Diese «Busse» liess uns schmunzeln

5-Rappen-Rechnung: Warum dir die Post irre Briefe schreibt

Die Post hofft, dass die Menschen in Zukunft die Briefe richtig frankieren. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Was für ein Aufwand! Die Post sendet ab und zu Rechnungen, wenn jemand einen Brief versendet, ihn aber zu wenig frankiert. Letztens erreichte uns eine Rechnung von sage und schreibe fünf Rappen.

Es ist schon etwas absurd. Ein Brief ist um fünf Rappen zu wenig frankiert worden. Die Post will das Geld zurück und sendet uns einen Brief mit der Zahlungsaufforderung. Wir sollen eine Marke im Wert von fünf Rappen auf das Papier kleben und den Brief dann wiederum per Post zurücksenden. Alternativ können wir via QR-Code bezahlen.

Eine so hohe Rechnung ist uns schon lange nicht mehr ins Haus geflattert. ;-) (Bild: PLU)

Dreifacher Aufwand für Witz-Betrag

Also zusammengefasst: Die Post muss eine Rückerstattungsforderung schreiben, einen Brief senden und dann den Brief sich selbst zurücksenden. Für fünf (!) Rappen. Wir wussten bis dahin gar nicht, dass die Post so günstig Briefe versenden kann. 2.5 Rappen pro Weg – muss sicher ein Rekord sein.

Wohl kein Unternehmen würde eine solche Dienstleistung für einige Rappen erbringen. Und sind wir ehrlich: Wer bezahlt schon brav eine solche Mini-Rechnung? Die meisten Unternehmen sparen sich wohl den Aufwand, eine Marke zu drucken, und hoffen darauf, dass die Post keine Mahnung wegen fünf Rappen schickt.

Für die Post wird diese Rechnung (im Verhältnis) teuer

Es ist klar: Rentabel ist anders. Nur schon die Kosten für das Papier und die Tinte verschlingen einen Teil der Busse. Dann kommen noch die Kosten für das Versenden dazu. «Natürlich lohnt sich eine Rechnung von 5 Rappen für die Post finanziell nicht», sagt denn auch Post-Sprecher Erich Goetschi.

Wenn wir nett sind und die Busse 1. bezahlen und 2. online begleichen, ist der Verlust zwar nicht ganz so hoch. Aber selbst dann lohnt sich dieser Brief für die Post nicht.

In unserem Fall waren wir der Empfänger. Wenn der Absender auf dem Brief ersichtlich ist, bekommt er den Brief der Post. «Dann muss der Sender den fehlenden Betrag und eine Bearbeitungsvergütung von einem Franken bezahlen», sagt Goetschi. Also wird dann komplett ein Beitrag von einem Franken und fünf Rappen fällig.

Warum versendet die Post solche Rechnungen?

Die Post sieht trotzdem einen Sinn im Versenden solcher Mikro-Rechnungen. «Es geht vor allem darum, die Aufmerksamkeit der Kunden auf die korrekte Frankierung zu lenken», sagt Goetschi. Die Post hofft, dass die Menschen so in Zukunft die Briefe mit dem richtigen Betrag frankieren.

Da die Post nach 18 Jahren erstmals die Preise auf den Januar 2022 erhöht hat, werden nach wie vor einige Briefe falsch frankiert. «Im Januar hat die Post im Sinne einer Übergangsphase darauf verzichtet. Seit Anfang Februar fordert die Post die fehlenden Beträge ein», sagt der Sprecher.

Wir von zentralplus haben in diesem Fall ja nichts falsch gemacht, sondern der Absender. «Sie können ja gerne den Absender auf den Fehler hinweisen, dann passiert es ihm sicher nicht mehr», sagt Goetschi mit einem Schmunzeln. Wir überlegen, ob wir diese fünf Rappen dank des «Scham-Faktors» beim Absender in ein Feierabendbier ummünzen können.

Was kann der unschuldige Empfänger machen?

Eine Änderung am System ist bei der Post kein Thema. Wenn kein Absender ersichtlich ist, müsste der gelbe Riese ja das Postgeheimnis verletzen, um diesen zu erfahren. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als die 5 Rappen zu bezahlen. Früher hätte es für diesen Betrag am Kiosk noch ein Esspapier gegeben. Tja … ausser Spesen (für beide Seiten) nichts gewesen.

Verwendete Quellen
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