Steakhouse in der Stadt Zug

Im «The Flame» landet sogar das Krokodil auf dem Grill

Das Restaurant The Flame steht ganz im Zeichen des Grills.. (Bild: cbu)

Ein Trio von jungen Gastronomen hat im Hertiquartier in Zug ein Steakhouse eröffnet. Auf dem Grill landen nebst Klassikern auch so manche Exoten.

Ein Smoker auf der Terrasse deutet daraufhin, was im Restaurant «The Flame» an der Allmendstrasse 20 im Zuger Hertiquartier auf dem Teller landet. Das Lokal, das sich direkt unter der Tribüne des Fussballclubs Zug 94 und nur ein paar Gehminuten von der Bossard-Arena entfernt eingemietet hat, steht ganz im Zeichen des Fleisches.

Das Innere des Lokals verbreitet klassische Steakhouse-Atmosphäre. Die Wände sind im Ziegelsteinlook gehalten, auf einem Monitor brennt ein virtuelles Kaminfeuer an der Wand. Hinter dem Bartresen, der mit Weinkisten dekoriert ist, warten Zapfhähne und eine Auswahl von Spirituosen auf durstige Gäste.

Hinter «The Flame Zug Steakhouse & Bar», stehen drei junge Gastronomen. Louis Raths agiert als Geschäftsführer, Rebecca Urschitz als Chef de Service und in der Küche steht mit Jerome Gnos ein Weggefährte von Raths am Herd. Dem Trio stehen noch mit Raesi Nuguse ein Küchengehilfe und gelegentliche Aushilfen zur Seite. Zwölf Wochen lang hat das Team das ehemalige Clubhaus des Fussballvereins Zug 94 in Eigenregie zu einem modernen Steakhouse umgebaut. Eine Sitzecke huldigt der Geschichte des lokalen Fussballvereins mit Wimpeln und aufgehängten Fotografien nach wie vor.

Eine Ecke des Restaurants ist dem örtlichen Fussballclub gewidmet. (Bild: cbu)

Über Umwege in die Gastronomie

In der Zuger Gastronomie ist Louis Raths (28) kein Unbekannter mehr. Obwohl seine Eltern beide in der Gastronomie tätig waren, hatte er zunächst keine Pläne, es ihnen gleichzutun. Als er während der Ausbildung zum Treuhänder als Nebenjob in einer Bar als Spüler und im Service arbeitete, kam er allerdings auf den Geschmack. «Ich wollte aber nicht derjenige sein, der die Cocktails liefert, sondern sie macht», sagt er zu zentralplus. Nach dem Militär kehrte er dem Bürojob den Rücken, absolvierte die Barfachschule in Zürich und Berlin und bekam eine Anstellung als Barkeeper beim EVZ und später als Barchef im Restaurant Zunfthaus Kreuz. Hier lernte er den Koch Jerome Gnos kennen.

Der Rotkreuzer Gnos habe schon früher gerne gekocht, wie er sagt. Aber auch er fand erst nach Umwegen in die Gastronomie. Dann jedoch gleich richtig. «Ich habe die Kochlehre im Mont Cervin Palace in Zermatt gemacht», erzählt der 29-Jährige. Nach der Ausbildung im Zermatter Luxushotel kehrte er in den Kanton Zug zurück, wo er im Restaurant Kreuz auf Raths trifft. Und wo die Idee zu einem eigenen Betrieb zum ersten Mal aufkam.

Beim dritten Anlauf klappts mit dem Steakhouse

Ihr erstes gemeinsames Lokal eröffneten die zwei 2021 in Unterägeri. Hier führten sie während eines Jahres den Landgasthof Schützen. Corona und zu kleines Gästeaufkommen sorgten aber dafür, dass sie das Lokal wieder verliessen. Die Zukunft des Lokals ist derzeit ungewiss – seit längerer Zeit wird in der Gemeinde über einen Neubau diskutiert (zentralplus berichtete).

Über einen Berufskollegen kommen sie schliesslich an die Adresse an der Allmendstrasse 20. Das Konzept ist schnell gefunden: «Fleisch war schon immer mein Ding», so Raths. «Ich wollte als erstes eigenes Restaurant immer ein Steakhouse eröffnen.» Jetzt ist es halt nicht sein erster Betrieb, bei dem er sich vollends verwirklichen kann, sondern der dritte.

Zusätzlich ist er nämlich noch Mitinhaber der B&B Sportsbar in Zug. Ein Betrieb, den er nun aber verkauft hat. «Zwei Betriebe gleichzeitig zu führen, ist heftig», sagt Louis Raths. Mit ihrem Steakhouse- und Barkonzept haben sich Louis Raths und Jerome Gnos gegen eine Handvoll anderer Bewerber bei der Eigentümerschaft durchgesetzt.

Ein «Zoo» auf der Speisekarte

«Wenn man ein neues Steakhouse eröffnet, braucht man ein Alleinstellungsmerkmal, das einen von allen anderen abhebt», findet Louis Raths. Im «The Flame» besteht dieses Merkmal beim Angebot der Fleischsorten. Nebst Stücken von Schweizer Weiderindern und Spareribs vom Schwein bietet das Lokal einen wahren «Zoo» an Exoten an. Darunter auch Känguru, Zebra, Karibu, Bison und sogar Krokodil. Letzteres war der Kundschaft dann doch eine Spur zu exotisch: Es werde aufgrund mangelnder Nachfrage demnächst von der Menükarte gestrichen, wie der 28-jährige Raths erklärt.

Im Smoker werden Fleischstücke mehrere Stunden lang gegart. (Bild: cbu)

Die Speisekarte ist in einem stetigen Wandel. «Wir tüfteln gemeinsam an neuen Rezepten und bieten Gerichte, die uns schmecken, beispielsweise als Tagesmenü, an», sagt Koch Jerome Gnos. Wenn diese auch beim Publikum ankommen, werden sie in die Karte aufgenommen.

Exotischere Fleischsorten bezieht das Team über die Grosshandelskette TopCC, andere von regionalen Anbietern. Künftig will das Team vermehrt Zutaten von lokalen Betrieben verwenden und sucht derzeit nach Partnerschaften mit Produzenten aus der Umgebung.

Stadion sorgt für viele Gäste

Mit dem Standort sind die Gastronomen mehr als zufrieden. «Wir können sehr von der Nähe der Stadien profitieren.» Besonders an Spieltagen – seien es die des EVZ oder des Fussballvereins Zug 94 – sei hier viel los. Dass vor dem Lokal noch ein grosses Parkfeld und auf der anderen Seite das Einkaufscenter Herti seien, sorge für zusätzliches Gästeaufkommen. Voll besetzt bietet das Restaurant 50 Sitzplätze im Innenbereich und 40 auf der Terrasse. Weitere 20 Gäste können in einem Stübli unterkommen.

Verwendete Quellen
  • Besuch vor Ort
  • Gespräche mit Louis Raths und Jerome Gnos
  • Website «The Flame»
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