Umstrittenes Projekt soll nicht in den Richtplan

Gegner des Halbanschlusses ziehen vors Zuger Parlament

Gegner des Autobahn-Halbanschlusses in Rotkreuz orientieren den Baarer SP-Kantonsrat Zari Dzaferi über ihre Argumente.

(Bild: mam)

Die Verkehrsüberlastung in der Pendlerhochburg Rotkreuz soll durch den neuen Autobahn-Halbanschlusses Rotkreuz Süd gelindert werden. Das finden zahlreiche Rischer keine gute Idee. Darum legten sie am Donnerstag den Zuger Kantonsparlamentariern mit einem Protest ihr Agrumentarium ans Herzen.

Am Donnerstagmorgen bezogen zwei Dutzend Mitglieder der «Interessensgemeinschaft Halbanschluss Nein aus Rotkreuz Stellung vor dem Zuger Regierungsgebäude, wo der Kantonsrat tagte. Der wird darüber zu entscheiden haben, ob das Strassenprojekt im kantonalen Richtplan aufgenommen und so verbindlich wird.

Noch bevor die Raumplanungskommission sich eine Meinung zum Projekt gebildet hat, wollten die Gegner des Halbanschlusses die Kantonsparlamentarier von ihren Argumenten überzeugen und suchten daher das persönliche Gespräch und verteilten Flyer mit ihren Argumenten.

Anschluss am falschen Ort

Hauptkritikpunkt ist, dass der geplante Anschluss auf der Autobahn in Richtung Gotthard im Osten des Dorfes realisiert wird. Dieser soll Verkehr aus dem Industriegebiet im Norden des Ortes absorbieren, der deshalb entlang von vielen zentralen Einrichtungen und einer Tempo-20-Zone im Dorfzentrum fliessen wird. Die Gegner befürchten die Gefährdung von Kindern auf dem Schulweg und Schleichverkehr durch Wohnquartiere. Das Projekt sei nicht nachhaltig und löse die Probleme nicht.

Bekanntlich hatte der geplante Autobahn-Anschluss vor einigen Wochen bereits zu einem Publikums-Grossaufmarsch an der Rischer Gemeindeversammlung geführt. Vorgängig war eine Petition mit über 1000 Unterschriften gegen das Projekt eingereicht worden.

Der Bund hat mehr als ein Wörtchen mitzureden

Heini Schmid, CVP-Kantonsrat von Baar und Präsident der kantonalen Raumplanungskommission (RPK) wollte von den Gegnern wissen, warum sie zu einem derart frühen Zeitpunkt mobilisierten. Die Gegner fühlen sich bekanntlich von ihrer Gemeinderegierung nicht genügend ernst genommen, diese habe ihre Petition «schubladisisert», so der Vorwurf. Nun also soll der Kantonsrat helfen.

Heini Schmid (CVP), Präsident der Raumplanungskommission in der Mitte, diskutiert mit Pius Hefti vom Initiativkomitee (rechts.).

Heini Schmid (CVP), Präsident der Raumplanungskommission in der Mitte, diskutiert mit Pius Hefti vom Initiativkomitee (rechts.).

(Bild: mam)

Indes ist der Kanton nicht der einzige Player, der in Sachen Halbanschluss etwas zu sagen hat. Der Autobahnbau ist Bundessache, deshalb ist die Haltung des Bundesamt für Strassen (Astra) bei neuen Anschlüssen massgeblich.

Ostumfahrung als Lösung?

Wie Pius Hefti, einer der Gründer der IG im Gespräch sagte, sei klar, dass das Verkehrsproblem in Rotkreuz gelöst werden müsste – einfach nicht in der derzeitig vorgesehenen Form, die er für untauglich hält.

Ein Ausweg könnte in einer höheren Priorisierung der Ostumfahrung von Rotkreuz liegen. Sich dies durch den Kopf gehen zu lassen, wird Sache der RPK sein.

Bildstrecke zur Kundgebung:

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