Wirtshaus Taube verlangt zehn Franken für zweiten Löffel

Wer im Luzerner Wirtshaus Taube das Dessert teilt, muss zehn Franken draufzahlen. Der Präsident von Gastro Luzern bezeichnet dies als «verrückt».

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Redaktion zentralplus

In der zentralplus Kommentarspalte wurde heftig diskutiert, als im vergangenen Dezember bekannt wurde, dass das Restaurant Raten in Oberägeri eine Löffel-Gebühr von 2.50 Franken verlangt (zentralplus berichtete). Bei den meisten Kommentatoren kam die Gebühr schlecht an.

Damals wollte sich Gastro Zug nicht gegenüber zentralplus äussern. Jedoch zeigte der Verband Gastro Luzern Verständnis für die Löffel-Gebühr (zentralplus berichtete). Zwar empfehle der Verband die Löffel-Gebühr nicht, aber sie sei ein «gangbarer Weg», um die höheren Kosten zu decken, sagte damals Thomas Tellenbach vom Verband Gastro Luzern gegenüber zentralplus.

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Jetzt zeigt sich: Auch hin Luzern gibt es Restaurants, die eine zusätzliche Gebühr für Gedecke verlangen. Satte zehn Franken mussten Gäste für einen zusätzlichen Löffel bezahlen, als sie im Wirtshaus Taube ein Dessert teilten.

Zehn Franken für einen zusätzlichen Löffel sei «verrückt»

Erneut äussert Gastro Luzern leise Verständnis für eine Löffel-Gebühr. Jedoch nur unter gewissen Voraussetzungen. Diese seien etwa erfüllt, wenn ein ganzes Menü bestellt werde und zum Gedeck zusätzlich noch eine Stoffserviette gebracht werde, sagte Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern, gegenüber «20 Minuten». «In diesem Fall wäre die Gebühr berechtigt. Aber nur für einen einzigen zusätzlichen Dessertlöffel zehn Franken separat zu verrechnen, ist verrückt», sagt Stöckli weiter.

Der Verband Gastro Luzern mache den Gastronomiebetrieben bezüglich Gebühren keine Vorschriften. Die Betriebe sollen aber vorsichtig sein, da diese oftmals mehr schaden als nützen, sagt der Präsident von Gastro Luzern weiter.

Zehn Franken Gebühr für zusätzlichen Löffel sei ein Fehler gewesen

Mittlerweile hat Tavolago, die Betreiberin des Wirtshauses Taube reagiert. Bei der Verrechnung der Löffel-Gebühr von zehn Franken sei ein Fehler unterlaufen, sagt Raymond Hunziker, Leiter Gastronomie von Tavolago, gegenüber «20 Minuten».

Die Gebühr werde nur fällig, wenn ein Hauptgang bestellt werde. «Wir entschuldigen uns vielmals für diesen Fehler, aber so etwas kann passieren», wird Hunziker in der Zeitung zitiert. Die Angabe zu den zusätzlichen Kosten werde in der Speisekarte präzisiert.