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Im Winter unter freiem Himmel einen Tee schlürfen? Das war die letzten Monate in Surseer Beizen möglich. Nun zieht die Stadt ein Fazit zu ihrem Pilotprojekt.
Zugegeben, ein Blick aus dem Fenster lässt derzeit noch keine Frühlingsgefühle aufkommen. Zu grau und trist das Wetter. Trotzdem liegen die Wintermonate – meteorologisch gesehen – hinter uns. Mit dem Winter geht auch ein Testprojekt der Stadt Sursee zu Ende.
Diese gab im vergangenen Herbst bekannt, ein Pilotprojekt zu starten, um Gastronomie-Betrieben unter die Arme zu greifen. Die Stadt fragte lokale Restaurants an, ob sie während der kalten Jahreszeit Aussenflächen bewirtschaften wollen. Damit wollte sie einerseits die pandemiegeplagte Branche unterstützen und andererseits prüfen, ob ein gastronomisches Angebot unter freiem Himmel auch in der kalten Jahreszeit sinnvoll ist (zentralplus berichtete). Bislang waren Boulevardflächen auf öffentlichem Grund nur über den Sommer von März bis Oktober möglich.
Die Gäste wollten raus – tagsüber
Von Dezember bis Ende Februar nahmen insgesamt neun Restaurants an der Testphase teil. Eines von ihnen war das Stadtcafé Sursee. Der Gastronomiebetrieb ist zeitgleich auch ein Ort für Kleinkunst. In der Vergangenheit sind hier schon bekannte Namen wie Emil Steinberger, Franz Hohler und Mike Müller aufgetreten (zentralplus berichtete).
Wie Pächterin Ursula Koller auf Anfrage erklärt, haben sie sechs Tische mit insgesamt zwölf Sitzplätzen auf den Rathausplatz gestellt. Zur Freude der Gäste. «Das Angebot wurde geschätzt», sagt Koller. Besetzt waren die Plätze hauptsächlich tagsüber und bei gutem Wetter. «Bei Wind, Schnee oder abends eher nicht.» Für das Stadtcafé war das Pilotprojekt eine gute Sache. «Wir würden das Angebot gerne auch nächsten Winter nutzen», so Koller.
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Stadt Sursee glaubt an das Projekt
Und das wird Ursula Koller tun können. «Wir werden ein zweites Testjahr durchführen», bestätigt Marcel Büeler, Bereichsleiter Öffentliche Sicherheit der Stadt Sursee, auf Anfrage von zentralplus.
Denn die Stadt Sursee beurteilt die Testphase durchaus positiv. Das Angebot sei von rund der Hälfte der Gastro-Betriebe in der Altstadt in Anspruch genommen worden. Zwar haben die Lokale aufgrund ihrer örtlichen Situation unterschiedlich profitieren können – je nach Sonnenstand, Wetterlage oder Öffnungszeiten – aber die Gäste haben die Aussenflächen so oder so genutzt. Bei einigen Beizen für einen heissen Kaffee unter freiem Himmel. Bei anderen als gemütliche Raucherecke.
Luzerner Beizen tischen raus
Aussenplätze sind in der Gastronomie seit der Corona-Pandemie ein immer grösseres Thema. In der Stadt Luzern haben in den vergangenen Wochen und Monate zahlreiche Lokale die Möglichkeit genutzt, eine Bewilligung für eine dauerhafte Bewirtschaftung von Aussenflächen zu beantragen. Darunter etwa das «Pastarazzi» am Hirschengraben (zentralplus berichtete).
Auch «La Bestia» an der Frankenstrasse hat im Januar ein Baugesuch eingereicht. Die Pizzeria möchte den Taxistreifen für zusätzliche Sitzplätze bis maximal um Mitternacht nutzen. Und das Seebistro «Luz» am Bahnhofquai will gemäss Baugesuch rechts vom Bistro entlang der alten Anlegestelle fünf Tische mit je vier Stühlen aufstellen.
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