Neue Pächterin für das Gasthaus im Talacher

Das Restaurant Bauernhof bekommt eine Auffrischung

Die Baarerin Anna hat die Pacht für das Gasthaus Bauernhof vor kurzem übernommen. (Bild: wia)

Das Herz des Gasthauses Bauernhof im Baarer Talacher schlägt weiter. In wenigen Tagen übernehmen zwei Frauen den Betrieb des altehrwürdigen Restaurants. Viel ändern möchten sie am Konzept nicht. Doch gibt es da und dort Auffrischungen.

Am 18. Dezember schlossen sich die Pforten des Restaurants Bauernhof im Baarer Talacher. Der ehemalige Pächter Heinz Keller hat sich in den Ruhestand begeben. «Ich gehe, wie ich gekommen bin. Ganz still und ruhig», sagte er kurz davor gegenüber zentralplus.

Nun ist klar, wie es weitergeht mit der altehrwürdigen Beiz in den Zuger Hügeln. Die Baarerin Anna kannte das Lokal bisher nur als Gast, als sie hörte, dass eine neue Pächterschaft dafür gesucht wird. «Weil ich das Restaurant sehr ins Herz geschlossen hatte, beschloss ich, mich als Pächterin zu bewerben.»

Dies gemeinsam mit ihrer Kollegin Margo, die langjährige Erfahrung im lokalen Gastgewerbe mitbringt. Die beiden Frauen halten es wie ihr Vorgänger: Sie mögen das Rampenlicht nicht sonderlich, weshalb sie in der Öffentlichkeit lieber nur bei ihren Vornamen genannt werden möchten. «Das ist irgendwie auch persönlicher, was uns gefällt», sagen sie gegenüber zentralplus.

Es bleibt währschaft im «Bauernhof»

Margo erzählt bei Kaffee und einem Stück Kirschtorte vor Ort: «Für die Region ist der Gasthof Bauernhof mit seiner langjährigen Geschichte ein sehr wichtiger Betrieb. Wir möchten denn auch so weiterfahren wie bisher. Es wird weiterhin Schweizer Gerichte geben, welche wir mit Zutaten aus der Region zubereiten. Gerne möchten wir noch stärker direkt mit Bauern aus der Umgebung arbeiten.»

Wer auf der Ägeristrasse in Richtung Talacher fährt, der sieht den «Buurehof» selbst im Schneegestöber über sich thronen. (Bild: wia)

Auf der überschaubaren Menükarte steht weiterhin Währschaftes: Mistkratzerli, Cordon bleu, Schweinspiccata und Zürigschnätzlets findet man dort, aber auch ein paar vegetarische respektive vegane Optionen. «Zwei Schweizer Köche werden hier arbeiten. Überhaupt konnten wir ein sehr gutes Team gewinnen.»

Während der vorhergehende Pächter insbesondere auf spanische Weine setzte, möchten die neuen Betreiberinnen ihr Augenmerk auf Schweizer Weine legen. «Doch wird auf der Karte auch weiterhin der eine oder andere spanische Wein zu finden sein», sagt Margo.

Renovationen in der Küche, sanfte Anpassungen im Saal

Im Januar begannen die beiden Frauen, ein Konzept zu erarbeiten. Seit Februar sind sie mit Hochdruck daran, das Haus auf Vordermann zu bringen. Neben den Renovationen an der Kücheninfrastruktur wurden im Restaurantbereich sanfte Änderungen vorgenommen, wie ein Blick in den Innenraum verrät.

«Schon lange wurde hier nichts mehr gemacht. Das wollen wir ändern.»

Anna

Bereits jetzt scheint alles bereit zu sein für die ersten Gäste. Die Tische sind weiss gedeckt, brandneues Besteck und glänzende Gläser stehen parat. «In den nächsten Tagen kommen die neuen Vorhänge, morgen wird ausserdem das Klavier geliefert», sagt Margo.

