussage habe in der Schweiz heftige Reaktionen ausgelöst, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete.
Aeschi wittert Gefahrenpotenzial
Die Führungsebene der linksgrünen Schweizer Parteien befürworte diese Forderung. Die Bürgerlichen hierzulande hingegen würden von einer solchen Steuer für Superreiche nichts wissen wollen. SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi erklärt beispielsweise, dass die Schweiz die OECD-Mindeststeuer für Unternehmen auf auswärtigen Druck umgesetzt habe, während viele Länder davon abgesehen hätten. Dieser Fehler dürfe die Schweiz nicht wiederholen.
Zudem würden vermögende Personen in der Schweiz bereits viele Steuern bezahlen, so Aeschi. Mitte-Präsident Gerhard Pfister sehe auch keinen Weg, wie sich die Schweiz an einem solchen Projekt beteiligen könnte. Die Ausgangslage in Brasilien sei diesbezüglich ganz anders. Wohlhabende Steuerzahler würden bereits ihren Beitrag für den Zusammenhalt des Landes leisten. So komme es zu keiner Abgehobenheit einer bestimmten Klasse vom Rest der Gesellschaft.
- Artikel der «Aargauer Zeitung»