20 Prozent zahlen keine Steuern

Das reichste Prozent zahlt die Hälfte aller Steuern in Zug

Zug profitiert von Top-Einkommen, welche die Hälfte der Steuereinnahmen generieren. (Bild: Pixabay)

Zahlen des neuen Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern, zeigen wie die Top-Einkommen in der Schweiz verteilt sind: Zug ist dabei ein Sonderfall.

Es ist das erste grosse Projekt des neuen Instituts an der Universität Luzern. Unter der systematischen Verwendung von kantonalen Steuerdaten, zeigen die Zahlen auf, wie sich die Einkommensungleichkeit in der Schweiz seit 1917 entwickelt hat. Das Besondere: Es sind Vergleiche zwischen den Kantonen über lange Zeiträume möglich.

Topverdiener erhalten 20 Prozent der Einkommen in Zug

Unter anderem lassen sich die Steueranteile der Top-Einkommen von 1945 bis heute berechnen. Dabei zeigt sich: Das oberste Prozent der Topverdiener generiert fast 20 Prozent aller kantonalen Einkommen – bezahlt die Hälfte der Steuern in Zug. Zum Vergleich: In Luzern ist das erwähnte Topprozent für 22.6 Prozent der Steuereinnahmen verantwortlich.

Zug hat mit der tiefen Steuerbelastung über die Jahrzehnte Gutverdienende in den Kanton gelockt. Das entlastet die restlichen 99 Prozent der Bevölkerung. Gemäss einem Artikel in der «NZZ» zahlen in Zug zwanzig Prozent der Zuger und mehr als sechzig Prozent der Firmen gar keine Steuern mehr.

Verwendete Quellen
  • Swiss Inequality Database der Universität Luzern
  • Porträt über Heinz Tännler in der «NZZ» (Paywall)
  • Medienmitteilung des Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern
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10 Kommentare
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 22.04.2022, 08:06 Uhr

    Ich überlege mir seit langem, ob ich nicht mit meiner kleinen Firma (Schreibwerkstatt) in den Kanton Zug ziehen möchte. Ich würde dann gar keine Steuen zahlen, ebensowenig wie die Firma. Trotzdem würde ich von kantonaler und städtischer Infrastruktur profitieren, hätte ÖV, Strassen, Seebäder, etwas Kultur, Schulen für die Tochter, Gesundheitsleistungen, Sozialbezüge im Absturzfall und Blumenrabattli. Gratis und franko und frei Haus. Ich könnte dann zudem einen gigantischen Sozialneid entwickeln und voller Hass auf das eine Prozent der Zuger Steuerzahler spucken, das mir mit seinen Steuern das schöne Leben ermöglicht, so dass auch meine reichliche Freizeit befriedigend und psychohygienisch wertvoll ausgefüllt wäre.

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    • Profilfoto von Alois Iten
      Alois Iten, 22.04.2022, 08:57 Uhr

      Der Kanton Zug ist zweifellos lebenswert. Doch ob es sich für Sie und Ihre Kleinfirma finanziell lohnt, ist eine ganz andere Frage. Wenn Sie tatsächlich so wenig verdienen, dass Sie als Privatperson keine Steuern bezahlen, werden Sie die massiv höheren Mietkosten für das Büro und Ihre Wohnung über Gebühr belasten. Und die Firma bezahlt auf jeden Fall eine Mindeststeuer. Diese hat man nämlich vor einigen Jahren extra eingeführt, um solche Zuzüge zu verhindern. Sie sehen: Es geht Ihnen wohl besser, wo Sie sind, da können Sie auch Ihre Freizeit sinnvoller und vor allem in einer sicherlich neidlosen Umgebung geniessen.

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      • Profilfoto von Peter Bitterli
        Peter Bitterli, 22.04.2022, 10:38 Uhr

        Sehr geehrter Herr Iten
        Sie gestatten, dass ich auf einen Widerspruch aufmerksam mache. Das linksgrünende Elektorat des Kantons Zug wird wohl kaum entscheidend zum Steuersubstrat beitragen. Andererseits scheint es gerade deswegen undenkbar, dass sich diese Personen Mietobjekte im höheren Segment leisten. Also muss es günstigen Wohnraum geben. Oder wohnen die alle noch bei den Eltern?

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        Alois Iten, 22.04.2022, 12:43 Uhr

        Sehr geehrter Her Bitterli, ich verstehe nicht ganz, worin der Zusammenhang zwischen Mietzinsvolumina einer linksgrün wählenden Klientel und den geplanten Umzug Ihrer Firma nach Zug besteht. Offenbar geht es Ihnen nicht um die Sache, sondern um Provokation. Da möchte ich keine Dialogbereitschaft bieten.

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    Peter Bitterli, 22.04.2022, 07:50 Uhr

    Naja, man könnte ja auch als Mitglied dieses Prozentes zum Beispiel seit Jahren „Z+“ unterstützen.

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    Kommentarschreiber, 21.04.2022, 22:36 Uhr

    Da fragt man sich schon, über welches enorme Einkommen und Vermögen dieses Prozent zur Verfügung haben muss, um damit mehr als die Hälfte der Steuern des Kantons Zug berappen zu können, bzw. wie dieses Prozent überhaupt zu dieser Kohle kommt.

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      Sandra Klein, 21.04.2022, 23:00 Uhr

      Kleine Milchbüchleinrechnung:
      Bei einem Prozent wären das rund 1300 Personen, die die Hälfte von 581 Mio. direkten Steuern zahlen (Einkommen und Vermögenssteuern). Diese Einkommen werden in Zug laut Steuerrechner mit etwa 11% besteuert (Kanton und Gemeinde zusammen), das Einkommen dürfte also fast 10x höher als die Steuerrechnung sein. Ergo durchschnittlich etwas mehr als 2 Millionen versteuertes Jahreseinkommen nach allen Abzügen. Fragt sich: In welchem Job verdient man etwa 200’000 im Monat?

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      • Profilfoto von Peter Bitterli
        Peter Bitterli, 22.04.2022, 06:52 Uhr

        Mit einer Firma, welche zudem die Arbeitsplätze schafft für die 20%, welche gar nichts zahlen?

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      • Profilfoto von Bub
        Bub, 22.04.2022, 07:15 Uhr

        Die haben wohl keinen “Job” sondern kreieren Jobs für die anderen (das nennt sich Wirtschafteln).

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      • Profilfoto von Kommentarschreiber
        Kommentarschreiber, 22.04.2022, 07:16 Uhr

        Vielen Dank für die prompte Milchbüechlirechnung! Vermutlich sind da aber noch ein paar Pauschalbesteuerte, deren tatsächlichen Vermögens- und Einkommensverhältnisse im nebulösen zuger Steuersumpf eh nicht in Erscheinung treten, bzw. eruierbar sind….🤷‍♂️

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