Der «Schluckspecht» kommt

Luzern bekommt Quartierbrauerei an der Pilatusstrasse

Johannes Lang freut sich. Allmählich entsteht seine Brauerei an der Pilatusstrasse 48a. (Bild: PLu)

Der Specht bezieht sozusagen sein Nest. Im Moment wird an der Pilatusstrasse 48a eine Brauerei aufgebaut. Schon bald soll es an dieser Adresse frisches Bier vom «Schluckspecht» geben.

Gut möglich, dass der Pilatusplatz in Zukunft noch mehr verantwortlich ist für satte und glückliche Menschen. Seit 2011 gibt es an der Pilatusstrasse 46a Kebab und Pizza im Favori (zentralplus berichtete). Und nun entsteht im gleichen Haus eine Quartierbrauerei.

Der Schluckspecht hat sein Nest an der Pilatustrasse 48a gefunden. Ursprünglich wollte Inhaber Johannes Lang nicht im Säli-Bruch-Obergütschquartier sesshaft werden, sondern im Hochwacht-Quartier. Hier hat er auch 2014 seine Bierbrau-Karriere gestartet (zentralplus berichtete).

Am Dienstag, 15. Februar 2022, ist für Johannes Lang Weihnachten. Denn aus Deutschland wird endlich seine fabrikneue Brauanlage der Firma Wengert angeliefert. Noch eingepackt in Schutzfolie glitzern seine Braukessel um die Wette. Genauso wie der Edelstahl, glänzen auch die Augen von Johannes Lang, als er uns von seinen Plänen erzählt. «Die Anlage schafft 300 Liter. Pro Tag kann ich zwei Sude machen.» Er könnte mit dieser Anlage also 600 Liter Bier pro Tag brauen.

Pro Monat entstehen rund 1'200 Liter Bier

So viel soll es dann aber doch nicht sein. Lang will in seiner Brauerei einmal pro Woche Bier brauen. Das sollte pro Monat rund 1'200 Liter Schluckspecht-Bier hergeben. «Die muss ich dann auch erstmal verkaufen können», sagt Johannes und wirkt dabei optimistisch, dass dies klappt.

In den letzten Jahren sind die Mikrobrauereien wie Pilze aus dem Boden geschossen. Der erste, grosse Schub erlebte der Bierbrau-Platz Luzern 2008, als Heineken die Brauerei Eichhof überkommen hat. Seither sind einige kleine Brauereien entstanden. Und der Trend, sein eigenes Bier zu brauen, hat sich in der Pandemie nur noch verstärkt (zentralplus berichtete).

Kurzum: Es gibt viel Konkurrenz für den Schluckspecht. «Es hat mittlerweile viele Kleinbrauereien und somit auch Konkurrenz», sagt Johannes Lang, betont aber, dass die Kleinen zusammenhalten, und sich eben nicht als Feinde sehen: «Es gibt unterdessen sogar Vereine, in denen sich Brauer untereinander austauschen. Man hilft sich untereinander und kennt sich. Das finde ich eine tolle Sache.» Für den Schluckspecht hat es laut Lang noch ein Plätzchen auf dem Biermarkt Luzern frei.

Das erste Bier soll es schon in anderthalb Monaten geben

Als wir einen Blick in die zukünftige Brauerei werfen, treffen wir noch viele Arbeiter an. Leitungen müssen noch verlegt werden. Die Braukessel und Gärtanks sind noch nicht an ihrem fixen Standort. Es gibt noch sehr viel zu tun. «Wenn alles gut läuft, können wir in anderthalb bis zwei Monaten das erste Bier geniessen.»

«Ich bin froh, dass ich in der Stadt sowas gefunden habe», schwärmt Lang. Wer in Zukunft die Brauerei besucht, wird beim Eingang auf einen grossen Tisch treffen. Dort kann das Bier verkostet werden. Gleich um die Ecke werden die Gärtanks eingebaut. Im hinteren Bereich werden die Braukessel stehen.

Als zusätzliches Highlight hat die Brauerei einen eigenen Zugang zu einem kleinen Innenhof. Frisches Bier und dann noch Kebab und Pizza um die Ecke verfügbar? Eins ist sicher. Der Schluckspecht hat durchaus Hüftspeck-Potenzial.

Johannes Lang nimmt dich im Video auf einen Rundgang durch die Brauerei mit.

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