Sie präzisiert: «Wir planen nicht etwa, hier Konzerte zu veranstalten. Doch wenn jemand von den Gästen spielen möchte, darf er oder sie das sehr gerne tun. Wir haben gemerkt, dass viele Schweizer sehr begabte Klavierspieler sind.»

Am 15. März geht's los

Am 15. März wollen die Betreiberinnen das «Bauernhof» neu eröffnen. Dies zunächst erst im Gebäudeinnern. Im Mai soll auch der Gartenbereich mit einer grösseren Eröffnungsfeier eingeweiht werden. Mit der Übernahme der Beiz kamen die beiden nämlich nicht nur zu einem Restaurantbetrieb, um den sie sich kümmern müssen, sondern auch zu einem grossen Garten, den es zu pflegen gilt.

«Schon lange wurde hier nichts mehr gemacht. Das wollen wir ändern», sagt Anna. So stehe man bereits mit verschiedenen Gartenbaufirmen in Kontakt. Zugerinnen mögen sich erinnern. Früher lebten auf der abschüssigen Wiese vor dem alten Bauernhof Ziegen. Diese sind nun weg.

Zwergkaninchen für die Kinder

«Es würde sich vielleicht anbieten, mit einem Bauern aus der Umgebung zu arbeiten, der hier seine Schafe von Zeit zu Zeit weiden lassen könnte. Dann könnte man sich das Rasenmähen sparen.» Eine Win-Win-Situation, sowohl für die Restaurantbetreiberinnen als auch die Schafe. Auch möchten die beiden Tierfreundinnen als Attraktion für Kinder künftig Zwergkaninchen auf dem Aussengelände halten.

«Anna ist eine sehr mutige Frau. Das können Sie ruhig genau so schreiben.»

Margo über ihre Kollegin

Vor genau drei Jahren brach die Pandemie in der Schweiz aus und brachte die Gastrolandschaft zeitweise zum Erliegen. Dazu kommt die aktuelle Weltlage, die einiges an Unsicherheiten mit sich bringt und nicht zuletzt die Lebensmittelpreise in die Höhe treibt. Mit dieser Aussage konfrontiert, lacht Margo, blickt zu ihrer Kollegin und sagt lachend: «Anna ist eine sehr mutige Frau. Das können Sie ruhig genau so schreiben.»

Der «Bauernhof» hat den Sprung ins 21. Jahrhundert gewagt

Anna ist sicher: «Wenn das Konzept gut ist, kann das Restaurant sehr gut funktionieren. Auch weiterhin sollen sich die Gäste bei uns zuhause fühlen.» Und weiter: «Die Lage des Restaurants ist ziemlich gut. Wir befinden uns quasi in der Mitte des Kantons. Alle, die vom Tal in die Berggemeinden fahren, kommen an uns vorbei.

Den beiden Betreiberinnen ist es wichtig, zeitgemäss aufzutreten. «Vorher gab es nicht einmal eine Webseite. Das haben wir nun geändert. Neuerdings können auch Reservationen online getätigt werden.»

Wie fühlen sich die beiden Gastrounternehmerinnen nun, wenige Tage vor der Eröffnung? «Aufgeregt», sagt Anna, während ihre Kollegin lachend ergänzt, «und ein wenig erschöpft».

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Margrit Odermatt
    Margrit Odermatt, 13.03.2023, 21:48 Uhr

    Nur Mut, ihr beiden noch unbekannten Frauen. Dass unglaublich viel Arbeit auf euch wartet, ist unbestritten! Lasst euch nicht entmutigen, seid bodenständig und geerdet, dann kommt es gut. Wünsche euch all das Glück, viel Verständnis und Toleranz! Freu mich bei euch mal einkehren zu dürfen. Viel Glück auf euren mutigen Wegen

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  • Profilfoto von A. Kunz
    A. Kunz, 12.03.2023, 21:44 Uhr

    Der Baumerhof war mal gut und ein Gebeimtipp. Preis-Leistung stimmt aber schon lange nicht mehr. Wenn die Neuen erfolgreich sein wollen, müssen sie die vergraulen Gäste wieder gewinnen.

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