Besitzerwechsel: «Bar 58» in Luzern läutet neue Ära ein

In der «Bar 58» in Luzern geht eine Ära zu Ende. Nach 14 Jahren hört das Wirtspaar Sandra und Patrick Gozon auf. Trauerstimmung ist deswegen nicht angezeigt.

Redaktion

Christian Bucher

Sie ist eine klassische Stammbar. Etwas düster vielleicht, aber voller Charme. Und sie blickt auf eine bewegte Geschichte zurück (zentralplus berichtete). Nach über 14 Jahren wird nun in der Bar 58 an der Klosterstrasse in Luzern ein neues Kapitel aufgeschlagen. Das bisherige Betreiberpaar Sandra und Patrick Gozon hört nämlich auf.

Bevor jetzt viele Tränen für die Bar vergossen werden, können wir gleich entwarnen: Obwohl die Gozons den Betrieb verlassen, heisst das nicht, dass die Bar 58 aus dem Luzerner Stadtbild verschwinden wird.

Denn: «Mit einem weinenden und einem lachenden Auge übergeben wir nach über 14 Jahren die Bar unserem lieben Freund Sämi Baumann», schreibt das Paar in ihrem aktuellsten Facebook-Post.

Neuer Besitzer der «Bar 58» ist ein «Glücksfall»

Bei all der Zeit im Dienst der Kultbar hat sich beim Betreiberpaar eine gewisse Müdigkeit eingestellt, wie sie uns am Telefon sagen. «Auch die Nachtarbeit hängt mit der Zeit an», sagt Patrick Gozon. Darum sei es an der Zeit gewesen, das Lokal in neue Hände zu geben. Und die fanden sich bei Samuel Baumann, der selbst lange Zeit Stammgast war. «Für uns ist das ein Glücksfall», sagt Sandra Gozon.

Und wer ist der «Neue», der bald die Geschicke des Lokals leiten wird? Zunächst einmal ist er kein Gastronom. Samuel Baumann ist Unternehmer und war bis vor Kurzem in der IT-Branche tätig. Das fehlende Branchenwissen soll ihm aber nicht zum Nachteil gereichen. Denn er wird vielmehr im Hintergrund agieren. «Wir sehen das eher als kulturelle Unterstützung der Stadt Luzern», so Baumann gegenüber zentralplus. Baumann ist mit 50 Prozent an der Bar beteiligt, die restlichen Anteile haben Freunde inne, manche davon Vertreter der hiesigen Gastronomie.

Warum ändern, was funktioniert?

Und an der Front steht mit Claudia Wicki-Reiz eine langjährige Mitarbeiterin der Bar 58, welche nach rund 10 Dienstjahren neu die Funktion der Geschäftsleiterin übernommen hat. Auch Thomi Wicki pflegt weiterhin den Sonntag und Montag, wie schon in den letzten 13 Jahren.

Für die Gäste der «Bar 58» wird sich also nur sehr wenig ändern. Schliesslich soll der Geist des Lokals erhalten bleiben. «Wir schätzen die Atmosphäre und die Geschichte der Bar. Die möchten wir erhalten und weiterführen. Es wird also nicht plötzlich eine Sportbar», beruhigt Baumann und lacht.

Über die Fasnacht wird in der «Bar 58» ausgeschenkt

Eine Änderung ist hingegen jetzt schon klar. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren wird die «Bar 58» über die Fasnachtstage offen haben. Wann und in welcher Form ist derzeit noch in Abklärung. Also fast wie bei der Fasnacht selber (zentralplus berichtet).

Einen fixen Termin können sich Stammgäste allerdings jetzt schon im Kalender ankreuzen. Am kommenden Samstag findet eine «Ustrinkete» statt, bei der die Gozons unter Einhaltung der 2G-plus-Regeln noch einmal auf die vergangenen 14 Jahre anstossen. Danach wird der Betrieb unter neuer Flagge im alten Stil nahtlos weitergeführt.

Und wohin zieht es Sandra und Patrick Gozon als Nächstes? «Wir gönnen uns erstmals eine Auszeit und schauen dann weiter.»